Unser Gegner: Borussia Dortmund

Auf den ersten Blick sieht es ein wenig so aus, als ob die Dortmunder Borussia in der Spielzeit 2012/2013 ihre Schwerpunkte anders setzen würden als im Vorjahr. Champagnerfußball in der Champions League, Hausmannskost in der Bundesliga. Das war in der vergangenen Saison anders. Auf europäischer Ebene gelang der Mannschaft von Jürgen Klopp nur ein einziger Sieg (1:0 gegen Olympiakos Piräus) und die Borussia musste damit früh die Segel streichen. Auf nationaler Ebene erreichte Klopps Team hingegen das Maximum: Meisterschaft und Pokalsieg.

Aktuell gestaltet sich die Situation etwas anders. Auf internationalem Parkett noch ungeschlagen setzten die Schwarz-Gelben schon einige Glanzlichter. Ajax Amsterdam (1:0) und Real Madrid (2:1) wurden vor heimischem Publikum bezwungen. Bei den Auswärts-Unentschieden bei Manchester City (1:1) und in Madrid (2:2) war der deutsche Meister jeweils dem Sieg näher als die Gastgeber. Und am Mittwochabend legte der BVB in der Amsterdam-Arena noch einmal eine Gala hin – und siegte mit 4:1.

Doch es gibt einige Argumente, die diese Betrachtungsweise als oberflächlich entlarven. Auch in der Liga hat der Meister wieder Rückenwind!

Zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Bundesliga-Saison hatte Dortmund 23 Punkte auf dem Konto, also nur einen Punkt mehr als in der aktuellen Spielzeit. Und so langsam bringen sich die Borussen jetzt auch in der Tabelle in Stellung.  Mit dem 3:1 gegen Greuther Fürth schaffte es der BVB erstmals in dieser Saison zwei Ligaspiele in Serie zu gewinnen, holte zudem zehn von zwölf möglichen Punkten aus den letzten vier Spielen. Dortmund hat die zweitmeisten Tore geschossen, die zweitwenigsten Tore kassiert. Das einzige Problem ist der Abstand zu Spitzenreiter Bayern München: zum gleiche Zeitpunkt der Vorsaison betrug er fünf Punkte, aktuell neun. Und es sind die herausragenden Leistungen der Schwarz-Gelben in der europäischen Königsklasse, die ihren Teil dazu beitragen, dass die Performance in der Liga so kritisch gesehen wird.

05-Coach Thomas Tuchel erwartet, dass „es für uns nochmal schwieriger wird wie an anderen Tagen“. Gewiss. Der Titelverteidiger verfügt über herausragende individuelle Qualität, ist top-eingespielt und agiert mannschaftlich sehr geschlossen. Eben „die beste Mannschaft Deutschlands, neben Bayern München“ (Tuchel).