Vorberichte 06.03.2015 - 15:34 Uhr
Unsere Gäste: Borussia M’gladbach
Vor dem Samstagabendspiel: Interview mit Torhüter Yann Sommer
Am Mittwochabend war Borussia Mönchengladbach bereits im Rhein-Main-Gebiet zu Gast, im DFB-Pokal wurde die Hürde Kickers Offenbach mit 2:0 übersprungen. Nicht unwahrscheinlich, dass Borussia-Coach Lucien Favre wieder auf Rotation setzt und für die Partie am Samstagabend in der Coface Arena frische Kräfte in die Startelf schickt. „Alvaro Dominguez wird erneut nicht dabei sein können, ansonsten aber sind alle Mann an Bord“, sagte der Schweizer, der sich erst nach dem Abschlusstraining endgültig entscheiden wird, wer gegen unsere Nullfünfer spielen wird: „Wir werden morgen noch einmal trainieren und erst danach entscheiden, wer beginnen wird.“ Sein Landsmann Yann Sommer wird sicher zwischen den Pfosten stehen. Der Torhüter ist der einzige Akteur, der bei allen bisherigen Ligaspielen in dieser Saison zum Einsatz kam. Wir haben mit Sommer gesprochen.
Herr Sommer, Sie haben im Sommer die schwere Nachfolge von Marc-André ter Stegen angetreten, und mit nur 18 Gegentreffern mussten Sie im Ligavergleich bislang am zweitwenigsten hinter sich greifen. War es leicht für Sie, in der Bundesliga anzukommen?
Yann Sommer: „Die Mannschaft und der Verein haben es mir auf jeden Fall enorm erleichtert, mich in Mönchengladbach und der Bundesliga zurechtzufinden. Sicher gab es vor Saisonbeginn einige Freundschaftsspiele, in denen die Abstimmung noch nicht hundertprozentig gepasst hat, aber das ist ja auch normal. Ich habe mich nicht zu stark unter Druck gesetzt und auf den Saisonstart konzentriert. Dieser ist uns geglückt. Wir haben oftmals sehr gut verteidigt und positive Ergebnisse erzielt, so dass die Stimmung im Verein und bei den Fans gleich sehr gut war. Das hat es mir dann sehr einfach gemacht, meine Leistung zu bringen.“
In welchen Punkten mussten Sie sich am meisten umstellen von Schweiz auf Deutschland, bzw. von der Super League auf die Bundesliga?
Yann Sommer: „Die größte Umstellung war sicherlich, dass in Deutschland alles eine Nummer größer ist. Das gilt sowohl für die Stadien, als auch für das ganze Drumherum. Das fußballerische Niveau ist in beiden Ligen gut. In Deutschland ist das Tempo aber höher, die Bundesliga ist physisch sehr anspruchsvoll und man findet größere individuelle Klasse auf dem Rasen. In der Bundesliga hat jede Mannschaft zwei, drei absolute Top-Spieler – das bekommt man gerade als Keeper zu spüren.“
Nicht nur für Sie persönlich, auch für Borussia Mönchengladbach läuft es aktuell trotz des Aus in der Europa League richtig gut – die Champions League ist ein realistisches Ziel. Was ist das Geheimnis der Borussia?
Yann Sommer: „Wir haben viel Qualität in der Mannschaft und konnten dadurch in den vielen Englischen Wochen, die wir zu bestreiten hatten, immer wieder rotieren, so dass jeder Spieler die nötigen Pausen bekommen hat und wir als Mannschaft stets frische und ausgeruhte Kräfte auf dem Platz hatten. Zudem stehen wir sehr kompakt, verteidigen extrem konzentriert und bekommen nur sehr wenige Gegentore. Wir funktionieren als Mannschaft bislang sehr gut und halten zusammen.“
Mit Lucien Favre haben Sie einen Schweizer Landsmann auf der Bank – hat das bei der schnellen Eingewöhnung geholfen?
Yann Sommer: „Natürlich hat auch der Trainer großen Anteil daran, dass ich mich bei Borussia so wohl fühle und mich schnell zurechtgefunden habe. Dass er auch Schweizer ist, spielt dabei für mich aber eine untergeordnete Rolle. Lucien Favre ist im täglichen Umgang sehr angenehm und dazu ein sehr guter Trainer, der viel Wert auf Details legt. Er verlangt von mir gerade im Spielaufbau anspruchsvolle Dinge und ich bin davon überzeugt, dass ich mich unter ihm weiterentwickeln werde.“
Am Samstag erwartet Sie in der englischen Pokalwoche das Auswärtsspiel in Mainz, der FSV steht seit Martin Schmidt im Cheftrainer-Amt ist nun ebenfalls unter Schweizer Leitung. Was für einen Gegner und was für eine Partie erwarten Sie?
Yann Sommer: „Uns erwartet in jedem Fall eine sehr schwierige Aufgabe. In der Bundesliga ist jedes Spiel unheimlich eng. Mainz 05 hat eine sehr gute Mannschaft und es uns schon beim 1:1 im Hinspiel schwer gemacht. Es wird also sehr interessant, zu sehen, wer diesmal die Nase vorn haben wird. Wir werden alles dafür geben, in Mainz zu gewinnen.“