Verein 02.03.2016 - 16:48 Uhr

Was den Fussball bewegt …

111 Jahre Mainz 05: kurzweiliger Talk mit Christian Seifert und Oliver Bierhoff

Der 1. FSV Mainz 05 hat am Dienstagabend 400 Zuschauern in der Coface Arena einen kurzweiligen Abend mit hochkarätigen Führungskräften des deutschen Fußballs geboten. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff stellten sich in einer Talkrunde den Fragen von ZDF-Moderator Jochen Breyer und denen des Publikums zu den aktuellen Themen des deutschen Fußballs.

Im Verlauf der beinahe zwei Stunden erläuterten Seifert und Bierhoff den geladenen Gästen, überwiegend Sponsoren und Fanvertreter, ihre Standpunkte beispielsweise zu den neuen TV-Verträgen und der internationalen Vermarktung der Bundesliga, dem möglichen Testprojekt beim Videobeweis, den Perspektiven der Nationalmannschaft bei der kommenden Europameisterschaft in Frankreich oder der neuen DFB-Akademie in Frankfurt. „Ein ebenso unterhaltsamer wie informativer Abend von führenden Personen des deutschen Fußballs. Wir sind sehr froh, dass wir unseren Partnern und Fans im Rahmen unseres Jubiläums eine derart hochwertige Veranstaltung präsentieren konnten“, fasste 05-Präsident Harald Strutz treffend zusammen.

Natürlich durfte bei allen nationalen und internationalen Themen an diesem Abend eine leichte Mainzer Note nicht fehlen. Moderator Jochen Breyer wollte von Oliver Bierhoff wissen, ob nicht auch ein Mainzer Spieler ein Kandidat für den EM-Kader sein könnte. „Loris Karius spielt eine tolle Saison, aber wir haben natürlich gerade auf dieser Position eine tolle Besetzung“, antwortete der Manager der Nationalmannschaft diplomatisch, gab den 05ern aber artig Komplimente für die geleistete Arbeit. „Es ist sensationell, was Mainz 05 hier in jeder Saison auf die Beine stellt.“

Breyer trieb Christian Seifert gar ein wenig in die Enge, als er diesen nach den Mainzer Perspektiven vielleicht sogar auf eine Qualifikation für die Champions League fragte. „Ich bin ehrlich, da habe ich für den deutschen Fußball die Fünfjahreswertung im Blick“, sagte Seifert im Hinblick auf die möglichen Erfolgschancen. „Das wäre vielleicht in der folgenden Saison auch eine zu große Belastung für den Verein.“ Er verbindet mit dem bisher letzten Ausflug der Mainzer ins internationale Geschäft ohnehin nicht die besten Erinnerungen. „Ich habe daheim eine Macke in der Wand, weil ich nach dem Ausscheiden der 05er bei einem Klub, dessen Namen ich mir heute noch nicht richtig merken kann, die Fernbedienung des Fernsehers durch die Gegend geworfen habe“, sagte er. Ging vielen Mainzer vor gut anderthalb Jahren nach dem 1:3 bei  Asteras Tripolis wohl ähnlich … Der DFL-Geschäftsführer hat dennoch mit den Mainzern seinen Frieden geschlossen und traut ihnen eine gute Rolle in der Liga zu. „Ich glaube, dass Mainz 05 sich am Ende der Saison für die Europa League qualifiziert.“

Spannung verspricht sich Seifert in jedem Fall von der Liga, auch wenn der große FC Bayern an der Tabellenspitze einsam seine Kreise zieht. „Langweilig wird die Bundesliga auf keinen Fall, im Gegenteil. Das Rennen um die internationalen Plätze oder im Abstiegskampf ist spannend, da funktioniert die Bundesliga anders als beispielsweise American Football, bei dem es nur einen Sieger gibt. Sie können ja mal den Hamburger SV fragen, wie langweilig der in den vergangenen Jahren die Liga fand“, konterte Seifert.

Angesprochen auf die möglichen Chancen der 05er im Duell am Mittwochabend beim FC Bayern orakelte der DFL-Geschäftsführer dann ganz in seiner Rolle als Liga-Vermarkter: „Am liebsten ein 3:3 mit fünf Toren in den letzten zehn Minuten.“ Spektakel pur also? Die Partie läuft rund um den Globus auf allen Kontinenten live bei den TV-Partnern der Bundesliga. Uns Mainzern gefiele ganz bescheiden allerdings auch schon der Vorschlag von Oliver Bierhoff, ein unspektakuläreres 1:1 …