Wahnsinns-Nachmittag

Bereits in der torlosen ersten Halbzeit war die TSG 1899 Hoffenheim am Samstagnachmittag unseren Nullfünfern in allen Belangen überlegen. Die Elf von Thomas Tuchel hätte sich über einen Rückstand nicht beschweren können. Eine ungewohnt fahrige Leistung, ohne Zugriff auf das Spiel, wie man sie von Mainz 05 in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr erlebt hatte. Die folgerichtigen Gegentore fielen dann nach der Pause. Und nach dem 0:2 hatten die Gastgeber weitere Möglichkeiten, den Zwischenstand in die Höhe zu treiben. Der 05-Coach gestand hinterher, nicht mehr an die Wende geglaubt zu haben. Seine Spieler taten dies aber und bewiesen eine unglaubliche Mentalität. Nach dem Anschlusstreffer aus dem Nichts hatte man beim Ausgleich auch Glück, dass der Pressschlag von Benedikt Saller im TSG-Tor landete. In der Schlussphase der Partie machten unsere Nullfünfer den Sack zu, was die Hausherren trotz 65 Spielminuten Überlegenheit zuvor ihrerseits verpasst hatten.

Innenverteidiger Stefan Bell fasste das Geschehene sehr sachlich zusammen: „Wir haben uns sehr schwergetan. Wir hatten viel Glück, dass wir mit 0:0 in die Pause gehen. Dass wir noch vier Tore schießen war so auch nicht zu erwarten. Aber wir haben auch nach dem 2:0 noch gewusst, dass wir noch Chancen bekommen würden. Die Einwechselspieler haben heute alle eine gute Leistung gezeigt, das war wichtig.“ Manager Christian Heidel dankte nach dem Spiel „Loris Karius und dem lieben Gott“. Der Torhüter der Mainzer verdiente sich durch seine starke Leistung den Titel des „Spieler des Spiels“ und die erstmalige Berufung in die „Elf des Tages“ des Kicker. Doppel-Torschütze Shinji Okazaki steht nun bei elf Saisontoren und jagt nun Namensvetter Kagawa als treffsicherster Japaner in einer Bundesliga-Saison. Der ehemalige Dortmunder schaffte 2011/12 13 Saisontreffer für den BVB und befindet sich damit in Reichweite für Okazaki.