Profis 21.09.2017 - 13:10 Uhr
"Werden diese Prüfung annehmen"
05er scheitern trotz leidenschaftlichen Auftritts an der eigenen Chancenverwertung - Gelegenheit zur Wiedergutmachung bereits am Samstagnachmittag
05-Trainer Sandro Schwarz und Sportvorstand Rouven Schröder hatten die besondere Atmosphäre rund um eine Partie unter Flutlicht im Vorfeld der Partie betont. Die Profis der 05er machten das Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim dann am Mittwochabend mit einer besonderen, weil über die gesamte Spielzeit gesehen besten Saisonleistung zu einem denkwürdigen Abend, an dem beinahe alles stimmte und nur das Endergebnis von 2:3 für lange Gesichter auf Seiten des FSV sorgte. Dennoch, die knapp 24.000 Zuschauer honorierten den starken Auftritt ihres Teams trotz des späten Gegentreffers durch Mark Uth in der Nachspielzeit. "Diesen Frust müssen wir in Energie umsetzen für das nächste Heimspiel", forderte Schwarz im Anschluss mit Blick auf das nächste Heimspiel am Samstagnachmittag gegen Hertha BSC.
Einige der Schlüsselszenen dieses hochintensiven Schlagabtauschs hatten sich aus Sicht des FSV dabei unmittelbar vor dem Pausenpfiff ereignet, nach denen es mit einem 2:2 statt eines 3:1 für die Gastgeber in die Katakomben ging. Zuerst versagten Levin Öztunali nach einem überragenden weiten Abwurf von René Adler freistehend vor 1899-Schlussmann Oliver Baumann die Nerven (43.), kurz darauf scheiterte Viktor Fischer an einem starken Reflex des Schlussmanns (44.). Dass Sandro Wagner dann in der Nachspielzeit (45.+1) per Kopf nach einem Eckball der Ausgleich gelang, stellte schließlich sowohl die Anfangs-wie auch die Endphase des ersten Durchgangs auf den Kopf. "Das war ein richtig gutes Heimspiel von uns", sagte Schröder nach Abpfiff. Aber: "Wir müssen das dritte und vierte Tor machen."
Chancenverwertung einziger Makel
Dass das dritte Tor nach der frühen 2:0-Führung der Mainzer (Latza 6., Muto, 16.) dann am Ende für die Gäste fiel, lag letztendlich an diesem einzigen Makel im Spiel der 05er. Reihenweise Chancen blieben auch im zweiten Durchgang ungenutzt, so dass trotz der Statistik von zehn zu sechs Chancen unter dem Strich die zweite Heimniederlage der Saison stand. Eine Niederlage, die dennoch Mut macht, wie auch Schwarz nach der Partie betonte. "Wir haben insbesondere in den ersten 20, 25 Minuten auf sehr hohem Niveau agiert. Wenn wir Leistungen wie heute Abend abrufen, erhöht das die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg", so der Trainer.
Viele positive Aspekte im Spiel seines Teams habe er gesehen, so Schwarz. "Die weniger guten Dinge werden aber im Moment eiskalt bestraft. Dennoch verfallen wir jetzt keinesfalls in Selbstmitleid, sondern werden diese Prüfung annehmen und wollen am Samstag zeigen, dass wir mit der Situation umzugehen wissen. Wir wollen weiter vorwärts verteidigen und vor allem vorwärts denken. Dafür steht Mainz 05. Gegen diese inneren Widerstände werden wir auch am Samstag gegen Berlin wieder ankämpfen." Als homogene Einheit war Mainz 05 an diesem Abend aufgetreten, auf dem Platz und auf den Rängen. Es kann und muss ein Fingerzeig sein für die kommenden Wochen. Das Ziel: Am Samstagnachmittag in der OPEL ARENA an die Leistung gegen Hoffenheim anknüpfen und sich am Ende der englischen Woche für einen weiteren leidenschaftlichen Auftritt belohnen. Es wäre die ideale Voraussetzung vor dem Wiedersehen mit Ex-Trainer Martin Schmidt und dem VfL Wolfsburg eine Woche später.