Nachwuchs 08.10.2022 - 10:20 Uhr
U19 und U17 auswärts gefordert
Mainzer NLZ-Teams reisen am Sonntag nach Reutlingen und Karlsruhe
Mit den beiden Last-Minute-Heimsiegen vom vergangenen Wochenende im Rücken, sind die Mainzer U19 und U17 am Sonntag in den Junioren-Bundesligen auswärts gefordert. Die U19 trifft um 13 Uhr auf den SSV Reutlingen 1905, die U17 tritt zeitgleich beim Karlsruher SC an. Beide Mainzer NLZ-Teams sind aktuell gut in Form: Die Mannschaft von Benjamin Hoffmann ist nach fünf Spieltagen noch ohne Punktverlust, die U17 sammelte aus den letzten drei Spielen neun Punkte. Nun sollen die positiven Trends am Sonntag bestätigt werden.
U19: Weiter die Leistungen der Trainingswoche abrufen
Man braucht nur einen Blick auf die vergangenen beiden Heimspiele der FSV-U19 in der A-Junioren-Bundesliga zu werfen, um zu erkennen, wie wichtig die Breite im Kader von Cheftrainer Hoffmann ist. Sowohl beim 4:3-Erfolg gegen den VfB Stuttgart Ende August, als auch beim 3:2-Sieg im Rhein-Main-Duell gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Wochenende brachte Hoffmann den Siegtorschützen von der Bank. "Die Breite und die Mentalität in unserem Kader sind lobenswert und ich hoffe, dass sich das im Saisonverlauf noch weiter bestätigen wird", erläutert der U19-Coach.
Man habe in den vergangenen Spielen gezeigt, dass man durch Einwechslungen "definitiv mal nicht schlechter wird", weder Spielfluss noch Spieltempo würden durch Rotationen negativ beeinflusst, lobt Hoffmann und ergänzt: "Das ist sicherlich ein Leistungsmerkmal, das wir in dieser Saison gerne nutzen. Es ist für das Trainerteam, aber auch für die Jungs, schön zu sehen, dass jeder ein wichtiges Puzzle-Stück auf unserer Reise ist und wir an jedem Spieltag jeden Spieler brauchen."
Hungrig und fleißig bleiben
Diese Reise, die Hoffmann schon vor Saisonbeginn als Metapher für die anstehende Spielzeit bemüht hatte, ist bis dato eine erfolgreiche, denn nach fünf Spieltagen steht die Mainzer U19 mit 15 Punkten an der Tabellenspitze. Die Tabelle sei allerdings stets nur eine Situationsaufnahme, die die Vergangenheit widerspiegelt, nicht aber die Gegenwart oder die Zukunft, ordnet der U19-Trainer ein. Es gehe immer darum, im nächsten Spiel die Leistungen der Trainingswoche abzurufen. Die Tabellenführung bestärke die 05ER darin, die Dinge, die sie bisher getan haben, weiterhin so zu tun. "Es ist unsere Aufgabe als Trainerteam, dafür zu sorgen, dass die Mannschaft hungrig und fleißig bleibt, das hat uns bisher ausgezeichnet", so Hoffmann. Auch hier komme der U19 wieder die Breite des Kaders zugute, denn der Mitspieler sei immer der ärgste Konkurrent. "So machen sich die Jungs im täglichen Training besser", erklärt der 43-Jährige.
Den kommenden Gegner Reutlingen dürfe man nicht unterschätzen, diese Gefahr bestünde bei seinem Team aber ohnehin nicht, so Hoffmann. Zwar stehen die Reutlinger mit nur einem Punkt aus vier Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz, in den bisherigen Spielen hätten sie sich jedoch stets ordentlich präsentiert. "Sie schaffen es oft, das Spiel lange offen zu halten, das zeigt, wie gefährlich sie sind, zumal sie ein eingespieltes Team haben", kennt Hoffmann die Schwierigkeit, beim SSV zu gewinnen. Entsprechend gehe es für den FSV darum, den Mainz-05-Fußball auf den Platz zu bringen, um den Rasen am Ende als Sieger zu verlassen.
U17: Mit großer Bereitschaft in Karlsruhe punkten
Trotz des Sieges gegen den FC Augsburg am vergangenen Wochenende war Cheftrainer Sören Hartung nicht rundum zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, kritisierte insbesondere den Auftritt in den ersten 35 Minuten. "Wir haben es unmittelbar nach dem Spiel mit der Mannschaft thematisiert, dass wir mit der ersten Halbzeit nicht einverstanden waren", erklärt der U17-Coach. Dabei gehe es gar nicht um inhaltliche Themen, sondern vielmehr um die notwendige Aufmerksamkeit und Bereitschaft, mit der man ein Junioren-Bundesliga-Spiel angehen müsse. Gegen den FCA wurde die Nachlässigkeit seines Teams mit zwei schnellen Gegentoren und einem frühen 0:2-Rückstand bestraft, dem die 05ER lange hatten hinterherlaufen müssen und erst in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer erzielten.
Die Mannschaft wisse nun, dass sie so nicht agieren darf, "insofern gehen wir davon aus, dass es das letzte Mal war, dass wir so in ein Spiel hineinstarten", hofft Hartung auf einen schnellen Lerneffekt. Die zweite Hälfte sei bereits wesentlich besser gewesen, denn man habe nach dem Seitenwechsel die eigene Leistung auf den Platz gebracht. "Wir hatten viele Torabschlüsse, haben läuferisch etwas draufgepackt, Mentalität gezeigt und sind über unsere Grenzen hinausgegangen", lobt der Cheftrainer. Auch das "gute Gefühl" mal einen Rückstand gedreht zu haben, nehme man gerne mit.
Die eigenen Tugenden von Beginn an zeigen
"Dennoch ist die Erkenntnis weiter gewachsen, dass es gegen jeden Gegner in der Liga schwer ist und man es sich nicht erlauben kann, die erste Hälfte mehr oder weniger zu verschlafen", so Hartung, der von seiner Mannschaft beim Spiel in Karlsruhe sehen will, "dass die Spieler von sich selbst erwarten, das Spiel von der ersten Minute an in die Hand zu nehmen." Dabei könne man, wie schon in der zweiten Halbzeit gegen Augsburg, auf die eigenen Tugenden vertrauen, müsse diese jedoch auch zeigen.
Der KSC, der nach sieben Spielen mit sechs Punkten auf Tabellenplatz 14 steht, sei besonders zuhause ein unangenehm zu bespielender Gegner, "der das Zentrum gut verdichtet, immer wieder aktiv agiert, ein gutes Zweikampfverhalten an den Tag legt und stark umschaltet", weiß der U17-Übungsleiter, der sich aber sicher ist, dass sein Team in Karlsruhe etwas holen kann, wenn es die gewohnte Leistung auf den Platz bringt.