Profis 17.06.2019 - 14:00 Uhr
Zeichen der Vorfreude
Die Kladerplanung am Bruchweg macht lange vor Saisonbeginn große Fortschritte, zum Pflichtspiel-Auftakt wartet ein Derby - knapp zwei Wochen vor dem Trainingsauftakt scheint die Ausgangslage am Bruchweg blendend
Neuzugang Nummer sechs, eine vielbeachtete Vertragsverlängerung sowie ein Derbykracher in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals als i-Tüpfelchen. Die Nachrichtenlage hielt für die Anhänger der 05er in den vergangenen Tagen so manche Überraschung bereit. Und sorgt vor allem für eines, nämlich eine riesige Vorfreude auf die Saison 2019/2020, die mit dem Trainingsauftakt am Bruchweg am 30. Juni eingeläutet wird.
Erstmals seit mehr als sieben Jahren wird es am zweiten August-Wochenende (Terminierung folgt in Kürze) also wieder soweit sein. Die Auslosung am Samstagabend löste in weiten Teilen des Fanlagers des FSV für große Begeisterung, wartet man in Rheinland-Pfalz doch bereits seit dem Februar 2012 (4:0 in der OPEL ARENA) und dem wenige Monate später folgenden Abstieg des 1. FC Kaiserslautern auf ein echtes Landesderby. Als ein „geiles Los“ bezeichnete Cheftrainer Sandro Schwarz die Aufgabe beim Drittligisten, während Sportvorstand Rouven Schröder selbstbewusst hinzufügte, der Favoritenrolle auf dem Betzenberg natürlich gerecht werden zu wollen. Dass der Pflichtspiel-Auftakt den Mainzern alles abverlangen wird, dürfte dennoch außer Frage stehen, aber gleichzeitig auch ganz nach dem Geschmack der sportlichen Leitung sein eine Woche vor dem Auftakt in die mittlerweile elfte Bundesliga-Saison in Serie.
Sechs Neuzugänge sind fix
Nur eine Planstelle unbesetzt
Im Grunde genommen war das DFB-Pokal-Los nach den Ereignissen der vorangegangenen Tage dennoch nur eine Randnotiz. Am Donnerstag hatte Schröder mit Ronaël Pierre-Gabriel Transfer Nummer sechs vermelden dürfen und nach Offensivmann Dong-Won Ji, Torwart-Talent Omer Hanin, Sturmhoffnung Cyrill Akono, den bei Bayern München ausgebildeten Linksverteidiger Jonathan Meier sowie Edimilson Fernandes eine weitere bedeutende Planstelle im Kader vergeben. Wenn auch allen voran Hanin und Akono zunächst Spielpraxis in der U23 in der Regionalliga Südwest sammeln sollen, sind die Personalplanungen 13 Tage vor dem Wiedersehen des Kaders am Bruchweg weit vorangeschritten. Zwar sind weitere Zugänge ebenso wie der eine oder andere Abgang bis zum Ende der Transferphase (2. September) nie gänzlich auszuschließen. Abgesehenen von der neu zu vergebenden Planstelle in der Innenverteidigung nach dem Karriereende von Niko Bungert sind nahezu alle Positionen im 05-Kader lange vor Beginn der neuen Saison doppelt besetzt und zudem teils mit neuen Profilen bestückt, die für einen weiteren Qualitätssprung sorgen sollen im Verlauf der kommenden zwölf Monate. Nicht zuletzt auch eine Folge des am 30. Spieltag äußerst früh geglückten Klassenerhalts Mitte April.
Selbstbestimmend agieren
Dass der FSV mittlerweile grundsätzlich in der Lage ist, aus einer Position der Stärke zu agieren, stellte Schröder darüber hinaus nur rund 24 Stunden nach der Gabriel-Verpflichtung unter Beweis. Nur wenige Tage lang hatte der Sportvorstand die Transfermarkt-Gerüchteküche mit Jean-Philippe Mateta auf dem Hauptmenü brodeln lassen, da verkündete der FSV die Vertragsverlängerung mit dem 21-jährigen Torjäger, dem in der vergangen Saison 14 Treffer in 34 Partien gelungen waren. Ein starkes Statement. Ins Schaufenster darf sich der Franzose bei der nun beginnenden U21-Europameisterschaft (der FSV stellt mit fünf Akteuren - neben Mateta auch Moussa Niakhaté, Florian Müller, Levin Öztunali, Aarón Martín - die meisten Spieler aus der Bundesliga) also durchaus stellen, für mögliche Interessenten dürfte nach der Ausdehnung des Kontrakts von 2022 auf 2023 aber mehr denn je gelten: Nur gucken, nicht anfassen! Die Ausgangslage am Bruchweg scheint blendend, und das nicht nur wegen der Aussicht auf viele weitere Torjubel von und mit dem stets Lebensfreude und Torhunger ausstrahlenden Stürmer. Schließlich gibt es durchaus noch mehr als diese drei Zeichen der Vorfreude.
"Wichtig ist, dass wir selbstbestimmend agieren. Wir möchten gerne den Kader so aufstellen, dass wir immer die Zügel in der Hand haben, um das Gebilde weiterzubringen. Dass wir selbst entscheiden, transferieren wir oder nicht. Aber wir wollen gleichzeitig den Spieler begeistern, ihm sagen, gehe den Weg mit uns weiter. Den Spieler zu überzeugen, selbst wenn er andere Gedanken hat, mit uns den nächsten Schritt zu machen", hatte Schröder Anfang Juni gesagt und seinen Worten nun erneut Taten folgen lassen: "Wir sind noch längst nicht fertig. Bei Mainz 05 ist nie ein Prozess abgeschlossen. Diesen Aufschwung der vergangenen Wochen in der neuen Saison wieder hinzubekommen, das ist die größte Herausforderung."