Topleistung ist Pflicht

Mit 30 Bussen und mehr als 2600 Fans geht es am Samstag zum Auswärtsspiel bei TSG 1899 Hoffenheim. Am Tag des 108. Geburtstages des 1. FSV Mainz 05 soll in der WIRSOL Rhein-Neckar-Stadion eine große, rot-weiße Party steigen. Und das geht natürlich am besten mit einem Sieg. Dass dieser trotz des Tabellenplatzes der Gastgeber keine Selbstverständlichkeit ist, betonte 05-Coach Thomas Tuchel bei der Pressekonferenz am Donnerstagmittag noch einmal. „Wir sollten uns nicht den Rucksack aufladen, einen Sieg aufgrund der Tabellensituation als Pflicht anzusehen“, so Tuchel. „Wir sehen uns aber in der Pflicht, eine Topleistung abzuliefern.“ Dazu gehört auch, sich in der Spielvorbereitung nicht vom vorletzten Platz, den die Hoffenheimer in der Bundesliga belegen, blenden zu lassen. „Wir werden uns intensiv und konzentriert auf den Gegner vorbereiten“, kündigte Tuchel an. Doch das ist für die Nullfünfer ohnehin gegen jeden Kontrahenten eine Selbstverständlichkeit.

„Ohne Spielglück ist es für uns extrem schwer, in der Bundesliga Spiele zu gewinnen.“ Gegen Leverkusen hatten es die Nullfünfer wieder auf ihrer Seite und prompt gelang der Dreier, nach zuvor vier Unentschieden in Folge. „So ein Sieg gegen den Dritten tut gut und spiegelt sich auch in der Stimmungslage wider. Es ist kein Geheimnis, dass das die Trainingswoche sehr positiv beeinflusst“, so Tuchel.

Positiven Einfluss auf die Stimmung hatten auch die Trainingsbedingungen. Während sich die 05-Profis noch wie beim Rückrunden-Auftakt gefühlt hatten, auf einem schneebedeckten Kunstrasenplatz trainierten hatten, ging es ab Mittwoch im Bruchwegstadion weiter, wo sie ideale Bedingungen vorfanden. Allein die personelle Situation hat sich im Laufe der Woche nicht grundlegend verändert. Bis auf Jan Kirchhoff wird im Normalfall kein weiterer Spieler bis Samstag zurückkehren. Es deutet demnach vieles auf eine unveränderte Abwehrreihe hin.

Tuchel hätte sicher nichts dagegen, wen noch etwas unverändert blieb. Die Statistik. In der Sinsheimer Arena sind seine Nullfünfer bislang noch ohne Niederlage. Zwei Siege, ein Unentschieden lautet die Bilanz im Oberhaus. Das geht auch mit der generellen Entwicklung einher, dass der FSV auf fremden Plätzen immer erfolgreicher wird – zusätzlich zur gewohnten Heimstärke. „Dass wir in der Lage sind, konstant auswärts zu punkten, ist eine Qualität, die wir hinzugewonnen haben. Ich würde aber nicht sagen, dass es für uns auswärts leichter ist. Wir spielen schon gern zu Hause.“ Mit der Unterstützung von knapp 3000 Fans sollte sich das Heimweh am Samstag aber in Grenzen halten.