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U23 14.09.2021 - 20:10 Uhr

U23 unterliegt Homburg unglücklich

Mainzer agieren in 45 Minuten lang nicht zielstrebig genug & verpassen Ausgleich nach der Pause gleich mehrfach

Ein Spiel, zwei Gesichter: Die Bürde des 0:2-Pausenrückstands konnte der FSV trotz eines starken Auftritts nach Wiederbeginn nicht mehr wettmachen.

In einem Duell mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten musste sich die U23 des 1. FSV Mainz 05 dem FC Homburg am Dienstagabend im Bruchwegstadion mit 1:2 (0:2) geschlagen geben. So verdient die Gäste-Führung zur Pause gewesen war, so unglücklich war die zweite Heimniederlage der 05ER, die nach Wiederbeginn ein völlig anderes Gesicht gezeigt hatten, unter dem Strich. Trotz zahlreichen Hochkarätern hatte letztlich nur Joker Kaito Mizuta getroffen und in Minute 47 den Anschlusstreffer markiert. In der Nachspielzeit scheiterte zudem Routinier Simon Brandstetter bei seinem Comeback per spektakulärem Fallrückzieher.

Drei Veränderungen hatte Bartosch Gaul gegenüber dem Sieg beim FSV Frankfurt vorgenommen. Im Tor begann Lasse Rieß für Tristan Mohn, im Mittelfeld Niklas Tauer anstelle von Merveille Papela (nicht im Kader), während Timothé Rupil für Paul Nebel (nicht im Kader) in die erste Elf rückte.

"Wir dürfen in der aktuellen Situation keinen Prozentpunkt in unserer Leistung nachlassen", hatte Gaul vor der Partie gefordert. Ein Vorhaben, das in den ersten 45 Minuten misslingen sollte. 

Homburg nutzt Mainzer Fahrlässigkeit eiskalt aus

Hatten die Mainzer am Bornheimer Hang selbst noch einen Blitzstart hingelegt und waren durch Nebel schnell in Führung gegangen, durfte am Dienstagabend der FC Homburg früh jubeln. Rieß war die Ballannahme im eigenen Strafraum nach einem (eigentlich unnötigen) Rückpass von Tobias Mißner missglückt, der Torhüter erwischte das Leder zwar noch, spielte es aber in die Füße von Philipp Hoffmann, der sich mit einem platzierten Schuss zum 0:1 bedankte - 0:1 (4.). Die erste Torannäherung für den FSV in einer zerfahrenen Anfangsphase sahen rund 450 Zuschauer dann in der 16. Minute, als ein Freistoß von Rupil aus 20 Metern zentraler Position von der Mauer geblockt wurde. Der Versuch des Luxemburgers im Anschluss an den folgenden Eckball verfehlte das Gehäuse dann um einen halben Meter (17.). Danach hatten die Mainzer mehr vom Spiel, ohne sich aber zunächst zwingende Chancen zu erarbeiten. Ein Schuss von Kapitän Benko Sabani, der einen abgewehrten Freistoß direkt volley nahm, landete deutlich über dem Tor der Saarländer (26.). Und die nächste kalte Dusche folgte wenig später: Nach einem langen Ball entwischte Mendler Bewacher Lucas Laux, legte sich den Ball am an der Strafraumgrenze spekulierenden Rieß vorbei und hatte keine Mühe mehr, den Ball aus zehn Metern im verwaisten Gehäuse unterzubringen - 0:2 (28.).

Das Gaul-Team agierte in dieser Phase unkonzentriert, produzierte zu viele Fehlpässe und hatte Glück, dass Mendler der Doppelpack verwehrt blieb, als der ehemalige Bundesliga-Spieler des 1. FC Nürnberg in der 31. Minute nur den Pfosten traf. Kurz vor der Pause meldeten sich die Gastgeber noch einmal zurück, doch der am zweiten Pfosten lauernde Romario Roesch verpasste eine Flanke von Könighaus knapp (41.). Die Gäste nahmen die Zwei-Tore-Führung kurz darauf mit in die Pause.

Bilder aus dem Bruchwegstadion

05ER wie ausgewechselt - Mizuta trifft, Quirin ans Aluminium, Brandstetter im Pech

Deutlich druckvoller kam der FSV aus den Katakomben und schnell zum Anschlusstreffer: Könighaus hatte nach einem feinem Diagonalball von Wanner von links flach vors Tor gepasst, wo Joker Mizuta (für Rupil im Spiel) das Leder im zweiten Versuch im Tor unterbrachte - 1:2 (47.). Der FSV blieb am Drücker, Homburg verwaltete nur noch, stand tief in der eigenen Hälfte, verengte die Räume um den eigenen Strafraum dabei aber immer wieder geschickt. Ein Schuss von Sabani aus der zweiten Reihe landete nach einer guten Stunde auf der Tribüne (64.).

Doch der FSV agierte nun zwingender, steckte nie auf und kam dem zweiten Treffer immer wieder näher. Lukas Quirin, kurz zuvor eingewechselt, setzte zunächst einen Kopfball neben das Tor und nur vier Minute später einen Schlenzer an den Querbalken - der Ausgleich lag mehr als nur in der Luft (75.). Von den in Durchgang eins überlegenen Gästen kam nichts mehr in dieser Phase, doch dem FSV lief zunehmend die Zeit davon.

In den letzten zehn Minuten feierte schließlich 05-Torjäger Brandstetter sein Comeback, er ersetzte in den Schlussminuten Roesch. Und der Routinier sollte seine Chance noch einmal bekommen in einer spektakulären Schlussphase: Nach einem Freistoß setzte der Torjäger zu einem Klasse-Fallrückzieher an, den Homburg-Keeper David Salfeld soeben um den Pfosten lenken konnte (90.+3). Weil auch Dominik Wanners Schuss aus spitzem Winkel kurz darauf um Zentimeter am Pfosten vorbeistrich, blieb ein starker 05-Auftritt nach Wiederbeginn letztlich unbelohnt. 

"Vor der Pause hat uns die Genauigkeit gefehlt. Hinzu kam die mentale Komponente durch den frühen Rückstand. Wir sind eine Mannschaft, die über Tempo, Intensität und Umschaltmomente kommen muss. Wir sind keine Mannschaften, die sich auf ihre fußballerischen Qualitäten allein verlassen darf. Es ist wichtig, dass wir unsere Marke, unsere DNA auf den Platz bringen, so wie nach der Pause, analysierte der Cheftrainer nach dem Schlusspfiff. "Da haben wir das Spieltempo hochgehalten, früh den Anschluss erzielt. Dann war es eine hervorragende zweite Halbzeit von uns. Wir waren gut in den Gegenpressing-Momenten, hatten viele Ballgewinne und kamen öfter über den Flügel durch. Die charakterliche Einstellung, bis zum Schluss dran zu glauben, hat mir sehr gut gefallen. Es kann unter dem Strich eine sehr lehrreiche Niederlage sein, so schwer es mir auch fällt das zu sagen. Wir sind eine junge Mannschaft und heute trotz Rückstands zurück ins Spiel gekommen", so Gaul.

Mainz 05 - FC Homburg 1:2 (0:2)

Mainz 05: Rieß - Laux, Modica, Mißner (46. Fichtner) - Wanner, Sabani, Tauer, Petö, Könighaus (65. Quirin) - Rupil (46. Mizuta), Roesch (83. Brandstetter)

Tore: 0:1 Hoffmann (4.), 0:2 Mendler (28.), 1:2 Mizuta (47.)
Zuschauer: 455
Gelb-Rote-Karte: Mendler (90.)