U23: "Mission 2017" startet in Zwickau

Rein ins "rote Quadrat" soll es für die U23 des 1. FSV Mainz 05 in der am Samstag mit der Partie beim FSV Zwickau (Anpfiff: 14 Uhr) startenden Rückrunde in der dritten Liga gehen. Die Wortschöpfung von Trainer Sandro Schwarz repräsentiert für die 05er die Top-Sechs der Liga, und damit gleichzeitig die Sphäre, in die der FSV im Klassement der verbleibenden 19 Spieltage vordringen möchte. Und muss, ist sich Schwarz sicher: "Unser Auftrag ist keine wilde Aufholjagd. Nach dem ersten Halbjahr, in dem wir viel gelernt haben, ist dieses Ziel aber alternativlos." Das Aufeinandertreffen mit den um drei Punkte besser platzierten Ostdeutschen will der 05-Trainer insofern dennoch keinesfalls als Endspiel verstanden wissen, sondern als erste Chance, Selbstvertrauen zu tanken und bestenfalls mit einem Erfolgserlebnis ins Jahr 2017 zu starten.

Hilfreich bei diesem Unterfangen sei insbesondere die Tatsache, dass die Vorbereitung seit dem 2. Januar weitestgehend reibungslos und ohne größere Blessuren auf Seiten der Spieler absolviert werden konnte. Neben Bilal Kamarieh (Reha nach Kreuzbandriss) sind für den 18er Kader am Samstag lediglich Patrick Pflücke und Patrick Schorr (beide krankheitsbedingt) mit Fragezeichen versehen. Wichtig ist Schwarz, der eine langfristige Perspektive einnehmen und nicht jede Woche Zwischenstände beziehungsweise den Rückstand aufs rettende Ufer als Maßstab nehmen will, ohnehin, die Bedeutung der gesamten Breite des Kaders, der auch ohne Winterverstärkungen die Qualität habe, das gemeinsame Ziel Realität werden zu lassen. 

"Keine Angst vor Fehlern haben"

"In erster Linie geht es für uns darum, unser Spiel mit maximaler Intensität und über 90 Minuten durchzuziehen. Im Training und in unseren Testspielen habe ich genau diese Mentalität gesehen. Insofern haben wir die Tabelle für uns 'genullt' und wollen von den noch zu vergebenden 57 Punkten knapp über die Hälfte einfahren", beschreibt Schwarz die Denkweise der 05er. Zwickau stelle dabei nur die erste von 19 Etappen im Rahmen der "Mission 2017" dar. Gegen einen "robusten Gegner" werde es darauf ankommen, sowohl in der Defensive wie auch in der Offensive die "zweiten Bälle" festzumachen und mit viel Tempo den gegnerischen Strafraum anzusteuern. "Jeder bei uns kennt die Anforderungen und jeder Einzelne hat jetzt die Aufgabe abzuliefern. Wir wollen und müssen das verrückte Element in unser Spiel integrieren und dürfen keine Angst vor Fehlern haben", so Schwarz rund 48 Stunden vor dem Rückrunden-Auftakt, bei dem eine "normale" Leistung, wie in jedem der verbleibenden Begegnungen, nicht ausreichen werde. 

Beim anstehenden Kampf um den Klassenerhalt und gegen Widerstände stimmt den Trainer dabei nicht nur die Rückkehr des in der Hinrunde lange verletzten Kapitäns Daniel Bohl zuversichtlich, sondern zudem die Tatsache, dass viele Spieler ein Lehrhalbjahr hinter sich haben, aus dem sie, so ist Schwarz überzeugt, stärker hervorgehen werden. "Bohl lebt mit seiner Einstellung und Mentalität vor, was wir brauchen. Es gilt aber nicht, sich hinter einzelnen erfahren Spielern zu verstecken, sondern den Weg als Gruppe zu meistern. Da sind alle Jungs im Kader gefordert." Der Urglaube an die eigene Qualität ist am Bruchweg trotz der Bilanz von 14 Punkten aus den ersten 19 Spielen vorhanden. "Das gilt nicht nur für das Trainerteam, das spürt man auch in jeder Einheit auf dem Platz", so Schwarz, der betont, dass der der Tabellensituation geschuldete Druck zwar spürbar sei, die Mission, ins "rote Quadrat" vorzudringen, aber zuallererst mit großer Lust und maximaler Motivation angegangen werde.