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Spielbericht 02.03.2019 - 00:00 Uhr

Zweimal Alu-Pech: FSV geht in Berlin leer aus

Führungstreffer kurz nach Wiederbeginn reicht am Fastnachtssamstag nicht für drei Punkte - Endspurt in der Schlussphase bleibt unbelohnt

Zehn unkonzentrierte Minuten haben den 1. FSV Mainz 05 am Fastnachtssamstag einen durchaus möglichen Auswärtssieg bei Hertha BSC gekostet. Nach dem Führungstreffer für die 05er durch ein Eigentor von Niklas Stark (46.), der einen Schuss von Levin Öztunali ins eigene Tor ebgefälscht hatte, schlugen die Berliner durch die Treffer von Marko Grujic (50.) und Stark (60.) nach zwei Standardsituationen zurück. Die über 90 Minuten gesehen mehr Torgefahr ausstrahlenden Mainzer hatten zudem Pech bei zwei Aluminum-Treffern von Karim Onisiwo und Tony Ujah.

Eine Änderung hatte Sandro Schwarz in der Hauptstadt vorgenommen. Für den nach seiner 5. Gelben Karte gesperrten Jean-Paul Boëtius wurde der wiedergenesene Robin Quaison in die Startelf beordert. Der Schwede übernahm die Rolle auf der "Zehn" im 4-4-2-System mit Mittelfeld-Raute. Die erste Gelegenheit in einer temporeichen Anfangsphase hatte Jordan Torunarigha nach einem Eckstoß von Ondrej Duda. Sein Kopfball strich knapp am kurzen Pfosten vorbei (9.). Die Offensivbemühungen der 05er blieben in der Anfangsphase zwar zumeist noch im Ansatz stecken, gleichzeitig ließ der FSV aus dem Spiel heraus nichts zu. In der 14. Minute dann aber der erste schöne Spielzug der Gäste: Aarón flankte von der linken Seite, Ujah kam per Kopf an den Ball, der sich letztlich nur knapp am rechten Pfosten vorbei ins Toraus senkte. Auf der gegenüberliegenden Seite kamen die Berliner erneut zu einer Gelegenheit, als Salomon Kalou nach einer Flanke von Maximilian Mittelstädt zum Abschluss kam, das Gehäuse von Flo Müller aber deutlich verfehlte (18.).

Danach folgte zunächst eine Phase mit viel Leerlauf und wenig Strafraumaktionen, in der sich beide Teams neutralisierten. Die bis dato beste Gelegenheit der Partie bot sich nach einer guten halben Stunde dem FSV. Aarón hatte aus vollem Lauf und erneut mustergültig von der Grundlinie geflankt. Der zweifache Torschütze vom vergangenen Wochenende Onisiwo köpfte aus sechs Metern, hatte aber Pech, dass sein Versuch nur den Querbalken des Hertha-Kastens erwischte (34.). Die Mainzer zeigten sich in Durchgang eins in der Hauptstadt deutlich verbessert gegenüber den vergangenen beiden Auswärtsspielen in Augsburg und Wolfsburg, eine Führung wäre nicht unverdient gewesen. Kurz vor der Pause schnupperten die Mainzer noch einmal am Führungstreffer, als Ujah nach Zuspiel von Jean-Philippe Gbamin unter Bedrängnis zum Abschluss kam, aber verzog (45.). Es blieb bis zum Pausenpfiff des Unparteiischen Deniz Aytekin beim torlosen Remis, dass für die Gastgeber durchaus glücklich war zu diesem Zeitpunkt.

Wilder Ritt nach Wiederbeginn

Nach Wiederbeginn waren keine 60 Sekunden gespielt, da zappelte der Ball im Netz der Gastgeber. Quaison hatte geflankt, Öztunali sich den Rebound geschnappt und einfach mal abgezogen. Stark fälschte das Leder noch ab, dass unhaltbar den Weg ins Tor fand (46.). Die Antwort der Berliner allerdings folgte prompt. Nach einer Ecke prüfte Davie Selke Flo Müller, der stark reagierte, aber nur noch vor die Füße von Grujic abwehren konnte, der aus kurzer Distanz zum postwendenden Ausgleich abstaubte (50.). Die Begegnung sollte zu Beginn dieses zweiten Durchgangs deutlich mehr Torraumszenen bereithalten. Und schon die nächste nutzte die Hertha zur erstmaligen Führung. Ausgangspunkt sollte erneut eine Ecke sein: Die 05er wehrten diese zwar zunächst ab, auf dem linken Flügel setzte sich aber Valentino Lazaro gegen Aarón durch und bediente Stark, der aus zehn Metern volley zum 2:1 einnetzte (60.). Binnen zehn Minuten hatte der FSV die eigentlich verdiente Führung aus der Hand gegeben. Nach einer guten Stunde reagierte Schwarz und brachte den unter der Woche an einer Erkältung laborierenden Mateta für Onisiwo. Und hatten zunächst Glück, dass Duda aus gut 20 Metern nur den Innenpfosten traf (69.).

Anschließend bliesen die Mainzer zur Schlussoffensive, die weitere Hochkaräter bereithalten sollte: Zunächst hatte der FSV bei einem Kopfball von Ujah nach Aarón-Flanke Pech, dass das Leder nur am Lattenkreuz landete (75.). Nur eine Minute später agierte Ujah selbst als Vorlagengeber, schickte Quaison, dessen Schuss aus 16 Metern nur knapp am rechten Pfosten vorbeirauschte (76.). Hertha wollte die drei Zähler nun über die Zeit bringen, die 05er wenigstens noch einen Zähler retten. Die beste Gelegenheit hatte in der Nachspielzeit noch einmal Öztunali, der es von der Strafraumgrenze versuchte, aber nicht genau genug zielte, um den Lucky Punch aus der Hauptstadt mitzunehmen. Die Hertha rettete einen glücklichen Heimsieg über die Zeit. Damit empfängt der FSV Borussia Mönchengladbach am kommenden Samstagabend (18.30 Uhr) in der OPEL ARENA mit weiterhin 30 Zählern aus nun 24 Partien.