U19 26.02.2022 - 14:10 Uhr
U19: Remis im Rhein-Main-Duell
Nach frühem Rückstand und Frankfurter Platzverweis drehen die 05ER die Partie im zweiten Spielabschnitt, müssen sich nach dem erneuten Gegentreffer in einer rasanten Partie aber mit einer Punkteteilung begnügen
Die U19-Junioren des 1. FSV Mainz 05 haben sich am 16. Spieltag der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest im Rhein-Main-Duell 2:2 (1:0) von Eintracht Frankfurt getrennt. In einer rasanten und körperbetonten Partie im Frankfurter Riederwaldstadion gingen die Hausherren früh durch einen direkt verwandelten Freistoßtreffer in Führung und lagen zur Pause nicht unverdient mit 1:0 vorne. Im zweiten Spielabschnitt drehten die 05ER durch Tore von Brajan Gruda und Nelson Weiper die Partie dann binnen zehn Minuten, nachdem Frankfurts Torschütze Muhammed Damar kurz nach Wiederanpfiff vom Platz gestellt worden war. In der Folge verpassten es die 05ER allerdings, in Überzahl für die Vorentscheidung zu sorgen. 15 Minuten vor Abpfiff gelang den Hessen nach einem Konter schließlich der Treffer zum 2:2-Endstand.
Im Vergleich zur 0:3-Heimniederlage gegen Spitzenreiter VfB Stuttgart veränderte Hoffmann seine Startelf auf drei Positionen: Finn Müller, Maarten Klöppel und Danny Schmidt begannen anstelle von Stjepan Pavisic, Tim Müller und Dennis Kaygin. Vor dem Anpfiff versammelten sich beide Teams zu einer Schweigeminute auf dem Feld, um den Opfern des Krieges in der Ukraine zu gedenken. Anschließend pfiff Schiedsrichter Martin Wilke das Rhein-Main-Duell an.
In den Anfangsminuten der Partie bemühten sich beide Mannschaften zunächst um Struktur und einen geordneten Spielaufbau, bevor die Hausherren erstmals offensiv in Erscheinung traten – und prompt in Führung gingen. SGE-Stürmer Nacho Ferri wurde an der Mainzer Strafraumgrenze zu Fall gebracht, Damar nutzte den anschließenden Freistoß aus aussichtsreicher Position zum frühen 1:0 (7.) aus Sicht der Hessen, die zuletzt drei Spiele in Folge gewonnen hatten. Auch im Anschluss erwies sich die SGE als unangenehm zu bespielender Gegner, Mehdi Loune (11.), Ferri (17.) und Harpreet Gothra (21.) kamen zu weiteren Frankfurter Gelegenheiten, die allerdings nichts einbrachten.
Schlüsselszene kurz nach Wiederanpfiff
Auch die 05ER versuchten immer wieder, ihre Offensivspieler in Szene zu setzen, fanden aber nur selten Lücken gegen den engmaschig verteidigenden Frankfurter Defensivverbund. Weiper kam nach 23 Minuten zur ersten FSV-Gelegenheit, doch SGE-Keeper Matteo Bignetti konnte im letzten Moment eingreifen. Auch der Mainzer Torhüter Aki Koch verhinderte auf der Gegenseite mit starken Paraden ein ums andere Mal ein weiteres Gegentor, sodass es nach rasanten 45 Minuten mit 0:1 aus Mainzer Sicht in die Katakomben ging.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag: Nach einem Zweikampf im Mittelfeld zwischen Philipp Schulz und Damar zeigte Schiedsrichter Wilke dem SGE-Torschützen die Gelb-Rote Karte (48.) – eine harte Entscheidung des Unparteiischen. Die Mainzer, nun mit einem Mann mehr auf dem Rasen, übernahmen in der Folge nach und nach die Spielkontrolle und wussten aus ihrer Überzahl Kapital zu schlagen. Am Frankfurter Strafraum setzte Keanu Kraft Gruda mit einem gefühlvollem Chip-Ball in Szene, der Mainzer Offensivspieler vollendete per Direktabnahme aus kurzer Distanz zum inzwischen verdienten Ausgleich (61.). Und die 05ER wollten mehr.
05ER drehen die Partie, Frankfurt antwortet
Nur acht Minuten nach dem 1:1 klingelte es erneut im Tor der Hessen: Nach mehreren Mainzer Abschlussversuchen fand Weiper schließlich die Lücke und traf zur Mainzer Führung (69.). Das Spiel wurde nun ruppiger, nahm an Fahrt auf und hielt den nächsten Treffer bereit. Nach einer Möglichkeit der 05ER schalteten die Hessen schnell um, der eingewechselte Dritan Maqkaj setzte sich über links durch und brachte den Ball scharf vor das Tor der Mainzer, Lasse Wilhelm lenkte den Ball unglücklich ins eigene Tor (75.) – 2:2. Beiden Mannschaften war nun anzumerken, dass sie die Partie unbedingt für sich entscheiden wollten, es entwickelte sich eine packende Schlussphase, in der beide Seiten zu guten Möglichkeiten kamen. Zunächst scheiterte Foti am glänzend reagierenden Koch (78.), anschließend vereitelte SGE-Schlussmann Bignetti Großchancen von Schmidt (82.) und Gruda (84.). Glück für die Hessen, die ihrerseits kurz vor Abpfiff durch Maqkaj zur letzten Großchance kamen, die jedoch ebenfalls nicht genutzt wurde (90.). So blieb es im Rhein-Main-Duell beim letztlich leistungsgerechten 2:2, mit dem sich beide Seiten zufrieden geben mussten. U19-Cheftrainer Benjamin Hoffmann zog anschließend Bilanz.
Hoffmann: "Frankfurt in der ersten, wir in der zweiten Halbzeit besser"
"Frankfurt ist durch das Freistoßtor früh in Führung gegangen, wobei wir die Situation etwas anzweifeln, weil ein Gegenspieler direkt an der Mauer stand, was eigentlich nicht erlaubt ist. In der zweiten Halbzeit ist die Entscheidung dann zu unseren Gunsten getroffen worden, wir wurden durch die Gelb-Rote Karte wieder ins Spiel gebracht, aber ich fand, dass wir schon in den fünf Minuten vor der Pause nach unserer Umstellung besser drin waren. Nach dem Wechsel war es dann etwas klarer, etwas griffiger: Die Jungs haben in der zweiten Halbzeit einfacher gespielt, schneller die letzte Linie gefunden und vor der Viererkette besser kombiniert. Da haben wir Moral bewiesen und das Spiel dann gedreht."
"Am Ende bringen uns dann wieder Unkonzentriertheiten ins Hintertreffen. Die Jungs sind dann nach dem 2:2 ein wenig in Nervosität gefallen und nicht klar im Matchplan geblieben - anschließend haben wir uns auch keine klaren Torchancen mehr herausgespielt. Am Ende ist es ein Ergebnis, mit dem, denke ich, beide Mannschaften nicht zufrieden sind, weil Frankfurt in der ersten Halbzeit und wir in der zweiten Halbzeit besser waren. Jetzt müssen wir weiter versuchen, es besser zu machen."
Eintracht Frankfurt U19 – 1. FSV Mainz 05 U19: 2:2 (1:0)
Aufstellung: Koch – Kraft, F. Müller (60. T. Müller), Wilhelm – Schulz (77. Pavisic), Makey, Rupil (43. Kaygin), Gruda – Klöppel, Schmidt (83. Azahaf), Weiper
Tore: 1:0 Damar (7.), 1:1 Gruda (61.), 1:2 Weiper (69.), 2:2 Wilhelm ET (75.)
Besondere Vorkommnisse: Damar sieht die Gelb-Rote Karte (48.)