Profis 03.01.2022 - 16:35 Uhr
Kurzprogramm statt Wintervorbereitung
Svensson: Intensive Auffrischung bis zum Leipzig-Spiel am Samstag
Zwei Wochen nach der Jahresabschluss-Partie bei Eintracht Frankfurt rollt beim 1. FSV Mainz 05 wieder der Ball. Der Bundesligist startete am Sonntag am Bruchweg in das neue Jahr und damit in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga, die für das Team von Bo Svensson am Samstag mit dem Auswärtsspiel bei RB Leipzig beginnt. Sechs Arbeitstage bleiben dem Trainer bis zum Auftakt in Sachsen. Kurzprogramm statt intensiver Wintervorbereitung auf die zweite Saisonhälfte bis Mitte Mai.
"Es ist keine normale Woche für uns", sagte der 05-Cheftrainer nach der 75-minütigen Einheit, "wir haben eine andere Herangehensweise als sonst. Im ersten Training haben wir jetzt viel getan, um reinzukommen. In den nächsten Tagen wollen wir alles auffrischen, was unser Spiel ausmacht, wir werden die eine oder andere Sitzung abhalten und etliche Gespräche führen. Ich bin zuversichtlich, dass wir alle Bereiche durch bekommen und dann bereit sind für das Spiel am Samstag."
Svensson durfte 21 Feldspieler und drei Torhüter zur ersten Einheit begrüßen. Für die Beobachter überraschend präsentierte sich auch Ádám Szalai auf dem Bruchwegrasen und absolvierte etwa 45 Minuten des Mannschaftstrainings. Der Kapitän der ungarischen Nationalmannschaft war erst am 21. Dezember am Kopf operiert worden. Auf dem Platz zurückgemeldet hat sich auch Jeremiah St. Juste, der sich im Herbst einer Schulter-OP unterzogen hatte. Der Trainer war von der Rückkehr beider Profis nicht überrascht "Ich war die ganze Zeit über alles informiert", sagte Svensson, der sich jedoch freute über den Zuwachs. "Beide sind Persönlichkeiten, die der Gruppe guttun. Ich freue mich, dass Ádám im Großen und Ganzen viel machen darf. Wir müssen gucken, wie sich die nächsten Wochen entwickeln und dass wir das verantwortungsvoll umsetzen." Für die kommenden Spiele sei der Ungar allerdings kein Thema.
Geduld und Zeit
Viel Geduld benötige auch St. Juste. "Er war lange raus und wird seine Zeit brauchen." Der Holländer brenne jedoch auf ein Comeback und sei nur schwer zu bremsen. Marcus Ingvartsen, den in der Hinrunde Leistenbeschwerden einschränkten, drehte nur Laufrunden zum Auftakt. Der Stürmer habe Probleme im Adduktorenbereich gehabt und sich zwei Monate durchgequält. "Wir müssen aufpassen, dass er bei 100 Prozent ist, wenn er zurückkehrt. Wir wollen ihn gerne auf dem Platz haben, aber er hilft uns nur, wenn er gesund ist."
Dominik Kohr war dagegen noch nicht wieder dabei. Das Comeback des Mittelfeldspielers, der vor der Winterpause wegen einer Muskel- und Sehnenverletzung im Oberschenkel ausfiel, ist noch nicht in Sicht. "Er hat leider einen Rückfall im Aufbautraining erlitten. Das ist ungefähr drei Wochen her. Jetzt müssen wir noch etwas warten", betonte Svensson. Vor der Länderspielpause Ende Januar sei Kohrs Einsatz eher unwahrscheinlich.
Inhaltliche Auffrischung
Dass es nun durch die Ausfälle von Szalai und Ingvartsen zum Rückrundenstart im Angriff personell etwas dünn wird, sei nicht ganz optimal, erklärte der Chefcoach. "Wir haben Vorteile dadurch, dass unser Kader klein ist, das ist jetzt ein Nachteil. Wenn man A sagt, muss man aber auch B sagen. Man kann nicht alles haben."
Weil das letzte Bundesligaspiel erst vor zwei Wochen war und die 05-Profis seit neun Tagen schon wieder Lauftraining absolvieren, müsse der Kader athletisch und körperlich nur wenig aufholen. Svensson will die Zeit bis Leipzig nutzen, um taktisch und inhaltlich einiges aufzufrischen. "Das muss man immer wieder tun, wir machen es diese Woche etwas intensiver. Die Pause hat der Gruppe gutgetan. Wir machen jetzt einen Tick mehr, aber viele Sachen sind nicht so weit weg. Wir trainieren das komplette Spiel mit allen anderen Schwerpunkten", sagte er.