Ziel: herausragende Leistung

Mit einer netten Anekdote unterhielt Trainer Thomas Tuchel die Journalisten bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 15:30 Uhr): „Ich war gerade beim Mittagessen, da hat ein Herr zu mir gesagt: Ich bin Optimist, wir gewinnen 3:1. Ein anderer Herr daraufhin: Ich bin Realist, wir spielen Unentschieden. Da habe ich umgehend das Gleiche bestellt wie die beiden.“ Trotz der gleichen Mahlzeit blieb die Einschätzung des Trainers ungleich. Wie soll das realistisch sein? Mainz 05 auf Augenhöhe mit einer der besten Mannschaften Europas? Der 05-Coach weiß, dass nur eine herausragende Leistung den Nullfünfern eine Chance eröffnet, überhaupt zu punkten. Fehler dürfen sich seine Profis dabei kaum erlauben. Die werden von den Schwarz-Gelben in der Regel gnadenlos bestraft.

Wenn es für unsere Nullfünfer überhaupt eine Hoffnung gibt, dann gewiss nicht die, dass die Dortmunder nicht auf ihre Stamm-Abwehr zurückgreifen können. „Egal mit welcher Aufstellung morgen spielt, ich kann nirgendwo ein Vorteil für uns erkennen. Es bleibt eine Riesenherausforderung für uns“, weiß Tuchel. Es sind die Gesetze des Fußballs, die eine Resthoffnung lassen: „Es muss nicht unbedingt der Bessere gewinnen. Das Fußballspiel bietet Raum für Überraschungen, für Zufälle.“ Mit einer Topleistung wollen die Nullfünfer die Grundlage schaffen. Doch eine Garantie auf Punkte bietet selbst eine solche nicht.

Für Tuchel ist das Heimspiel gegen den Champions-League-Finalisten das 150. Bundesliga-Spiel. Eine Zahl, die den 05-Coach überhaupt nicht beschäftigt. Er sieht das völlig frei von Emotionen: „Für mich persönlich ist es einfach nur eine Konsequenz aus der täglichen Arbeit über viereinhalb Jahre.“ Seine Bilanz aus den bisherigen 149 Spielen kann sich jedoch sehen lassen. In einer imaginären Tabelle über diesen Zeitraum würde seine Mannschaft Platz sieben belegen. Vor Mannschaften wie Hamburg, Bremen oder Wolfsburg.