Von der ersten Sekunde an hellwach & diszipliniert

Das fünfte Spiel in 14 Tagen bestreitet der 1. FSV Mainz 05 zum Abschluss zweier Englischer Wochen am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, live auf SKY & 05ER.fm) in der Alten Försterei beim Tabellenzweiten Union Berlin. Dass sein Team drei Tage nach dem Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal gegen Bayern München körperlich am Limit sein könnte befürchtet Bo Svensson vor der Reise in die Hauptstadt keineswegs. Vielmehr fordert er, dass sein Team konstant Leistung abrufe, anders als im Duell mit dem Rekordmeister: "Fehlende Konstanz war bei uns schon vor der Saison ein Thema, dass wir innerhalb der Spiele unterschiedliche Gesichter zeigen. Die erste Halbzeit gegen Bayern München war nicht akzeptabel", so der Cheftrainer, der auf der Pressekonferenz zum einen betonte, dass die Verantwortung dafür bei der gesamten Gruppe liege und zum anderen auf die Gründe für den anfangs schwachen Auftritt einging. 

Schon die ersten Minuten im Duell mit dem Rekordmeister am Mittwochabend in der MEWA ARENA ließen nichts Gutes erahnen für den weiteren Verlauf des Abends. Vom vorgesehenen hohen Anlaufen und dem mutigen Hochschieben der Kette sei wenig zu sehen gewesen, kritisierte der Ex-Profi den Auftritt, für den er sich auch selbst in die Verantwortung nahm. "Sowohl die Spieler als auch ich haben zu spät erkannt, dass wir auf ein paar Positionen nicht so viel Angst vor der Tiefe haben dürfen und eher nach vorne verteidigen sollten, vor allem die Kettenspieler", so Svensson, der (Spiel-) Entscheidendes ergänzte: "In den ersten Sequenzen hat uns die Bestätigung gefehlt gegen die Qualität der Bayern. Der Anfang eines Spiels ist immer wichtig, um sich das Gefühl zu holen, mithalten zu können. Das haben wir nicht geschafft", so der Däne, dessen Team schließlich erst nach dem Seitenwechsel und dem Zwischenstand von 0:3 besser in die Partie gefunden, selbstbewusster agiert und diese dann bis zum Ende weitestgehend auf Augenhöhe gestaltet hatte. Daran bei Union von der ersten Sekunde anzuknüpfen wird eine Voraussetzung sein, um Zählbares aus Berlin mitnehmen zu können. 

Große Herausforderung bei heimstarken Berlinern - Widmer muss passen

Und es wird eine Herausforderung, die aktuell größer kaum sein könnte. Und das nicht nur, weil die "Eisernen" vor heimischer Kulisse in der laufenden Saison noch ungeschlagen (6 Siege, 2 Remis) sind und nach drei Liga-Siegen sowie dem Viertelfinal-Einzug im Pokal (2:1 gegen Wolfsburg) weiter auf der Euphorie-Welle reiten. 

Schließlich sei "Union eine besondere Mannschaft, die eine sehr gute Saison spielt. Sie haben eine klare Art zu spielen, das ist keine einfache Aufgabe", so Svensson, der den Gegner lobt: "Sie stehen zurecht da oben, wir freuen uns auf die Herausforderung und haben im Hinspiel, das kein Leckerbissen war, gezeigt, dass wir ihnen Probleme bereiten können. Wir werden auch morgen wieder eine sehr disziplinierte Leistung brauchen, um etwas zu holen", so der Däne weiter. Es sei zwar traditionell nicht schwer, die Spielweise der morgigen Gastgeber zu analysieren, gegen Union zu bestehen dafür umso mehr. "Sie sind routiniert und eingespielt, haben eine klare Identität und zweifeln nie daran, was auf dem Platz zu tun ist." Allesamt Besonderheiten, auf die Svensson und sein Trainerteam die 05ER in den verbleibenden Stunden bis zum Anpfiff vorbereiten werden, um das Team des FSV zur besten Bundesliga-Anstoßzeit ab 15.30 Uhr hellwach und mit dem passenden Gesicht auf den Rasen der Alten Försterei zu schicken. 

Definitiv kein Teil dieses Gesichts wird am Wochenende Kapitän Silvan Widmer sein, der am Mittwochabend noch vor der Pause aufgrund einer Oberschenkel-Blessur hatte ausgewechselt werden müssen. Die zu Wochenbeginn angeschlagenen Karim Onisiwo und Jae-sung Lee sowie Stefan Bell dürften in der Hauptstadt indes wieder zu den Startelf-Kandidaten zählen. Im Tor wird erneut Finn Dahmen stehen. "Er macht es sehr gut, was mich überhaupt nicht überrascht. Auf Finn ist komplett Verlass und ich freue mich für ihn, dass es er spielen kann", so Svensson, der nach wie vor und bis auf Weiteres auf die etatmäßige Nummer eins Robin Zentner (Rückenprobleme) verzichten muss.

1.300 05-Fans begleiten ihr Team nach Köpenick, alle Informationen zu Anreise und Aufenthalt gibt es hier in den Faninfos.