Profis 04.05.2018 - 13:30 Uhr
"Viel Arbeit und Gegenwehr"
BVB-Trainer Peter Stöger erwartet kampfbetontes Spiel - 05er fahren mit der Unterstützung von 4600 Anhängern nach Dortmund
4600 Anhänger begleiten den 1. FSV Mainz 05 zum letzten Auswärtsspiel dieser Bundesliga-Saison am Samstagnachmittag (15:30 Uhr) im Signal Iduna Park. Die Mannschaft wird in dieser Partie beim Tabellendritten auch viel Unterstützung brauchen, denn die 05er stehen beim Champions-League-Aspiranten Borussia Dortmund vor einer äußerst schweren Prüfung. "Das wird nochmal eine Nummer größer als zuletzt im Heimspiel. Wir müssen auf einiges gefasst sein", sagt Sandro Schwarz vor der Reise ins Ruhrgebiet.
Mit dem eindrucksvollen 3:0-Erfolg gegen RB Leipzig haben sich die 05er eine gute Ausgangsposition im Saison-Endspurt geschaffen und gehen mit 33 Punkten als 14. in diesen 33. Spieltag. Punktgleich mit dem SC Freiburg (aber in der Tordifferenz um zehn Treffer besser), mit drei Zählern Vorsprung auf den VfL Wolfsburg und deren fünf auf den Hamburger SV, die ebenfalls alle vor schweren Auswärtshürden stehen. "Wir haben uns erarbeitet, die Dinge selbst regeln zu können. Das ist das höchste Gut überhaupt", sagt Schwarz. Dass die Spiele am Samstag alle parallel über die Bühne gehen, ändert für die 05er nichts an ihrer bisherigen Herangehensweise, mit der sie in ihrer selbst ausgerufenen Endrunde bislang gut gefahren sind. "Letzte Woche hatten wir das schwierigste Momentum, weil wir nachlegen mussten nach den Samstagspielen. Wir haben diese Situation einfach ignoriert und uns nur auf die Dinge konzentriert, die wir gegen Leipzig gebraucht haben", sagt der 39-Jährige. Deshalb seien nun auch die Parallelspiele kein großes Thema. "Wir beschäftigen uns nicht mit Dingen, die eintreten können, sondern ausschließlich damit, was wir brauchen in dieser Partie. Wir müssen in jedem Fall eine Topleistung abrufen und in allen Bereichen noch einmal etwas draufpacken. Wir brauchen dort sehr viel. Darauf werden wir uns vorbereiten."
Mit Tempo Nadelstiche setzen
Für den BVB steht ebenfalls viel auf dem Spiel. Die Mannschaft von Peter Stöger kann mit einem Sieg die Teilnahme an der Champions League endgültig klarmachen. Die Dortmunder, die sich aktuell in ausgezeichneter Verfassung präsentieren, überzeugten zuletzt im eigenen Stadion mit souveränen Siegen. "Die letzten Heimspiele haben eine gute Aussagekraft, was die Dortmunder Qualität derzeit angeht", weiß der 05-Trainer. "Wir treffen auf einen Top-Gegner mit sehr guter Offensivqualität. Wir werden sicher wieder Situationen wie gegen Leipzig mit etwas Glück überstehen müssen. Ihre Geschwindigkeit im Offensivspiel ist ähnlich hoch wie die von Leipzig." Gegen die Sachsen gelang es den Mainzern mit zunehmender Spieldauer, dieses Tempo sowie die individuelle Qualität in den Griff zu kriegen.
Und auch in Dortmund wird die Grundvoraussetzung dafür die leidenschaftliche und konsequente Arbeit gegen den Ball sein. Extrem hoher Lauf- und Kampfeinsatz. "Eins-gegen-eins-Situationen vermeiden, wieder darauf achten, uns gegenseitig zu helfen", fordert Schwarz. Überzahlsituationen gegen den Ball herstellen. Druck auf den Passgeber ausüben. Und dann wird es wie immer darum gehen, was die Mainzer selbst in der Lage sind, offensiv zu veranstalten. Ob sie Aktionen schaffen können, um die Räume, die der BVB im Umkehrspiel anbietet, zu nutzen. "Geschwindigkeit aufnehmen und sie unter Druck setzen. Aus den Balleroberungen heraus brauchst du Tempo, um Nadelstiche zu setzen", sagt Schwarz. "Damit es nicht ein Spiel wird, in dem du selbst dauernd unter Druck stehst."
"Eine coole Geschichte"
BVB-Coach Peter Stöger erwartet ein sehr kampfbetontes Spiel und eine weit schwierigere Aufgabe, als es die Tabellen-Konstellation aussagt. "Ich habe großen Respekt vor den Mainzern. Ich habe seit Jahren immer das Gefühl, sie holen sehr viel raus aus ihren Möglichkeiten", betonte der Trainer in der Spieltags-Pressekonferenz. "Mit dem Sieg gegen Leipzig haben sie einen wichtigen Schritt gemacht, aber sie brauchen noch was Zählbares, damit sie es fixieren können. Deshalb weiß ich, dass da viel Arbeit auf uns zukommt. Wir können uns ausrechnen, dass da viel Gegenwehr sein wird. Sie werden alles reinwerfen. Das wird eine gut organisierte, zweikampfstarke Mannschaft sein, die auf Umschaltsituationen warten wird, die allerdings auch Möglichkeiten für uns bieten wird", so der Österreicher.
"Wir haben eine große Chance, einen Spieltag vor Schluss schon die Hauptzielsetzung Champions League zu erreichen. Das im eigenen Stadion zu schaffen, wäre eine coole Geschichte. Dafür werden wir alles tun", so Stöger abschließend.