U23 15.07.2024 - 18:25 Uhr
U23: Keine Panik trotz fehlender Puzzleteile
Die höchste Ausbildungsmannschaft weilt seit Sonntag im Trainingslager. Vor dem Ligaauftakt in zwei Wochen gegen Kassel liegt noch Arbeit vor Benjamin Hoffmann und seinem Team
"Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen." Nach den ersten drei Wochen der Sommervorbereitung und der 1:3-Niederlage am Samstag im Testspiel gegen die Würzburger Kickers, gab U23-Cheftrainer Benjamin Hoffmann im Anschluss unumwunden zu, dass in den verbleibenden zwei Wochen bis zum Regionalliga-Auftakt gegen Hessen Kassel im Bruchwegstadion (Sonntag, 28. Juli, 14 Uhr) noch Arbeit vor der höchsten Mainzer Ausbildungsmannschaft liegt. Der 44-Jährige schob direkt ein großes "Aber" hinterher: "Ich verfalle keinesfalls in Panik", so Hoffmann nach der dritten Niederlage im vierten Testspiel.
Völlig unabhängig von den Ergebnissen der bisherigen Vorbereitung sei seine junge Mannschaft sehr gut zusammengestellt. "Was uns noch fehlt, ist ein bisschen Reife, die wir noch reinkriegen müssen. Uns war klar, dass wir mit einer sehr jungen Mannschaft reingehen, aber ihnen das Vertrauen schenken und Zeit geben, an den Herausforderungen zu wachsen." Gegen Würzburg, einen Aufstiegsaspiranten aus der Regionalliga Bayern, hatten die 05ER in 15 schwachen Minuten in der ersten Halbzeit mit drei Gegentreffern und individuellen Aussetzern ein besseres Ergebnis hergeschenkt. In den ersten zehn und den zweiten 45 Minuten waren dagegen schon gute Ansätze sichtbar. Der FSV hätte durchaus mehr als den einen Treffer durch Lovis Bierschenk erzielen können.
Das Gesamtbild braucht noch Zeit
Noch fehlen dem Team einige der Spieler, die einen qualitativen Unterschied gegen einen Gegner wie Würzburg machen könnten. Und das aus gutem Grund: Philipp Schulz, Jason Amann, Marcel Kalemba und Daniel Gleiber trainieren seit dem Vorbereitungsauftakt bei den Profis. Auch Maxim Dal ist Teil des Bundesliga-Kaders, könnte aber durchaus ein Kandidat sein, der während der Saison in der U23 wichtige Spielpraxis sammelt. Die einzelnen Puzzleteile zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzusetzen ist die Aufgabe, für die Hoffmann und sein Trainerteam noch Zeit brauchen. "Wir haben noch nie alle Jungs komplett auf dem Platz gehabt. Das große Ganze wird es wahrscheinlich nie komplett geben in einer U23", weiß der Chefcoach. Man werde sich aber die nötige Ausstrahlung und Stabilität bis zum Auftakt noch aneignen. Und wenn die Profis in die Saison gestartet sind, sollte das Gesamtbild deutlich klarer werden.
Bilder vom Test gegen Würzburg
Eine Woche im Schwarzwald
Hoffmann weiß, dass der Verlauf einer Vorbereitung nicht der Maßstab für eine ganze Saison ist. "Im vergangenen Sommer haben wir mit der U19 eine katastrophale Vorbereitung gespielt. Wir haben die Jungs aber immer weiterentwickelt. Die Messlatte wurde von Spiel zu Spiel höher, daran sind sie gereift und haben eine tolle Saison gespielt."
Für die höchste Mainzer Ausbildungsmannschaft war nach dem Spiel gegen Würzburg Koffer packen angesagt. Seit Sonntag feilt die U23 für eine Woche im Trainingslager in Lautenbach im Schwarzwald weiter an den Inhalten ihres Spiels und der eigenen Identität, die man auf den Platz bringen möchte. Trotz der Niederlage gegen die Kickers, waren die ersten zehn Minuten der Partie auch eine Art Anschauungsunterricht dafür. "Wir waren intensiv, im Anlaufen und taktisch gut, wir haben viel kommuniziert", so Hoffmann. Jetzt müsse man die Stabilität entwickeln, wenn mal ein Rückschlag komme, einfach drinzubleiben und weiterzumachen. "Es geht darum, immer wieder anzuschieben." Die Tage im Schwarzwald werden dazu genug Gelegenheit bieten.