Profis 12.10.2018 - 09:00 Uhr
Tore schießen mit Spielfreude
05er testen am Freitag (18.30 Uhr) beim FC Eddersheim - Comeback für Danny Latza und Alex Hack nach starken Trainingseindrücken
Seinen ursprünglichen Plan musste Jean-Philippe Mateta aufgeben. "In der Länderspielpause werde ich hart dafür arbeiten, meine Qualitäten vor dem Tor zu trainieren, damit wir in zwei Wochen auch mal wieder treffen", hatte der Mittelstürmer des 1. FSV Mainz 05 nach dem 0:0 gegen Hertha BSC angekündigt. Nach dem Vormittagstraining am Mittwoch kam jedoch ein Anruf aus der Heimat. Sylvain Ripoli, Trainer der französischen U21-Auswahl, nominierte Mateta nachträglich für die beiden anstehenden Länderspiele. Der 05-Profi reiste sofort ab und wird seinem 05-Team also am Freitagabend im Testspiel beim FC Eddersheim (18.30 Uhr) fehlen.
Drei Einsätze für die U19 der Franzosen hat der 21-Jährige bisher absolviert. Nun steht er vor seinem Debüt in der U21. Zusammen mit Moussa Niakhaté tritt er heute im Freundschaftsspiel gegen die Türkei und am Dienstag in Dijon in der EM-Qualifikation auf Slowenien an. Mateta hat bislang eines der vier Saisontore der 05er erzielt. Zufrieden mit der eigenen Ausbeute und der seiner Mannschaft ist der Stürmer nicht. "Wir arbeiten viel und spielen gut, aber das Problem ist, dass wir keine Tore machen", sagte der 05-Profi nach dem Hertha-Match. "Es ist nicht so, dass wir nicht konzentriert sind vor dem Tor. Wir sind super konzentriert. Es fehlt auch einfach etwas Glück. Dafür müssen wir arbeiten, dass es zurückkommt." Das Glück, dass ein solcher Kopfball wie der in der 70. Minute nach präziser Flanke von Phillipp Mwene einfach mal reinrutscht, anstatt wenige Zentimeter am Tor vorbeizufliegen. "Das wär's gewesen. Ich ärgere mich richtig, dass ich den nicht reingemacht habe", erklärte Mateta.
Engagierte Leistung
Jetzt müssen sich die 05er beim Tabellenfünften der Hessenliga ohne ihn die Erfolgserlebnisse im Abschluss holen. "Klar, das Ziel ist Tore zu erzielen", sagt Sandro Schwarz. Der Trainer will in diesem Testauftritt Spielfreude bei seiner Mannschaft sehen sowie eine engagierte Leistung. "Die Dinge, die da sind, weiter fortsetzen. Es geht immer wieder darum, etwas zu kreieren, Tempo zu haben, ins letzte Drittel reinzukommen, mit guten Passwinkel die Anzahl der Großchancen wachsen zu lassen", sagt Schwarz.
Mit Mateta sind es neun Mainzer, die auf Länderspielreise sind. Im Testspiel fehlen zudem einige verletzte Spieler. Florian Müller (Leistenzerrung) soll diese Woche überhaupt nicht trainieren und Mitte kommender Woche erst wieder einsteigen. Daniel Brosinski hat ebenfalls noch nicht endgültig grünes Licht erhalten, trainierte aber am Donnerstagnachmittag wieder mit der Mannschaft. Mit Gerrit Holtmanns Rückkehr rechnet der Coach innerhalb der nächsten 14 Tage. Robin Quaison ist für die nächste Woche eingeplant, ebenso Emil Berggreen. Auch Niko Bungert steht noch nicht wieder zur Verfügung. "Bei Niko müssen wir täglich schauen, wie es sich entwickelt", sagt Schwarz. "Es gibt Fortschritte, dann aber auch wieder Stillstand. Das wechselt immer wieder."
"Zwei, drei Prozent drauflegen"
Dennoch kann der 05-Trainer eine schlagkräftige Mannschaft ins Rennen schicken. "Wir werden 13 oder 14 Leute haben. Das reicht." Für Alexander Hack und Danny Latza ist die Partie beim Oberligisten die erste Standortbestimmung nach langer Verletzungspause. Beide Profis machen aktuell im Training einen fitten, starken Eindruck und werden ihre Spielminuten erhalten. Das gilt auch für Jean-Paul Boëtius, der gegen die Hertha erstmals in der Startelf stand und als Zehner überzeugte sowie Mwene, der inzwischen zwei seiner drei Bundesligaeinsätze über 90 Minuten absolviert hat.
"Wir haben es gegen die Hertha geschafft, im letzten Drittel gefährlicher zu sein als zuvor, haben deutlich mehr Torchancen heraus gespielt, das ganze Spiel dominiert, hatten Ballbesitz, waren in den Zweikämpfen präsent. Wir haben glaube ich 80 Prozent der zweiten Bälle geholt, aber es ist deutlich zu wenig dabei rausgekommen", sagt der Rechtsverteidiger. "Zwei, drei Prozent drauf legen, um vorne nicht nur eins, sondern auch mal zwei oder drei Tore zu schießen, das muss die Aufgabe sein." Am besten direkt schon am Freitagabend.