Wiedersehen mit Ádám Szalai

In dreieinhalb Jahren für Mainz 05 erzielte Ádám Szalai 21 Tore in 79 Bundesliga-Spielen. Darunter so wichtige Treffer wie am 25. September 2010 zum 2:1-Sieg beim FC Bayern München oder das Kopfballtor zum Lastminute-Sieg gegen Hannover 96 in der vergangenen Saison. Vor dem Wiedersehen am Samstag in der Coface Arena haben wir mit dem Ungarn gesprochen.

Ádám, schön, dich mal wieder zu sprechen – wie geht es dir, freust du dich schon auf Samstag?

Szalai: „Danke, es geht mir gut, und ja, ich freue mich sehr auf Samstag und darauf, nach Mainz zurückzukommen. Obwohl es sich schon ein bisschen komisch anfühlt.“ 

Es ist sicher etwas seltsam, hier erstmals als Teil des gegnerischen Teams einzulaufen, oder?

Szalai: „Ja. Ich hatte so viele schöne Jahre in Mainz, und ich freue mich sehr darauf, alle wieder zu sehen, aber es ist auch schwer, jetzt als Gegner zu 05 zu fahren.“

Als du im Sommer zu Schalke 04 gewechselt bist, sah das von außen nach einer echten Herausforderung aus, immerhin hattest du den „Hunter“ Klaas-Jan Huntelaar als Konkurrent vor dir – was war der ausschlaggebende Grund den Schritt dennoch zu wagen?

Szalai: „Ich bin jetzt 25 und an einem Punkt an meiner Karriere angekommen, wo man den nächsten Schritt machen kann. Mit Schalke 04 hat mir ein toller Club diese Möglichkeit gegeben. Ich habe schon als Kind immer davon geträumt, einmal Champions League spielen zu dürfen, und nun wird dieser Traum wahr. Bei Schalke 04 hat es einfach gut gepasst – der Verein und die Fans sind wirklich klasse.“

Das Umfeld in Mainz und Gelsenkirchen unterscheidet sich massiv – wie gehst du mit dem erhöhten Druck um, dem du auf Schalke ausgesetzt bist?

Szalai: „Hier weht auf jeden Fall ein anderer Wind, der Druck ist schon größer auf dich als Spieler. Die Ziele sind ja auch höher gesteckt. Aber das ist nicht schlimm für mich – ich denke, dass man nicht nur sportlich, sondern auch was die mentale Stärke angeht einen Schritt nach vorne machen kann. Ich konzentriere mich jede Woche darauf, meine Stärken optimal und konzentriert auf den Platz zu bringen.“

Für dich persönlich läuft es ja richtig gut in dieser Saison – bereits zwei Liga- und zwei Champions-League-Qualifikations-Tore. Was beflügelt dich gerade?

Szalai: „In Mainz habe ich mich auch immer richtig reingehängt, und genauso mache ich es hier auf Schalke. Ich arbeite hart an mir und habe mich mit Toren dafür belohnen dürfen. Außerdem ist es für mich eine Ehre, mit Schalke 04 in der Champions League spielen zu dürfen, das beflügelt mich schon sehr und gibt mir Kraft.“

Für deine Mannschaft indes gab es keinen Start nach Maß in die Saison – was lief zu Beginn falsch?

Szalai: „Wir hatten ein paar Schwierigkeiten, die Ergebnisse und die Spiele haben einfach nicht gestimmt. Aber jetzt geht die Kurve wieder nach oben – die Siege gegen PAOK Saloniki und im letzten Bundesligaspiel gegen Leverkusen waren wichtig und gut.“

Mit dem Weiterkommen in die Gruppenphase der CL habt ihr ja schon mal ein großes Ziel erreicht. Was habt ihr euch vorgenommen Saison? Vor Start der Spielzeit wurde im Schalker Umfeld erstmals seit langem wieder vom Titel gesprochen …

Szalai: „Solche Einschätzungen überlasse ich den erfahreneren Spielern aus der Mannschaft. Ich für meinen Teil hoffe, dass wir eine richtig gute Saison spielen und werde auf dem Platz alles dafür tun, dass wir am Ende eines Spiels drei Punkte mehr auf dem Konto haben.“

Dein ehemaliger Trainer Thomas Tuchel sagte, er freue sich zwar sehr, dich wiederzusehen, aber Geschenke kriegst du keine wenn du hier bist. Was erwartest du für ein Spiel?

Szalai: (lacht) „Ja, ja, ich kenne meinen alten Trainer, das war mir schon klar, dass es keine Geschenke gibt! Jeder weiß, dass Mainz 05 im Moment richtig gut drauf ist. Und das nicht nur seit dieser Saison. Auch als ich noch in Mainz war, hat niemand gern gegen uns gespielt. Die Mannschaft ist sehr laufstark, gut im Spiel gegen den Ball und schaltet stark um. Es wird schwer am Samstag, die 05er zu schlagen. Aber auch wir haben in den letzten Wochen gezeigt, wie gut wir spielen können und dass wir stabil sind. Ich denke, das wird ein richtig interessantes Spiel.“