Spielbericht 02.08.2012 - 00:00 Uhr

Test in Ungarn 2:1 gewonnen

Der 1. FSV Mainz 05 konnte das zweite Testspiel im Rahmen des Trainingslagers gegen Szombathelyi Haladás mit 2:1 (0:1) für sich entscheiden. Nach anfänglichen Problemen, die Offensive richtig in Szene zu setzen und einem Rückstand durch Elfmeter für die ungarischen Gastgeber kamen die 05er immer besser ins Spiel und konnten die Partie schließlich zu ihren Gunsten drehen.

Thomas Tuchel reiste insgesamt nur mit einem Kader von 17 Spielern nach Szombathely. Eric- Maxim Choupo-Moting, Junior Diaz und Petar Sliskovic wurden wegen leichter Verhärtungen geschont, Julian Baumgartlinger fiel wegen grippalen Infekts aus, Zabavnik wegen Muskelfaserriss und Elkin Soto reiste am Mittwochabend ganz aus dem Trainingslager ab – die Frau des Kolumbianers erwartetet ihr zweites gemeinsames Kind, für dessen Geburt Soto nach Mainz zurückflog. Doch auch mit dezimiertem Team traten die 05er selbstbewusst auf und mühten sich früh, den Gegner offensiv unter Druck zu setzen. Der erste Torschuss des Spiels in der 9. Minute von Anthony Ujah war zwar noch etwas ungenau, aber die 05er ackerten sich immer präziser vors Tor. Nach einer guten Viertelstunde kratzte ein Abwehrspieler von Haladás den Kopfball von Jan Kirchhoff nach Eckball für Mainz in letzter Sekunde vor der Linie. Ujah scheiterte nach feinem Zurückspiel von Zdenek Pospech, der sich über links weit abgesetzt hatte, an Keeper Dániel Rózsa (26. Minute). Doch auch Szobathely schlief nicht und kam nach 20 Minuten besser ins Spiel. In Minute 22 prüfte András Radó Christian Wetklo mit einem Hammer aus kurzer Distanz. Der Mainzer Schlussmann konnte allerdings abwehren. Doch in der 30. Minute sorgte Wetklo selbst für den Rückstand. Er foulte Zoltán Fehér, der sich nach Ballverlust von Stefan Bell absetzen und frei in den Strafraum der 05er eindringen konnte beim eins gegen eins im eigenen Sechzehner. In der Konsequenz entschied der Unparteiische auf Strafstoß, der von Bence Iszlai zum 1:0 für Szombathelyi Haladás verwandelt wurde. Der FSV bemühte sich um Ausgleich, blieb aber bis zum Ende von Durchgang eins erfolglos. Ujah zeigte sich in der 38. Minute nach erneutem Zuspiel über links von Pospech im Abschluss zu ungenau, auch Caligiuri hatte eine Minute später kein Glück aus der zweiten Reihe. Chinedu Edes Drehschuss von der Strafraumgrenze segelte knapp über die Latte (42. Minute).

In Durchgang zwei änderte Tuchel seine Startelf auf einigen Positionen, für Niko Bungert kam Bo Svensson in die Innenverteidigung, für Nikolce Noveski rückte Bell nach innen und Marcel Risse nahm auf der Position des rechten Verteidigers Platz, um über rechts noch mehr Druck nach vorne zu initiieren. Yunus Malli kam nach Wiederanpfiff für Marco Caligiuri auf der linken Halbposition. Die 05er kamen in der 55. Minute schließlich zum Ausgleich, und zwar mit einem sehenswerten Fernschuss von Jan Kirchhoff. Der gelernte Innenverteidiger, der beim Testspiel wie auch gegen Austria Wien als Sechser agierte, fasste sich ein Herz und zog aus rund 25 Metern ins linke obere Eck ab zum 1:1. Der FSV kam nun gefährlicher vors Tor, der für Ede in der 56. Minute auf die Zehn eingewechselte Andreas Ivanschitz verpasste das 2:1 nur um Zentimeter (62. Minute), Adam Szalai setzte das Leder in seiner ersten Torszene einen halben Meter über die Latte (66. Minute). Die Führung fiel zwei Minuten später, Ivanschitz nahm eine Pospech-Flanke volley und netzte zum 2:1 für die 05er ein. Kaum 60 Sekunden später legte Nicolai Müller auf Shawn Parker im Sechzehner quer, aber der Jungstürmer verpasste den Ball um einen Schritt und somit auch die Möglichkeit, die Führung auszubauen. Ab der 76. Minute agierten die 05er nur noch zu zehnt – Pospech musste wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel ausgewechselt werden. Die ungarischen Gastgeber blieben trotz dem Plus an einem Mann auf dem Feld weitgehend unsichtbar, bis auf drei Kopfballtorchancen nach Ecken, die allerdings entweder daneben gingen oder von Christian Mathenia, der in der letzten Viertelstunde für Wetklo kam, entschärft wurden. Es blieb beim verdienten 2:1 für den FSV Mainz 05.

Thomas Tuchel hatte nach dem Spiel trotz des Sieges einige Kritikpunkte: „Von unserer Seite war das bei Weitem nicht das, was wir spielen können und wollen. Das Gute daran ist das Ergebnis – wir haben es geschafft das Match zu drehen und den Sieg trotz Unterzahl nach Hause zu spielen. Aber in der Spielschnelligkeit, in der Zweikampfführung und in der Bereitschaft ein Spiel zu führen war das deutlich zu wenig. Heute Morgen hatten wir im Training mehr Zug im Spiel als im Match heute Abend. Das ist gar nicht typisch für uns, und sehr wahrscheinlich der Trainingsintensität geschuldet, aber damit sind wir nicht zufrieden.“

Szombathelyi Haladás - 1. FSV Mainz 05 1:2 (1:0)

Mainz Wetklo (76. Mathenia) – Bell (46. Risse), Bungert (46. Svensson), Noveski, Pospech – Kirchhoff – Polanski (67. Saller), Caligiuri (46. Malli) – Ede (56. Ivanschitz) – Szalai (67. Parker), Ujah (56. N. Müller)
Tore 1:0 Iszlai (30./FE), 1:1 Kirchhoff (55.), 1:2 Ivanschitz (68.)
   
Mainz Wetklo – Pospech, Svensson, Bungert, Fathi – Baumgartlinger, Soto – Caligiuri, Ivanschitz (85. Schönheim), N. Müller (74. Choupo-Moting) – Allagui (90. Ujah).
Bayern Neuer – Boateng (68. Rafinha), van Buyten, Badstuber, Lahm – Luiz Gustavo (52. Olic), Alaba – T. Müller, Kroos, Ribery – Gomez.
Tore 1:0 Ivanschitz (10.), 1:1 van Buyten (56.), 2:1 Caligiuri (65.), 3:1 Bungert (74.), 3:2 van Buyten (79.)
Gelb/Rot Rafinha (69./Bayern)
Rot Gomez (90./Bayern)
Besonderes
Vorkommnis
Wetklo hält Foulelfmeter von Lahm (77.)
Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg)
Zuschauer 34.000 (ausverkauft)