"Es geht nur als Gruppe"

Nächster Anlauf für den ersten Saisonsieg: Am Samstag (15:30 Uhr, live auf SKY und 05ER.fm) ist der 1. FSV Mainz 05 am fünften Spieltag der Fußball-Bundesliga beim FC Augsburg zu Gast. Rund 600 Fans begleiten den FSV in die Fuggerstadt, Tickets für den Gästeblock sind noch an der Tageskasse erhältlich. Beim ebenfalls noch sieglosen FCA, der einen Punkt mehr auf dem Konto hat, wollen die 05ER entgegen des Trends und personeller Hiobsbotschaften die gute Energie aus der Trainingswoche am Spieltag konstant auf den Platz bringen. "Ich erwarte ein kampfbetontes, emotionales Spiel", sagte Bo Svensson auf der Pressekonferenz am Donnerstag. "Wir müssen den Fight annehmen", so der Cheftrainer.

Nach dem erneuten Nackenschlag in Form der Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart hat das Team die Situation in der Trainingswoche nach Auskunft ihres Trainers gut angenommen. "Ich habe meine Mannschaft in den letzten Tagen sehr gut erlebt, mit einer guten Energie. Wie sie trainiert und die Dinge, die wir einfordern umgesetzt haben, damit bin ich zufrieden." Svensson und sein Trainerteam versuchen über die tägliche Arbeit mit der Mannschaft die nötige Stabilität reinzubekommen. Ein Ziel, das für einen Verein wie Mainz 05 nicht immer leicht zu erreichen sei, wie der Däne betont. "Die Liga hat sehr viel Qualität und wir müssen immer am Limit agieren, mehr richtige Entscheidungen treffen als Vereine, die andere finanzielle Möglichkeiten haben."

"So, wie ich die Gruppe in dieser Woche erlebt habe, sind wir auf dem richtigen Weg"

Niemand ist beim FSV zufrieden mit der Punkteausbeute von einem Zähler an den ersten vier Spieltagen. Svensson denkt aber nicht in Szenarien, was passieren könnte, sondern lieber an die Dinge, die man beim FSV beeinflussen kann. "Was wir im Alltag machen, ist die Basis. So, wie ich die Gruppe in dieser Woche erlebt habe, sind wir auf dem richtigen Weg. Sichert uns das Punkte? Nein, aber die Wahrscheinlichkeit steigt."

Der Mainzer Cheftrainer versucht seinen Akteuren mitzugeben, was ihnen gut tut, um Spiele zu gewinnen. Sei es das Spielsystem, die beste Position auf dem Platz oder andere taktisch-inhaltliche Dinge: "Wir machen uns Gedanken, um in jeder Phase des Spiels effektiver und besser zu sein", beschreibt Svensson. Gegen den VfB legten die 05ER den Fokus vor allem auf die defensive Stabilität, darunter litt auch die offensive Wucht. Nur individuelle Fehler kosteten am Ende ein zufriedenstellendes Ergebnis. "Ich verstehe auch die Kritik, dass offensiv nicht mehr kam gegen Stuttgart. Trotzdem hatten wir fünf, sechs gute Chancen. Es ist immer eine Frage der Balance."

Keine Ausreden, aber Gründe

Ausreden sucht beim FSV in der aktuellen Situation niemand, schon gar nicht der Cheftrainer. Und dennoch sieht Svensson einen Grund für die Vielzahl an Gegentoren in der personellen Situation. "Wir sprechen über Verletzungen, für die wir wenig können." Wegen ausgefallener Spieler musste immer wieder, auch während der Partien, die Formation verändert werden. Die Folge: fehlende Konstanz. Auch in Augsburg werden sich Svensson und sein Trainerteam wieder etwas einfallen lassen müssen. Andreas Hanche-Olsen und Maxim Leitsch sind noch nicht einsatzbereit. In der Offensive steht Nelson Weiper wegen eines arthroskopischen Eingriffes vorerst nicht zur Verfügung, dagegen gab es bei Karim Onisiwo grünes Licht.

"Die personelle Situation tut uns mit einem kleinen Kader weh." In der Vergangenheit habe man von den Vorteilen gelebt, jetzt sei es andersrum. "Das heißt für mich aber nicht, dass wir etwas falsch gemacht haben." Ob die 05ER nochmal auf dem Markt der vertragslosen Spieler tätig werden, ist unklar. "Wir halten die Augen offen und müssen schauen, was möglich ist."

Der Aufgabe stellen

Egal, in welcher Formation und Aufstellung: Svensson erwartet von seiner Mannschaft, "dass wir nach Augsburg fahren und uns der Aufgabe stellen. Es wird nur als Gruppe funktionieren."