Vorberichte 16.01.2020 - 14:00 Uhr
Um das Momentum kämpfen
Gegen den SC Freiburg wollen die 05ER am Wochenende erfolgreich in die Rückrunde starten - Trainer Beierlorzer vor der Qual der Wahl
Die Vorfreude auf den Beginn der Rückrunde der Fußball-Bundesliga war greifbar am Donnerstagmittag in der OPEL ARENA. So erwartet Achim Beierlorzer eine "spannende" zweite Saisonhälfte angesichts enger Konstellationen an Tabellenspitze- und ende, von dem sich die Mainzer naturgemäß schnellstmöglich entfernen möchten, wie der Cheftrainer betonte.
Im Fokus stand während der Pressekonferenz, neben der Spannung versprechenenden Gesamtkonstellation in der Liga, aber natürlich der Auftakt der 05ER gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr, Tickets hier) in der OPEL ARENA. In einer Partie, in der den FSV gleich eine hohe Hürde erwartet, die er aber erfolgreich nehmen und mit einem Heimsieg ins Jahr 2020 starten möchte. "Freiburg ist ein toller Gegner, der eine sehr gute Hinrunde absolviert hat", warnte Beierlorzer. Fakt sei dennoch, dass "wir drei Punkte holen wollen". Erfahrung mit Siegen über die Breisgauer hat der 05-Trainer in der Hinrunde bereits machen dürfen, als er in seiner Funktion als Chefcoach des 1. FC Köln mit 2:1 in Freiburg triumphieren konnte. Es war gleichbedeutend mit dem ersten Bundesliga-Sieg als Trainer sowie nur eine von zwei Heimniederlagen des Teams von Christian Streich in der Hinrunde.
Während die Kölner das Momentum seinerzeit durch einen Last-Minute-Treffer auf ihre Seite gezogen hatten, ging Beierlorzer aber vielmehr darauf ein, was zum 0:3 der 05ER zum Saisonauftakt im Breisgau geführt hatte: "Die Partie damals war bis zur 81. Minute völlig offen. Die Freiburger haben dann die spielentscheidenden Momente, die wir immer wieder ansprechen, auf ihre Seite gezogen." Um ebendieses Momentum gehe es im Fußball stets, betonte der 52-jährige Fußballlehrer anschließend. Die Frage laute daher, welches Team es verstehen werden, es am Wochenende auf seine Seite zu ziehen.
Lehre aus Leverkusen-Spiel
Die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Antwort nach 90 Minuten Mainz 05 lautet, wollen die 05ER, geht es nach dem Willen des Trainers, wie folgt: "Wir spielen zuhause, wollen unsere Stärken auf den Platz bringen, gute Abstände haben und ballorientiert verschieben." Aber, so Beierlorzer, "Freiburg ist immer in der Lage, Lösungen zu finden und sich von Druck zu befreien. Darauf müssen wir vorbereitet sein und unsere Angriffe mit viel Tempo ausspielen. Das haben wir zuletzt immer wieder gezeigt, müssen die Situationen aber vor dem Tor veredeln." Letztlich sei es diese entscheidende Pointe gewesen, die bei der so unglücklichen Heimniederlage gegen Leverkusen gefehlt habe.
Die Pressekonferenz vor dem Rückrunden-Auftakt
Nach einer "intensiven Kurz-Vorbereitung unter besten Bedingungen" sowie mit dem Rückenwind des überzeugenden Testspielerfolgs gegen Dortmund wollen die 05ER am Wochenende den Freiburger Stärken begegnen. "Sie treten unheimlich kompakt auf, sind willensstark, definieren sich über das Kollektiv, Laufbereitschaft und Disziplin", fasste Beierlorzer zusammen. Letztlich Attribute, die er auch von seiner Mannschaft erwartet im Verlauf der Rückrunde, um möglichst früh Abstand gewinnen zu können zu den Abstiegsrängen.
Im ersten Heimspiel des neuen Jahrzehnts, zu dem der FSV in der OPEL ARENA rund 22.000 Zuschauer erwartet, kann der Cheftrainer dabei annähernd aus dem Vollen schöpfen: Nur Danny Latza & Stefan Bell (beide Aufbautraining) sowie Edimilson Fernandes (Anfang der Woche am Knie operiert) gilt es zu ersetzen. "Es wird natürlich schmerzhafte Entscheidungen geben. Aber ich treffe diese Entscheidungen, das ist mein Job als Trainer, auch wenn man bei dem einen oder anderen mitleidet."
Einer, dessen Chancen wohl gut stehen dürften, mindestens als Joker zum Einsatz zu kommen, ist Jean-Philippe Mateta, der fast die gesamte Hinrunde ausgefallen war. Die Bedeutung des französischen Torjägers betonte abschließend der Sportvorstand: "Man sieht, welchen Schwung er auf den Platz und in die Kabine bringt. Er ist elementar wichtig für uns und wir freuen uns auf die Rückrunde mit ihm. Er feiert jedes Tor im Training, auch wenn es aus 30 Zentimetern fällt", so Rouven Schröder, der medialen Wechsel-Gerüchten gleichzeitig eine klare Absage erteilte. Wohlwissend natürlich gerade um die Fähigkeit des Torjägers, das Momentum in entscheidenden Situation auf Seiten des FSV zu lenken.