Nachwuchs 13.07.2020 - 14:00 Uhr
Talentiert, Hungrig, Erfolgreich
Die traditionell hohe Durchlässigkeit aus dem Nachwuchs- in den Lizenzspielerbereich ist der Lohn akribischer Arbeit im NLZ am Bruchweg und elementarer Eckpfeiler in der Philosophie der 05ER
Im Juni veröffentlichte die Sportagentur "Tifosy" eine Rangliste der 40 Klubs aus den europäischen Fußballligen, die den höchsten Anteil sogenannter "Local Player" im Kader haben. Der 1. FSV Mainz 05 führte mit elf selbst ausgebildeten Spielern nicht nur die Liste der Bundesligavereine an, sondern zählt im europäischen Vergleich auf Platz vier, vor renommierten Klubs wie dem FC Chelsea, Arsenal London, FC Bayern München oder Real Madrid, zu den Top-Ausbildungsklubs. Nur eine Statistik, natürlich. Doch der FSV hat diese in der Saison 2019/20 erneut mit Leben gefüllt. Die Nachwuchsarbeit ist und bleibt ein elementar wichtiger Teil der DNA rund um den Bruchweg. Und die jungen 05ER performen: Mit dem drittjüngsten Kader der Bundesliga haben die Mainzer erneut den Klassenerhalt geschafft.
Im Video: Unsere Local Player im Abstiegskampf & ein "Boris-Becker-Jubel von 1985"
Paragraph 5b der Lizenzordnung Spieler der DFL definiert einen "Local Player" folgendermaßen: "Ein vom Klub ausgebildeter Spieler ist ein Spieler, der in drei Spielzeiten/Jahren im Alter zwischen 15 und 21 Jahren für den Klub spielberechtigt war." Dies gilt konkret für Robin Zentner, Florian Müller, Ridle Baku, Leandro Barreiro, Jonathan Burkardt: Fünf Spieler, die über Jahre im Nachwuchsleistungszentrum am Bruchweg ausgebildet wurden und sich in der abgelaufenen Spielzeit mit insgesamt 91 Bundesliga-Einsätzen nicht nur jede Menge Einsatzzeit erarbeitet haben, sondern zu Leistungsträgern, Führungsspielern und tragenden Säulen im erfolgreichen Abstiegskampf geworden sind.
"Unsere Talente aus dem Nachwuchsleistungszentrum gehören zu unseren Stammkräften in der Bundesliga und haben dort bereits ihre Duftmarken gesetzt, insbesondere auch in der Schlussphase der abgelaufenen Saison. Diesen Weg, unsere eigenen Talente zu fördern und zu Profis zu entwickeln, werden wir konsequent weitergehen", betonte 05-Sportvorstand Rouven Schröder
Beispielhaft dafür steht Baku. Der Meenzer Bub, der vor etwas mehr als zwei Jahren sein legendäres Debüt gegen RB Leipzig feiern durfte, hat seither eine enorme Entwicklung hingelegt – sportlich und als Persönlichkeit. Der 22-Jährige wurde anfangs noch im Mittelfeldzentrum eingesetzt, hat sich mittlerweile aber auf der Position des Rechtsverteidigers zu einem der konstantesten 05ER entwickelt. Das sieht auch der Sportvorstand so: "Er hat aber natürlich noch Nuancen, die er verbessern kann und will. Er kann in der nächsten Saison sicher ein noch wichtigerer Spieler werden. Wir sind zufrieden mit seiner Entwicklung", so Schröder. Spätestens im Abstiegskampf drehte Baku nochmal richtig auf, lebte die Mentalität vor, die es braucht und hatte entscheidenden Einfluss: Vorlage zum ersten Tor beim 1. FC Köln, Führungstreffer bei Union Berlin, Vorlage zum Führungstreffer in Dortmund und eine Vorlage beim entscheidenden Heimsieg gegen Werder Bremen. Der gebürtige Mainzer lieferte auch in unter Druck.
Dieser Beitrag erschien in der vergangenen Woche zuerst im "Nullfünfer". Den kompletten Text sowie vieles mehr findet ihr hier.