Profis 10.07.2024 - 17:30 Uhr
Veratschnig: "Dinge, die gut zu mir passen"
Der Neuzugang aus Österreich hat in dieser Woche das Training beim FSV aufgenommen & will seine Chance in der Bundesliga nutzen
"Nikolas Veratschnig ist ein äußerst dynamischer Außenbahnspieler, der mit seiner Schnelligkeit unserem Kader eine zusätzliche spannende Facette gibt. Seine Leistungen in Österreich haben ihn zu einem begehrten Spieler gemacht, wir sehen in ihm großes Entwicklungspotenzial. Wir freuen uns, dass er diese nächsten Schritte bei Mainz 05 gehen möchte“, lautete Christian Heidels Kommentar zur Verpflichtung des österreichischen U21-Nationalspielers Nikolas Veratschnig Ende Juni. Der Rechtsverteidiger, der vom österreichischen Bundesligisten Wolfsberger AC aus Kärnten gekommen ist, hat am Montag das Training am Bruchweg aufgenommen und ist dabei, das neue Umfeld sowie seine Teamkollegen richtig kennenzulernen. "Von der Mannschaft bin ich total überzeugt“, sagte er am Mittwochnachmittag im Rahmen einer Medienrunde im Bruchwegstadion. "Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden, alle helfen mir.“
Gepusht durch Aussage von ehemaligem Trainer
Dass Veratschnig irgendwann in der obersten deutschen Spielklasse landen würde, hat dem schnellen Schienenspieler vor geraumer Zeit der frühere deutsche Bundesligacoach Robin Dutt prophezeit. Der heute 59 Jahre alte Fußballlehrer, der unter anderem beim SC Freiburg, Bayer Leverkusen, Werder Bremen und dem VfL Bochum als Trainer arbeitete, war von 2021 bis 2023 beim Wolfsberger AC als Chefcoach aktiv. Dutt habe ihn zu den Profis gebracht und ihn entwickelt für die rechte Schiene, erzählt der 05-Zugang. "Er sagte mir, ich hätte Potenzial für die Bundesliga und es würden sich sicherlich Vereine bei mir melden. Das hat mich sehr gepusht. Ich habe alles dafür getan, dass das klappt. Und ein Jahr später bin ich hier.“
Bevor die Verpflichtung am Bruchweg fix war, hatte Nikolas Veratschnig die Gelegenheit, Mainz zu besuchen und sich umzusehen. Ich habe mir alles angesehen, das Stadion, die Trainingsmöglichkeiten und so weiter. Mir hat alles super gefallen. Ich glaube, dass ich mich hier am besten weiterentwickeln kann.“ Der Schritt in die deutsche Bundesliga vermutet er, sei nicht zu groß, aber er müsse schon alles geben dafür. "Ich war vom Trainer sehr überzeugt und habe mich dann für den Verein entschieden."
Weiterentwicklung im Defensivverhalten
Veratschnig sieht sich eher als Offensivspieler und versucht gleichzeitig seine Defensivleistung zu verbessern. In Österreich spielte er abwechselnd je nach Taktik in der Viererkette rechts hinten rechts oder auch in der Dreierkette auf der rechten Position. Die Dreierkette, sagt er, möge er mehr, weil er sich offensiv ausgelegt sehe. "Ich wurde ausgebildet als rein offensiver Spieler. In den vergangenen beiden Jahren habe ich aber schon eine Weiterentwicklung im Defensivverhalten festgestellt." Die Herausforderung sei, den richtigen Moment zu finden, um zu attackieren. Abwarten, nicht zu hektisch zu sein. Eher überlegen, um dann mit seiner Schnelligkeit zu reagieren. Die Mainzer Spielweise, glaubt der Österreicher, könne ihm liegen: "Ich habe mit dem Trainerteam gesprochen. Sie rechnen mit mir und brauchen meine Schnelligkeit auf der rechten Seite. Umschaltmomente, Konter, das sind Dinge, die gut zu mir passen. Ich hoffe, so kann ich dem Verein helfen." Sein Tempo liege wohl in den Genen, denn er sei schon immer sehr schnell gewesen. Obwohl sein Vater als Innenverteidiger im Amateurbereich gar nicht so schnell gewesen sei.
Veratschnig möchte die Tradition erfolgreicher Österreicher beim FSV fortsetzen. "Ich freue mich auf alles, auf die Atmosphäre, auf die Fans, die Stadien in Deutschland, einfach aufs Feeling, auf die Spielweise in der Bundesliga." Der Neuzugang gibt sich durchaus selbstbewusst. "Ich will mein Können hier unter Beweis stellen“, sagt er und ist sich der Konkurrenzsituation im 05-Kader bewusst. Natürlich registriert man das, aber bei jedem Verein gibt es den Konkurrenzkampf. Das ist einfach so. Ich glaube, wenn man immer alles gibt und alles dafür tut, dass man spielt, dann bekommt man auch seine Chance. Ich bin fest davon überzeugt und werde Vollgas geben."
Ziel A-Nationalmannschaft
Ein großes Ziel des jungen Österreichers ist der Sprung in die A-Nationalmannschaft. "Ich war im U21-Team und will ins A-Team“, sagt er. Im vergangenen Herbst habe er eine Einladung zu einem Perspektiv-Lehrgang bei Ralf Rangnick erhalten. Junge Talente aus ganz Österreich durften mit dem deutschen Nationaltrainerteam arbeiten. Ich war eine Woche lang dabei und habe ihn als sehr coolen Trainer erlebt“, erzählt der Spieler. Die großen Momente seiner jungen Karriere sind noch dünn an der Zahl. "Jedes Bundesligaspiel, vor allem gegen Salzburg, Graz oder so. Solche Spiele sind immer Etwas Besonderes. Und natürlich die U19-Europameisterschaft, die war auch ein Highlight", zählt er auf. Die Voraussetzungen sind geschaffen, nun liegt es an Nikolas Veratschnig, sich am Bruchweg durchzusetzen und die großen Momente in der Bundesliga zu kreieren.