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Profis 05.02.2020 - 10:22 Uhr

„Wir müssen eine Geschlossenheit erzeugen“

05ER bereiten sich konzentriert auf die kommenden Aufgaben im Abstiegskampf vor - Mentalität aus der zweiten Halbzeit gegen Bayern nach Berlin mitnehmen

Mit Vollgas sind die Bundesliga-Profis des 1. FSV Mainz 05 in die neue Woche gestartet. Am Dienstagvormittag ging‘s knallhart, energisch und intensiv im Zweikampftraining zur Sache. Eingepackt in diverse Spielformen, an deren Ende immer ein kleines Erfolgserlebnis für die einen oder für die anderen der Ansporn stand, vielleicht noch mehr zu investieren. Ein Training, das jedoch nicht der Aktualität, also dem 1:3 im Heimspiel gegen Bayern München geschuldet war, sondern „das ist ein kontinuierlicher Prozess. Das machen wir oft“, wie Achim Beierlorzer anschließend in kleiner Runde betonte.

Diese Trainingsduelle sind wichtig im Arbeitsalltag. Zweikampfsituationen, in denen sehr viel geschult wird. „Diese Formen brauchen wir einfach. Und die Rückmeldung darauf ist positiv. Es macht Spaß, wenn es auf Linien-Tore, Klein-Tore oder die großen Tore geht“, so der 05-Trainer, der natürlich auch möglichen Frustrations-Tendenzen entgegenwirken muss nach drei Niederlagen in drei Rückrundenbegegnungen - auch wenn zwei davon gegen Spitzenmannschaften erfolgten. „Wir lassen es gar nicht zu, dass wir niedergeschlagene Spieler erzeugen.“

In der Box nicht manngedeckt

Wie immer am Anfang einer neuen Trainingswoche stand vor der Arbeit auf dem Rasen die gemeinsame Videoanalyse der zurückliegenden Partie dem Programm. Die Eindrücke deckten sich weitgehend mit dem, was der 05-Trainer schon in den Kommentaren nach dem Abpfiff geschildert hatte. „Das erste Tor können wir aber schon besser verteidigen, da hatte ich am Samstag noch einen besseren Laufweg von Lewandowski im Blick, aber da haben wir einfach in der Box nicht manngedeckt, da müssen wir näher dran“, sagte der 52-Jährige. So, wie in der zweiten Halbzeit, als die Partie praktisch schon zugunsten des Rekordmeisters gelaufen war. „Wir fordern das die ganze Zeit. Es wird manchmal mehr, manchmal weniger umgesetzt.“ Warum das so ist, darüber grübelt auch der Trainer bisweilen. Gegen die Bayern könnte es am Respekt vor dem Gegner gelegen haben. Nach dem deutlichen Rückstand habe man dann vielleicht mehr den Mut gehabt, weil man sich gesagt habe, nach dem 1:3 sei sowieso nichts mehr zu verlieren.

„Wir haben die Dinge angesprochen, die wir besser machen müssen, wo wir den Zugriff brauchen in den nächsten Spielen und vor allem jetzt schon am Samstag in Berlin. Die Mannschaft ist sich bewusst, dass sie konzentriert arbeiten muss. Das fordern wir ja auch gerade in unserer Situation“, erklärte Beierlorzer. „Es geht immer darum, die richtige Aggressivität, das richtige Anlaufen im Verhältnis zur Tiefensicherung zu haben. Das muss man einfach ins Gefühl kriegen. Wir müssen eine Geschlossenheit erzeugen und diese Art von Spiel gegen den Ball immer weiter trainieren, bis wir es richtig drin haben.“

Auf Geduldsspiel einstellen

Der Druck wird größer. Dessen seien sich alle bewusst. Allerdings überrasche es ja niemanden groß in Mainz, dass es ausschließlich darum gehe, in der Liga zu bleiben, sich im Abstiegskampf zu behaupten. „Als ich gekommen bin, hieß es, unter Druck funktioniere die Mannschaft“, sagte Beierlorzer. Gegen die Bayern hat der Trainer eine Stunde lang ein williges 05-Team sehen können. „Wir haben in der Analyse eine Szene aus der 92. Minute gezeigt, in der die Mannschaft hinterhergejagt ist beim Stand von 1:3. Das ist genau die Mentalität, die wir brauchen für die jetzt kommenden Spiele und zwar über 90 Minuten“, sagte der 05-Coach.

Am Samstag geht’s ins Olympiastadion zu Hertha BSC. Dort müssen sich die Mainzer auf ein Geduldsspiel einrichten. Das Hertha-Team, inzwischen von Jürgen Klinsmann trainiert, bietet dem Gegner ganz wenig an, kaum Freiräume. „Sie stehen jetzt noch tiefer als in der Vorrunde. Das war das Erste, was sie dort verändert haben“, sagte Beierlorzer. Im Hinspiel gab‘s zu Hause ein 2:1-Sieg gegen die Berliner. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir in unserem Spiel mit Ball große Stabilität brauchen und gleichzeitig eine Absicherung drin haben“, erklärte Beierlorzer. Im ersten Training stimmte die Leistung schon mal. „Man sieht, es ist alles intakt und funktioniert so, wie es sollte. Da ist Emotion drin, da ist eine Bereitschaft da“, erklärte Beierlorzer. „Punkte brauchen wir halt.“