Profis 25.09.2017 - 10:30 Uhr
Wenige Chancen, viel Kampf & drei Punkte
Dem zweiten Saisonsieg wollen die 05er bei Ex-Trainer Martin Schmidt am Samstag eine Premiere im Jahr 2017 folgen lassen
Das 500. Bundesliga-Tor in der Vereinsgeschichte geriet am Wochenende fast zur Nebensache. Im Mittelpunkt stand vielmehr der so wichtige 129. Bundesliga-Sieg im 380. Spiel im Oberhaus seit dem erstmaligen Aufstieg 2004. "Natürlich ist es schön, sich in die Geschichtsbücher von Mainz 05 eingetragen zu haben", so der Schütze des einzigen Treffers in der OPEL ARENA gegen Hertha BSC am Samstagnachmittag Pablo de Blasis. "Aber wichtig war einfach nur dieser Sieg", fasste der Argentinier die rot-weiße Gefühlslage zusammen. Nicht ohne darauf hinzuweisen, dass es den 05ern im gesamten Kalenderjahr noch nicht gelungen ist, einen dreifachen Punktgewinn eine Woche später zu vergolden. In Wolfsburg bei Ex-Trainer Martin Schmidt soll dies am kommenden Wochenende nun erstmals gelingen.
"Wir mussten heute geduldig bleiben und haben wenig zugelassen", sagte ein zufriedener Trainer Sandro Schwarz nach seinem zweiten Bundesliga-Sieg im sechsten Spiel. "Die Herausforderung bestand gegen Berlin darin, effektiv zu sein, ohne die Kontrolle zu verlieren. Die Balleroberung in der gegnerischen Hälfte, die dann zum Elfmeter führte, war bezeichnend." Die knappe Führung dann über die Zeit gebracht zu haben das i-Tüpfelchen aus FSV-Sicht. "Außer der Chance für Vedad Ibisievic haben wir fast nichts zugelassen", so Schwarz weiter.
"Eine Willens- und tolle Teamleistung"
Weniger wild ging es dabei gegen die Hertha in beiden Strafräumen zu, nimmt man die Niederlage gegen 1899 Hoffenheim als Maßstab. Vielmehr lag der Fokus auf einer stabilen Defensive und darauf, sich vom Gegner nicht locken zu lassen und keine Lücken im eigenen Abwehrverbund zuzulassen. "Es war eine Willens- und tolle Teamleistung von uns. Wir haben uns gegen die Offensive der Berliner als Mannschaft gewehrt und wenig zugelassen", so de Blasis, der in der Schlussphase selbst im eigenen Strafraum ausgeholfen hatte. Auf die Elfmeterszene angesprochen - rund 90 Sekunden hatte er auf die Ausführung des Strafstoßes warten müssen, weil Schiedsrichter Tobias Stieler den Videobeweis bemüht hatte - gab der Torschütze zu, dass diese Wartezeit es nicht einfacher gemacht habe, es aber wichtig gewesen sei, ruhig zu bleiben. Der Lohn: Der Jubel vor dem eigenen Fanblock nach dem einzigen Torschrei des Tages sowie die Feier im Fanblock gemeinsam mit dem Publikum sowie den Teamkollegen René Adler und Daniel Brosinski nach dem erlösenden Schlusspfiff.
Auch Adler, der erstmals im 05-Trikot zu Null gespielt hatte, konnte gut damit leben, einen ruhigeren Nachmittag verlebt zu haben als drei Tage zuvor an gleicher Stelle. "Das war heute ein ganz anderes Spiel gegen ein Team wie Hertha. Dennoch darf man natürlich nie abschalten, muss hellwach sein und die Konzentration hochhalten." Wie schon im April diesen Jahres stand so unter dem Strich ein knapper 1:0-Erfolg, der dem Selbstvertrauen der Mainzer unheimlich gut tun dürfte: "Es war heute über weite Strecken nicht schön anzusehen", so Danny Latza. Wenige Chancen habe es gegeben, dafür umso mehr Kampf. "Das ist aber vollkommen egal. Denn englische Wochen bedeuten immer auch eine hohe Belastung." Zudem war, so betonte Latza, auch endlich einmal der Videobeweis auf Seiten der 05er gewesen. Dank dieses spielentscheidenden Elfmeters, De Blasis' elften Bundesliga-Treffers und der ersten weißen Weste der Saison winkt nun in Wolfsburg beim Ex-Trainer der 130. Sieg im Oberhaus. Er wäre immerhin gleichbedeutend mit einem weiteren kleinen Jubiläum, der zweite Dreier in Folge gar, wie eingangs angesprochen, eine Premiere im Jahr 2017.