Profis 03.02.2017 - 10:26 Uhr
Uth: "Haben einen sehr genauen Plan"
Vier Tore in drei Spielen gegen die 05er: Im Interview spricht 1899-Stürmer Mark Uth u.a. über seine Torquote gegen den FSV
Mark Uth spielte in der Jugend des 1. FC Köln, bevor es ihn für drei Jahre nach Holland zum SC Heerenveen und Heracles Almelo zog. Seit 2015 steht der 25-jährige Stürmer nun bei der TSG 1899 Hoffenheim unter Vertrag und hat in 37 Bundesliga-Partien 13 Tore erzielt. Insbesondere gegen die 05er präsentierte sich Uth bislang äußerst treffsicher und erzielte in drei Duellen zwei Doppelpacks. Im Interview vor dem vierten Aufeinandertreffen spricht Uth mit mit www.mainz05.de über seine Quote gegen die 05er, das verrückte Hinspiel und die neu gewonnene Stabilität des aktuellen Tabellenfünften.
Mark, in drei Spielen gegen Mainz 05 sind dir vier deiner bislang 13 Bundesliga-Tore gelungen. Sind wir schon zu so etwas wie deinem Lieblingsgegner geworden?
Uth: Gegen Mainz habe ich wirklich eine ganz ordentliche Quote. Sollte ich am Wochenende wieder zwei Mal treffen, dann können wir auch jeden Fall von einem "Lieblingsgegner" sprechen (lacht). Wenn ich nicht treffe und wir dennoch das erste Heimspiel des Jahres gewinnen, passt es aber auch.
Im Hinspiel in der OPEL ARENA haben die Zuschauer ein verrücktes Spiel erlebt. Du wurdest in der 36. Minute beim Stand von 0:3 aus TSG-Sicht eingewechselt und hattest mit zwei Treffern maßgeblichen Anteil am Endstand von 4:4. Wie hast du die Partie in Erinnerung?
Uth: Wir sind einfach ganz schlecht in die Partie gekommen und haben viele Fehler gemacht. Bis zur Pause stand es 1:4 gegen uns. In der Kabine wurde es dann richtig laut. So hatte ich Julian Nagelsmann noch nie erlebt. Da ging es auch nicht um die Taktik, sondern nur um Einstellung und Emotion. Wir wollten nach der Pause alles probieren, haben Vollgas gegeben. Mit der Überzahl nach der Roten Karte wurde es ein bisschen einfacher, aber es war trotzdem ein weiter Weg zurück. Insgesamt ein Wahnsinnsspiel, das wir am Ende auch noch gewinnen können…
Rechnest du am Samstagnachmittag mit einem ähnlichen Offensivspektakel?
Uth: Ich hoffe, wir können offensiv ähnlich erfolgreich sein, Mainz aber nicht. Im Ernst: Ich denke, acht Tore sind außergewöhnlich. Mehr sind in dieser Saison glaube ich noch in keinem Spiel gefallen. Ich glaube nicht, dass die Zuschauer am Samstag wieder so viele Tore sehen werden, obwohl beide Mannschaften sicherlich nach vorne spielen werden, sich in der Defensive im Laufe der Saison aber auch verbessert haben und stabiler geworden sind.
Ihr habt am vergangenen Wochenende beim Topspiel in Leipzig erst am 18. Spieltag die erste Saisonniederlage einstecken müssen. Was zeichnet 1899 in dieser Saison aus? Woher kommt die neugewonnene Stabilität? Immerhin ging es in der vergangenen Saison bis zum vorletzten Spieltag um den Klassenerhalt.
Uth: In der Tat ist das Wort Stabilität wichtig. Uns ist es meistens gelungen unsere Qualität - die wir im Kader haben - auf den Platz zu bringen. Wir haben eine gute Truppe, einen guten Spirit und mit Julian Nagelsmann einen Trainer, der uns sehr gut auf jeden Gegner einstellt. Wir haben immer einen sehr genauen Plan und wenn man erfolgreich ist, verselbständigen sich viele Dinge auch, das Selbstvertrauen wächst und Dinge werden auf dem Platz selbstverständlicher.
Vom Abstiegskampf ins Rennen um die internationalen Startplätze: Mit Ersterem dürftet ihr in dieser Saison nichts mehr zu tun bekommen. Die erste Qualifikation der TSG für einen internationalen Startplatz scheint hingegen durchaus realistisch. Wie beurteilst du eure Chancen?
Uth: Es steht erst der 19. Spieltag an. Ich will wirklich nicht so weit nach vorne blicken. Wir haben uns in der Hinrunde viel weniger mit unserer Serie ungeschlagener Spiele beschäftigt als alle um uns herum, weil wir jedes Spiel für sich gesehen haben und immer das Maximum herausholen wollten. Deshalb denke ich jetzt auch noch nicht an das Ende der Saison. Ich denke an Mainz – wir wollen nach der ersten Niederlage in Leipzig wieder drei Punkte holen.