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Vorberichte 23.10.2014 - 13:48 Uhr

Torjäger aus der Viererkette

Interview: Naldo ist nicht nur Defensivspezialist, sondern auch immer für ein Tor gut

An ihm ist ein echter Angreifer verloren gegangen: Naldo ist seit vielen Jahren nicht nur als Verteidiger in der Bundesliga gefürchtet, sondern auch als Torjäger. Gelernt ist eben gelernt, denn der Brasilianer hat bis zur B-Jugend im Sturm gespielt. Wir haben mit Naldo gesprochen über den Abenteuerfaktor bei internationalen Spielen, Fans, die auch Niederlagen feiern können und den 1. FSV Mainz 05, den der 32-Jährige als gesetzt in der oberen Tabellenregion sieht. 

Hallo Naldo, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für unser Interview genommen haben! Sie sind gerade auf dem Weg nach Russland zum Spiel gegen den FC Krasnodar – wie empfinden Sie die Europa League, ist es für Sie als international erfahrener Spieler mittlerweile Routine oder immer noch ein Abenteuer für Sie? 

Naldo: „Das ist immer noch ein großes Abenteuer für mich. Es ist vier, fünf Jahre her, dass ich international gespielt habe, insofern bin ich sehr glücklich, jetzt mit dem VfL wieder in der Europa League spielen zu dürfen. Für jeden Spieler ist das eine große Herausforderung.“ 

Für die Mainzer war das Abenteuer Europa League leider mal wieder schnell vorbei. Können Sie uns erneut zum Hierbleiben verdammten 05ern eine schöne Anekdote aus Ihren bisherigen Reisen erzählen? 

Naldo: „Da fällt mir spontan ein Spiel in der Champions League ein. Es war 2007, als wir mit Bremen in der Gruppenphase in Chelsea gespielt haben. Diese Partie ging 0:2 verloren, obwohl wir überragend gespielt haben. Die Fans haben hinterher 30 Minuten auf uns gewartet und uns gefeiert. Das werde ich nicht vergessen. Es war das vorletzte Gruppenspiel, am letzten Spieltag sind wir ausgeschieden - obwohl wir insgesamt 12 Punkte hatten.“  

Sie sind nicht nur ein starker Verteidiger, sondern auch immer für ein Tor gut – warum sind Sie eigentlich nicht Stürmer geworden? 

Naldo (lacht): „Als Kind und auch in der Jugend habe ich immer vorne gespielt. Erst mit 17 habe ich das erste Mal auf einer defensiven Position gespielt und dabei ist es dann geblieben. Aber ich freue mich immer, wenn ich mit nach vorne gehen und meiner Mannschaft dann mit Toren helfen kann. Nicht nur durch Standards, sondern auch mit Treffern aus dem Spiel heraus wie zuletzt gegen Augsburg.“ 

Der VfL Wolfsburg hat sich bislang erneut im oberen Drittel der Tabelle festsetzen können – was sind Ihre Saisonziele, persönlich und mit dem VfL? 

Naldo: „Ich möchte mit dem VfL wieder international spielen, am liebsten natürlich in der Champions League. Ich denke, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Wir wollen wie in der letzten Saison Schritt für Schritt gehen und oben mitspielen. Das ist mein persönliches Ziel und auch das Ziel des VfL.“  

Auch die Mainzer spielen oben mit, zur Überraschung vieler. Waren Sie auch überrascht, besonders nach dem holprigen Saisonstart mit neuem Trainer, Europa-League- und Pokal-Aus, oder haben Sie die Mainzer trotzdem auf dem Zettel gehabt? 

Naldo: „Für mich war es eher überraschend, dass die Mainzer so früh aus dem DFB-Pokal und der Europa League ausgeschieden sind. Sie haben schon seit langem eine gute Mannschaft, die konstant gute Leistungen bringt. Insofern wundert es mich nicht, dass sie in der Bundesliga so gut dastehen.“ 

Was für ein Spiel dürfen die Fans am Sonntag gegen die 05er erwarten?  

Naldo: „Ich glaube, dass es ein spannendes, aber auch ein schwieriges Spiel wird. Die Mainzer spielen nach vorne, haben mit Okazaki einen hochgefährlichen Stürmer. Aber wir schauen auf uns und werden alles abrufen, damit die drei Punkte in Wolfsburg bleiben.“