U23: Punktgewinn gegen das Team der Stunde

Einen verdienten Punktgewinn hat die U23 des 1. FSV Mainz 05 am Dienstagabend beim 1:1 (1:1) vor knapp 1.500 Zuschauern im Bruchwegstadion gegen das Team der Stunde in der Regionalliga Südwest, FSV Frankfurt, eingefahren. In einem unterhaltsamen ersten Durchgang hatte Danny Schmidt die Frankfurter Führung durch Cas Peters egalisiert. Nach der Pause hatte sich dann vor beiden Toren nur noch wenig getan, so dass die Punkteteilung nach 90 Minuten dem Spielverlauf entsprach. 

Cheftrainer Jan Siewert musste gegenüber dem Remis in Koblenz auf die angeschlagenen Timothé Rupil und Lucas Laux verzichten, während Kaito Mizuta Gelb-gesperrt fehlte. Für sie rückten Marvin Jung, Rasim Bulic und Hans-Juraj Hartmann (erstmals überhaupt als Kapitän) vor beeindruckender Kulisse - die 05-Fanszene hatte zum Besuch der Partie aufgerufen und war erhört worden - in die Startelf. 

"Ich bin heute auf zwei Dinge richtig stolz", zeigte sich Siewert nach der Begegnung hochzufrieden mit dem Auftritt seiner Elf, aber auch mit der Atmosphäre auf dem WOLFGANG FRANK CAMPUS am Bruchweg. "Zum einen auf die Unterstützung unserer Fans, das war sensationell und hat sich richtig nach einem Heimspiel angefühlt. Da ist etwas zusammengewachsen. Sie honorieren die Leistung der Jungs im Lauf der Saison und erkennen die Stimmung im Gesamtverein an. Zum anderen bin ich auf meine Mannschaft unheimlich stolz. Wie wir das taktisch umgesetzt und gegen eine Mannschaft in der Form eine solch routinierte Leistung abgerufen haben. Sie sind immer wieder angelaufen und haben selbst Chancen kreiert", so der 05-Cheftrainer. "Es ist bitter, dass uns gerade so viele Jungs ausfallen, aber in unserer Mannschaft steht jeder für jeden ein. Hut ab vor den Jungs."

Schmidt kontert Cas

Nach anfänglichem Abtasten gingen die Gäste vom Main im Anschluss an einen Eckball in Führung, als Cas Peters per Kopf frei zum Abschluss kam und der Rettungsversuch der 05ER zu spät kam, weil das Leder die Linie bereits überquert hatte - 0:1 (9. Minute). Der FSV aus Frankfurt war in der Anfangsphase das torgefährlichere Team und hatte auch die nächste Chance. Nach einem weiteren Eckstoß versuchte es Leon Müller aus halblinker Position, doch Tristan Mohn war zur Stelle (14.). Im Anschluss setzten auch die ersatzgeschwächten 05ER erste Nadelstiche und schnupperten gleich zweimal am Ausgleich. Zunächst fehlten Schmidt Zentimeter, um einen Freistoß Marc Richters aus fünf Metern aufs Tor zu bringen (17.). Und zwei Minuten später tat sich erneut Richter als Vorlagengeber hervor, der Marvin Jung in die Gasse schickte, dessen Schuss aus zehn Metern von einem Abwehrspieler gerade noch zur Ecke geblockt werden konnte (19.). Vergebene Chancen zwar, doch der FSV war nun in der Partie und sollte mit der dritten Gelegenheit treffen - Ausgangspunkt war erneut ein Standard. Richter brachte den Ball von der linken Seite auf Höhe der Strafraumgrenze mit Zug aufs Gehäuse, Schmidt war vor dem Ex-05ER Omer Hanin im Frankfurter Tor am Ball und markierte per Kopf sein achtes Saisontor - 1:1 (25.). 

Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem beide Defensivreihen aus dem Spiel nur wenig zuließen, so dass es in Minute 35 wieder ein Standard war, nach dem es gefährlich werden sollte. Nach einem Freistoß aus halblinker Position war die 05-Abwehr für einen Moment indisponiert, Oluwabori Falaye zog ab, doch der Ball landete zwei Meter über dem Querbalken des Mainzer Tores. Auf der anderen Seite hätte der FSV die Partie vier Minuten später drehen können, doch die scharfe Hereingabe von Leon Petö erwischte Hanin im Zentrum knapp vor dem schon wieder einschussbereiten Schmidt (39.). In der Nachspielzeit kombinierten sich die Gäste noch einmal in die Strafraum der Rheinhessen, doch Manuel Reutter scheiterte aus zehn Metern an Mohn (45.+1.). Mit dem leistungsgerechten Remis ging es wenig später in die Katakomben.

Kaum Torchancen nach der Pause

Unverändert kehrten beide Teams zurück und boten sich in den ersten Minuten nach Wiederbeginn weiter ein Duell auf Augenhöhe, das sich aber zumeist im Mittelfeld abspielte. In der 56. Minute jubelten die Gäste zwar kurz nach einem weiteren Standard - mit ruhenden Bällen hatten die Mainzer immer wieder ihre Probleme -, doch die Fahne des Linienrichters ging hoch. Abseits. Nach einer guten Stunde kam Alessio Curci für Jung in die Partie, der ein hohes Pensum abgespult hatte und angeschlagen raus musste. In den Strafräumen tat sich jedoch auch in der Folge nicht viel, weil sich die Teams in dieser Phase weitestgehend neutralisierten und auch kein Team zu früh ins Risiko gehen wollte. Insgesamt war deutlich weniger Zug drin in diesen zweiten 45 Minuten, in denen sich die Kontrahenten belauerten, aber kaum einmal Druck nach vorne entwickeln konnten. Eine Tatsache, die eher für den Auftritt der U23 des FSV sprach gegen einen Gegner, der zuletzt viermal in Folge hatte gewinnen können und sich an den Mainzern nach dem Seitenwechsel bis tief in die Schlussphase hinein die Zähne ausbiss.

In Minute 83 sollte sich dem FSV dann doch noch einmal die Chance bieten, nach einem Ballverlust der Frankfurter im Spielaufbau zuzuschlagen, doch Schmidts Schuss aus zwölf Metern, nach Zuspiel des eingewechselten Marlon Roos Trujillo, wurde auf dem Weg Richtung Tor von einem Abwehrbein zur Ecke geklärt. Darüber hinaus fehlte aber immer wieder die Präzision bei den sich durchaus bietenden Umschaltsituationen, die auch in der fünfminütigen Nachspielzeit nichts Zählbares mehr hervorbringen sollten. Unter dem Strich hatte sich die Siewert-Elf den Punkt gegen den Tabellensechsten nach einer starken ersten Halbzeit und einer disziplinierten Defensivleistung nach der Pause redlich verdient. Das honorierten auch die Fans auf der Gegengerade des Bruchwegstadions, wo sie ihr Team und den Verein noch 20 Minuten nach dem Schlusspfiff hochleben ließen. 

Mainz 05: Mohn - Jung (62. Curci), Bulic, Crljenec, Hartmann (C), Wilhelm, Richter (77. RoosTrujillo), Petö, Schmidt, Shabani, Kraft

Tore: 0:1 Peters (9.), 1:1 Schmidt (24.)
Zuschauer: 1.441
Schiedsrichter: Niclas Zemke (Julian Marx, Maximilian Fischer)