U17 03.08.2020 - 19:00 Uhr
U17: "Keinen Tag verschenken"
Cheftrainer Sören Hartung über den aktuellen Stand der Vorbereitung und mit dem Ausblick auf eine kurze Saison
Auf eine ungewöhnlich lange Pause und eine lange Vorbereitung folgt eine kürzere Saison. Die U17 muss sich in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit 2020/21 aufgrund der Corona-Pandemie an veränderte Gegebenheiten anpassen. Trainer Sören Hartung zeigt sich mit der bisherigen Arbeit seines Teams zufrieden und will die Entwicklungszeit "maximal nutzen". "Dazu gehört dann auch schon die Vorbereitung. Es gibt keinen Tag zu verschenken, alles andere wäre fahrlässig", so der Fußballlehrer.
Seit 22. Juni bereitet sich die U17 auf die neue Saison vor, die am Wochenende 19./20. September mit einem Derby am Bruchweg gegen den SV Wehen Wiesbaden beginnen soll. Bis dahin wollen Hartung und sein Trainerteam die Spieler optimal auf ihre erste Junioren-Bundesliga-Saison vorbereiten. "Der große Vorteil ist, dass die Jungs in der U16 schon eine gute Basis gelegt haben. Aber die Junioren-Bundesliga ist nochmal ein Unterschied und wir versuchen sie körperlich weiter zu bringen. Es ist wichtig, dass die Jungs gut auf den ersten Spieltag vorbereitet sind und alles abrufen können", sagt Hartung.
Mit Kleingruppentraining und auf Abstand begann die Vorbereitung, in der es anfangs vor allem darum ging, sich wieder an die Arbeit mit dem Ball zu gewöhnen. "Das war aber für den Einstieg gar nicht so schlecht. Als es dann Lockerungen und dadurch mehr Freiheiten gab, haben wir das genutzt, um zum Beispiel Spielformen einzubauen", so Hartung. "Es sind viele organisatorische Dinge und Regeln, die wir gerne einhalten im Sinne des Infektionsschutzes."
Die vergangene Woche verbrachte der amtierende Staffelmeister Süd/Südwest im Trainingslager im nordrhein-westfälischen Medebach, um auf und außerhalb des Platzes eine Struktur reinzubekommen. "Die Basisarbeit gegen den Ball war hauptsächlich das Thema in den Einheiten. Natürlich haben wir den Jungs die Möglichkeit gegeben, sich untereinander und auch uns als Trainer intensiver kennenzulernen. Aber auch endlich mal wieder ein Testspiel zu haben und den ganzen Platz nutzen zu können. Es war eine intensive, aufschlussreiche Zeit für uns", bilanziert Hartung die Woche.
Imposanter Auftritt im ersten Testspiel
Beim 3:1-Erfolg (Tore von Degtjarevs, Kaygin und Schulz) im Test gegen den Nachwuchs von Borussia Dortmund hatten sich die 05ER vorgenommen, "dass wir uns zu keiner Zeit anmerken lassen wollen, dass wir die Mannschaft sind, die gerade im Trainingslager ist und ein paar Einheiten in den Knochen hat. Wir wollten von der ersten bis zur letzten Minute alles raushauen. Dann sind wir auch sehr gut reingekommen und hatten mehr vom Spiel. Die Jungs hatten guten Ballbesitz, haben sehr stabil gestanden und sind dann auch verdient mit einer Führung in die Halbzeit gegangen. Das war sehr imposant, was die Mannschaft gerade in der ersten Halbzeit auf den Platz gebracht hat", so ein zufriedener Hartung.
Der Entwicklungsprozess läuft also bisher positiv, auch für die drei externen Neuzugänge, die den Kader komplettieren. "Alle drei haben sich sehr gut eingelebt, sind offene und lustige Charaktere. Sie wurden auch von der Mannschaft gut aufgenommen und passen vom Profil her gut rein. Von den sportlichen Positionen sind sie eine gute Ergänzung zu den Jungs, die aus der U15 und U16 hochgekommen sind." Justin Hennemann vom MSV Duisburg beschreibt Hartung als körperlich starken, robusten Linksverteidiger mit guter Zweikampfführung und Offensivdrang. Nik Leipold von Greuther Fürth "kann in der Offensive alle Positionen bekleiden. Ein kleiner, wendiger Spieler mit gutem Spielverständnis. Er bringt schon Erfahrung mit, hat in der letzten Saison einige Spiele und Tore gemacht." Grigorijs Degtjarevs kommt von Arminia Bielefeld. "Er hat ein typisches Stürmerprofil, geht gerne auf den ersten Pfosten, ist treffsicher, erobert Bälle und macht sie fest. Er ist eklig zu verteidigen und vom Typ her einer, der sich nicht schont", so Hartung.
In der kommenden Saison werden die drei Neuen und ihre Teamkollegen nur einmal auf ihre 17 Gegner treffen. Eine besondere Situation, die bedingt, dass jede Sekunde perfekt zur Entwicklung genutzt sein sollte. "Es ist schon ungewöhnlich. Aus Belastungssicht wäre eine Runde mit 34 Spieltagen aber sehr hart geworden. Deswegen ist es absolut nachvollziehbar, dass es eine einfache Runde gibt. Es gibt der ganzen Situation etwas mehr Druck, auch durch die Tatsache, dass es fünf Absteiger gibt. Das ist auch ein Entwicklungsprozess für die Spieler, dass es kein langsames Abtasten gibt, sondern wir ab dem ersten Spieltag unsere Leistungsfähigkeit auf den Platz bringen müssen, aber auch die Entwicklungsfähigkeit", sagt Hartung. Denn darum geht es am Ende: "Wir müssen die Spieler bestmöglich ausbilden, damit möglichst viele den Sprung in die U19 schaffen. Wenn wir das tun, ergibt sich automatisch eine gute Platzierung."
Hartung und sein Trainerteam wollen "von Woche zu Woche gut arbeiten. Klar ist, dass das Kerngeschäft im Training abgewickelt wird, denn dort sind die Entwicklungsmöglichkeiten am besten, da wollen wir das Maximum ausreizen. Logisch ist, dass der Saisonverlauf ganz anders sein wird. Die Runde ist kurz, schnell vorbei und wir wollen gut reinstarten." Damit möglichst keine Sekunde verschenkt wird.