Wieder mit der gleichen Idee

Mit knapp 1.000 Fans im Rücken fährt der 1. FSV Mainz 05 am Samstag (15:30 Uhr, live auf SKY und 05ER.fm) zum SV Werder Bremen. Die Enttäuschung ob des späten Ausgleichstreffers im Rhein-Main-Duell gegen Eintracht Frankfurt war bei Bo Svensson auf der Pressekonferenz am Donnerstag längst verflogen. Vielmehr überwog die Zufriedenheit über den, auch in der Analyse bestätigten, guten Auftritt in vielen Phasen des Unentschiedens gegen die SGE. "Es gilt für uns, diese Leistung konstant abzurufen", betonte der Mainzer Cheftrainer mit Blick auf das kommende Auswärtsspiel an der Weser, das für beide Mannschaften nicht nur ein wichtiges Spiel sei, sondern für den Dänen auch ein Highlight in jeder Bundesliga-Saison darstellt.  "Ich bin schon als Spieler gerne dort hingefahren. Es gibt Stadien, die besonders sind von der Stimmung her. Dazu gehört das Weserstadion. Es ist immer ein Erlebnis, dort zu spielen."

Einen Tag vor dem in der Außenbetrachtung oftmals hektisch wirkenden, sogenannten "Deadline-Day", dem letzten Tag des Transferfensters, wirkt der 44-Jährige im Presseraum der MEWA ARENA ganz entspannt und zufrieden mit seinem Kader. Svensson fokussiert sich sowieso lieber auf die Dinge, die er mit seiner Arbeit als Trainer beeinflussen kann. "Darauf liegt mein Fokus."

"Ich hatte das Gefühl, alle hatten die gleiche Idee"

Dieser gilt der Vorbereitung mit seiner Mannschaft auf ein anspruchsvolles Auswärtsspiel in Bremen. Das Weserstadion war in den letzten Jahren ein gutes Pflaster für den FSV. Aus Svenssons Sicht ein Zufall, der keinerlei Einfluss auf die Partie am Samstag habe. "Wir haben die letzten Male dort erfolgreich gespielt, aber das sichert keinen Erfolg für das nächste Spiel." Entscheidend sei, wieder die guten Dinge aus dem Frankfurt-Spiel abzurufen: "Intensität, Geschlossenheit, das Tempo, mit dem wir unterwegs waren, wie wir uns in der Gruppe gegenseitig geholfen haben", zählt der 05-Cheftrainer auf. "Ich hatte das Gefühl, alle hatten die gleiche Idee. Das ist wichtig. Das Ergebnis war natürlich nicht das, was wir uns erhofft haben, aber die Leistung war gut und nicht selbstverständlich."

Onisiwo zurück im Training

Für die verbesserte defensiven Stabilität gegen Frankfurt waren unter anderem Neuzugang Sepp van den Berg und Maxim Leitsch in der Dreierkette verantwortlich. "Ich fand die Leistung von Sepp für das erste Spiel über 90 Minuten gut. Auch Maxim hat es gut gemacht. Mich hat es gefreut, dass er der Mannschaft mit seiner Leistung helfen konnte", so Svensson, der aber in Bremen auf den Innenverteidiger verzichten muss. Andreas Hanche-Olsen und Stefan Bell sind Kandidaten für diese Position.

In der Offensive durften gegen Frankfurt auch die beiden Eigengewächse Nelson Weiper und Brajan Gruda wieder ran. "Sie machen es gut. Natürlich gibt es Höhen und Tiefen bei jungen Spielern, aber ich glaube an die beiden, wie ich es schon seit Beginn der Vorbereitung sage", betont Svensson, der in der Offensive erneut nicht auf den angeschlagenen Ludovic Ajorque setzen kann. Dafür ist Karim Onisiwo wieder zurück im Mannschaftstraining: "Es sieht gut aus bei ihm." Der Österreicher könnte wieder dabei mithelfen, die Offensivgefahr im letzten Drittel zu erhöhen. "Den großen Aufwand, den wir betreiben, um den Ball zu erobern, müssen wir auch mal in bessere spielerische Lösungen und in mehr Torchancen ummünzen", erklärt der Däne. Vor allem in Überzahl vermisste Svensson in diesen Situationen die Klarheit bei seinem Team.

"Dann können wir den Gegner vor Probleme stellen"

Die 05ER wissen genau, was sie in Bremen erwartet: Ein volles Stadion, eine aggressive, temporeich aufspielende Bremer Mannschaft, die vor eigener Kulisse nach zwei Niederlagen an den ersten zwei Spieltagen die ersten Punkte einfahren möchte. "Wir müssen dagegenhalten und unser Spiel auf den Platz bringen. Dann können wir den Gegner vor Probleme stellen", sagt Svensson. Mit der Unterstützung der 05-Fans und Konstanz in der eigenen Leistung wollen die 05ER am Ende Punkte mitnehmen. Damit das "Erlebnis Weserstadion" für den FSV auch am Samstagnachmittag in positiver Erinnerung bleibt.