Überraschend enttäuschend

Ein sichtlich enttäuschter Thomas Tuchel hatte bereits am Samstag, unmittelbar nach dem Abpfiff gesagt: „Wir haben in dieser Saison sehr konstant gespielt, heute war es ein krasser Ausreißer nach unten.“ Manager Christian Heidel hatte beim 1:2 gegen den Hamburger SV das „vielleicht schlechteste Saisonspiel“ seiner Nullfünfer gesehen. Andreas Ivanschitz, der mit seinem Lattentreffer eines der wenigen Highlights der ersten Halbzeit gesetzt hatte, meinte: „Es ist extrem bitter für uns im Moment.“

Bereits unter der Woche hatte der 05-Coach festgehalten, dass sich seine Mannschaft damit schwertut, „die Gunst der Stunde zu nutzen, um etwas Außergewöhnliches zu erreichen.“ Außergewöhnlich, leider im negativen Sinne, war diesmal die Leistung der Mannschaft. Diesen „Ausreißer nach unten“ hatte Tuchel so nicht kommen sehen: „Das hat sich im Verlauf der Trainingswoche in keiner Weise angedeutet.“  

Wäre der Schuss von Ivanschitz reingegangen, dann wäre das Spiel, in dem „wir uns schwergetan haben, ins Spiel zu kommen“ (Ivanschitz), möglicherweise anders gelaufen. „Ein Tor hätte uns viel gegeben in diesem Spiel, das sehr zerfahren war“, so der Österreicher. Trotz der leichten Steigerung nach Wiederanpfiff setzte es dann die entscheidenden Gegentore. „Es ist bitter, dass wir dann so zwei Tore bekommen, nach eigenem Ballbesitz.“

Ein Lichtblick war Joker Shawn Parker, der in der 65. Spielminute eingewechselt wurde. Unter der Woche hatte Tuchel noch die „fehlenden Impulse“ von der Bank bemängelt. Der Youngster erhob gegen diese These nicht nur mit seinem Anschlusstor Einspruch, sprühte auch sonst vor Tatendrang.