"Diese Mentalität braucht jeder"

Mit dem Tabellendritten VfB Stuttgart wartet auf den FSV am Fastnachtsonntag (15.30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm) eine hohe Hürde. Zum einen aufgrund der glänzenden Saison, die die Schwaben bislang absolvieren, zum anderen aber auch, weil sich der Kampf um den Klassenerhalt für die 05ER nach dem verpassten Befreiungsschlag gegen Union Berlin stetig weiter zuspitzt. “Die Jungs haben bewiesen, dass sie sich wehren und mit einer guten Herangehensweise etwas holen können“, zeigte sich Jan Siewert auf der Pressekonferenz am Freitag dennoch zuversichtlich. Zudem erläuterte der Cheftrainer, mit welchem Fokus seine Mannschaft in das Duell geht und ging auch auf die Personalsituation nach den beiden intensiven Heimspielen ein. Mit rund 1.600 Fans im Rücken, die den FSV begleiten (Hier gibt es alle Faninfos) begleiten, soll nun endlich Saisonsieg Nummer zwei eingefahren werden. 

“Gegen Top-Gegner bereits gute Spiele gezeigt“

Dass der eine Zähler aus dem jüngsten Heimspiel-Doppelpack deutlich weniger war, als man sich vorgenommen hatte, versteht sich von selbst. Ebenso, dass nur dreifache Punktgewinne den Rückstand aufs rettende Ufer merklich schrumpfen lassen werden in den kommenden Woche. Zuversicht zieht der Trainer vor der Partie des 21. Spieltags beispielsweise aus Auftritten wie dem Remis bei Borussia Dortmund kurz vor Weihnachten, als der FSV nach Rückstand sogar am Sieg geschnuppert hatte: “Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auswärts gegen Top-Gegner mithalten kann", erinnerte Siewert. 

Der VfB mischt aktuell in der Spitzengruppe mit und präsentiert sich fast konstant in bestechender Form. Allerdings haben auch die Stuttgarter nach dem verlorenen Viertelfinale gegen Bayer 04 Leverkusen im DFB-Pokal eine intensive Englische Woche hinter sich: “Stuttgart ist eine Mannschaft, die flexibel im Spielaufbau und ihrer Positionierung ist. Die Herangehensweise von uns wird sein, mutig dagegenzuhalten, ihnen die Tiefe zu nehmen und dann ist entscheidend, dass wir einen guten gradlinigen Spielaufbau haben, um hinter die Kette zu kommen“, gewährte der 05-Chefcoach Einblicke in die Überlegungen des Trainerteams.

Personelle Lage nach kräftezehrender Union-Partie

Das Nachholspiel gegen Union hat indes insbesondere bei Ludovic Ajorque Spuren hinterlassen. Der Stürmer trug einen Nasenbeinbruch davon. “Wie Ludo mit seinem gezeichneten Gesicht vom Platz runter ist, das ist Abstiegskampf pur. Diese Mentalität braucht jeder. Er ist in dem Spiel vorangegangen und da muss jeder dran anknüpfen. Jeder muss das erkennen und kämpfen. Das ist natürlich körperlich erschöpfend, deshalb haben wir die Mannschaft gut regenerieren lassen und inhaltlich aufgearbeitet, wie wir in Stuttgart erfolgreich sein können“, so Siewert.

In der Vorbereitung müsse er nach den zwei intensiven Heimspielen jedoch Rücksicht nehmen auf den körperlichen Zustand seiner Akteure. “Ludo trainiert jetzt erst einmal mit Maske und dann werden wir sehen, wie er damit zurechtkommt, aber er hat ein absolutes Kämpferherz. Ich möchte jedoch die zwei noch ausstehenden Trainingseinheiten nutzen, um zu sehen, wer wirklich bereit für das Spiel am Sonntag ist und körperlich alle Ressourcen abrufen kann“, betonte der 41-Jährige. Auch bei Brajan Gruda, Andreas Hanche-Olsen und Kapitän Silvan Widmer werde man nach den Trainingseinheiten schauen, wie sie die Belastung wegstecken. Jae-sung Lee sei zudem vom Asien-Cup zurückgekehrt und stand am Freitagnachmittag wieder mit seinen Teamkollegen auf dem Rasen. Nicht zur Verfügung stehen bekanntlich Stefan Bell sowie Nelson Weiper.

Energie durch die Arbeit mit der Mannschaft

Trotz des sich steigernden Drucks schöpfe Siewert seine Energie nach wie vor aus der Arbeit mit der Mannschaft. “Nach dem Spiel gegen Union ging es sofort darum, den Fokus auf die Partie gegen Stuttgart zu richten. Meine Energie ist nach wie vor groß, um in die richtige Richtung zu gehen, den Prozess weiter anzuschieben und uns für die Arbeit zu belohnen. Wir müssen in entscheidenden Situationen besser sein, vor beiden Toren, aber insbesondere unsere Torchancen dann ganz klar zu nutzen“, so der Cheftrainer. 

Jeder müsse seine Rolle zu 100 Prozent ausfüllen und - wie immer - alles geben, wenn er auf dem Platz stehe. “Es geht für jeden darum, Verantwortung für den Verein zu tragen und nun jeglichen Fokus darauf zu lenken, wie wir diesen schwierigen Gegner schlagen können. Da stecke ich meine ganze Kraft rein.“