Profis 09.10.2015 - 11:04 Uhr
„Unser“ Kloppo in Liverpool
#Trainerschmiede Mainz 05: vom Zweitliga-Kicker zum Trainer in der Premier League
Das ist mal eine Karriere: Zweitliga-Kicker mit Leidenschaft und überschaubaren technischen Fähigkeiten, aber eine der größten Trainerentdeckungen der vergangenen Jahre: Klar, dass wir Nullfünfer uns am Werdegang von Jürgen Klopp eine Scheibe abschneiden, schließlich war er elf Jahre Spieler und acht Jahre Trainer beim 1. FSV Mainz 05, ehe der Wechsel zu Borussia Dortmund aus dem Trainertalent den größten Mainzer Exportschlager überhaupt machte.
Jetzt hat Jürgen Klopp beim FC Liverpool einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Wir ahnen: Die Entscheidung könnte dort ähnliche Eruptionen auslösen wie einst in Dortmund, weil Klopp in diesem Umfeld mit maximaler Fußball-Leidenschaft funktionieren wird. Das sagt auch Christian Heidel, der ihn damals vom Spieler zum Trainer beförderte und der noch heute eng mit ihm befreundet ist. Wir haben die Einschätzungen unseres Managers zu diesem europaweit beachteten Trainertransfer zusammengetragen:
Christian Heidel zum Wechsel Klopps:
„Wenn man Trainer in Mainz war und Trainer in Dortmund, dann fehlt vielleicht wirklich nur noch Liverpool. Ein Klub und ein Umfeld mit vielen Emotionen. Ich glaube das ist, was Jürgen Klopp braucht, und dass er sich deswegen auch Liverpool als neuen Klub ausgesucht hat.
Jeder weiß, dass er ein außergewöhnlich guter Trainer ist. Wir hatten in Mainz Erfolg ohne Ende mit ihm, die Story mit Borussia Dortmund kennt man weltweit. Liverpool kann sich auf einen Trainer freuen, der den Klub weiterbringen wird.
Ich bin mir sicher, dass ihm auch dort die Massen zujubeln werden, weil er ein Typ ist, der dorthin passt. Jürgen hat einfach eine Aura, die die Menschen begeistert. Das betrifft den Fußball, aber auch die Menschen im Umfelc. Ich bin mir sicher, dass Jürgen Klopp in wenigen Wochen ein großer Begriff sein wird in England.“
Christian Heidel über den Typ Jürgen Klopp:
„Als Typ kann man ihn vielleicht so beschreiben: Er hat nie vergessen, wo er herkommt. Wir können uns als Verein nicht vergleichen mit Dortmund oder Liverpool. Aber es sagt sehr viel aus über den Menschen Jürgen Klopp, dass er bis zum heutigen Tag immer wieder hierher zurückkommt zu seinen Wurzeln. Er ist ein sehr guter Freund von mir, deswegen wünsche ich ihm natürlich alles Gute in Liverpool.“
Christian Heidel über Klopps Mainzer Vergangenheit:
„Dass die Entscheidung, ihn damals vom Spieler zum Trainer zu machen, so gut funktioniert hat, dazu gehörte sicherlich auch Glück. Stolz ist für mich in diesem Zusammenhang das falsche Wort. Ich freue mich einfach, dass ein Junge, der hier in Mainz Fußball gespielt hat und hier Trainer wurde, später Deutscher Meister geworden ist, im Champions League Finale gestanden hat und jetzt in eines der berühmtesten Stadien Europas einzieht.“
Christian Heidel zum Thema neue Sprache:
„Kloppo ist ein hoch intelligenter Mensch. Er spricht gut Englisch. Ich habe jetzt gehört, dass sie in Liverpool einen Dialekt sprechen, etwa wie die Bayern in Deutschland, aber das wird er auch schnell verstehen. Das Team in Liverpool ist ja auch international, da mache ich mir null Gedanken.“
Uns bleibt nur zu sagen: Alles Gute, Kloppo! Wir drücken dir die Daumen, lass dich mal wieder in Mainz blicken, so wie Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim vor ein paar Wochen. Geiler Torjubel. Einmal Mainzer, immer Mainzer!