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U19 10.04.2016 - 14:24 Uhr

Zwischen Stolz und Frustration

U19 unterliegt dem Tabellenführer 1860 mit 2:3.

Im Spitzenspiel der A-Junioren-Bundesliga zwischen dem enteilten Tabellenführer 1860 München und dem Drittplatzierten aus Mainz erlebten die Nullfünfer eine emotionale Achterbahnfahrt, die angesichts der bitteren 2:3-Niederlage trotz überragender Leistung eine gehörige Portion Frust zurücklässt.

Nur zwei Niederlagen hatten die Löwen nach 21 Bundesligapartien zu verzeichnen, mit 16 Punkten Vorsprung sind die Teilnehmer für die Meisterschaftsendrunde in der Süd/Südwest-Staffel längst fix. Die Nullfünfer reisten dennoch mit breiter Brust an die Grünwalder Straße, blieben zuletzt in neun Partien achtmal ungeschlagen und wollten den Lauf der Sechziger stoppen. Doch der Einstieg in das Spitzenspiel gelang zunächst dem Gastgeber, die ihre gewohnte Effektivität zeigten und mit der ersten Aktion in Führung gingen. Ein Pass von der rechten Offensivseite fand Daferner im Zentrum, der eiskalt zum 1:0 verwandelte (2. Minute).

Die Mainzer brauchten angesichts dieses Schlags einige Minuten, um in die Partie zu finden, wurden aber von Minute zu Minute sicherer und gestalteten die erste Halbzeit insgesamt sehr ausgeglichen. Durch Leon Kern, Törles Knöll und Joel Richter verzeichnete die Elf von Thomas Krücken einige gute Gelegenheiten, die wie aber auch die Münchener Chancen ungenutzt blieben.

Nach dem Seitenwechsel schlug dann die große Stunde der Gäste. Mit großer Leidenschaft und hervorragenden Pressing spielten sie 1860 über weite Strecken an die Wand und wussten ihre Überlegenheit durchaus auch zu nutzen. Das klassische Mainzer Rezept griff auch in München, Mike Andreas schickte nach Balleroberung einen feinen Diagonalpass aus dem Mittelfeld auf Törles Knöll, der Zehner Joel Richter im Strafraum freispielte. Richter ließ Keeper Maximilian Engl stehen und traf zum hochverdienten Ausgleich (50.). Keine drei Minuten später fand Niclas Judith den Kopf von Heinz Mörschel in Tornähe, der gleich nachlegte.

Und die Nullfünfer hatten noch lange nicht genug, kamen wiederum nur wenige Minuten später zu einer glasklaren Chance auf die Vorentscheidung. Leon Kern aber schoss freistehend den Keeper per Vollspann an, die Sechziger bleiben im Spiel. „Das war letztendlich wohl die Schlüsselszene“, haderte Trainer Krücken im Anschluss. Zwar blieb sein Team dem dritten Treffer zunächst näher als München dem Ausgleich, doch die saubere Ordnung in der Defensive hielten die Mainzer nicht mehr konsequent aufrecht.

Zwei Gegentore verhagelten nicht nur dem Trainer den Stolz auf die „fantastischen zwanzig Minuten nach der Pause.“ Sinnbildlich ein direkter Freistoß aus spitzem Winkel, der im langen Eck des 05-Gehäuses einschlug und die Niederlage der Mainzer besiegelte. Zu allem Überfluss übersah Schiedsrichter Reitermayer in der Mainzer Schlussoffensive wohl als einziger im Stadion ein deutliches Handspiel im Münchener Strafraum und verweigerte den fälligen Elfmeter. Ähnlich wie kurz darauf bei einem Foulspiel an Issaka Mouhaman, der in einer Mainzer Überzahlsituation regelwidrig gestoppt wurde.

„Und selbst mit dem 3:3 wären wir nicht vollauf zufrieden“, kommentierte Thomas Krücken. „Einerseits bin ich unglaublich stolz auf die herausragende Leistung der Jungs, die den Tabellenführer zeitweise komplett kontrollierten und auch nach dem frühen Rückstand super zurückgekommen sind. Andererseits ist das Ergebnis aber natürlich extrem frustrierend, weil uns zwei naive Aktionen in der Defensive und die Chancenverwertung den verdienten Sieg gekostet haben. So fahren wir nach einem begeisternden Spiel mit leeren Händen nach Hause.“ Mit etwas Abstand dürften aber die positiven Aspekte überwiegen – und schon am Mittwoch steht mit dem Pokal-Halbfinale gegen Pirmasens die nächste Möglichkeit auf dem Programm, eben diese wieder zu verwerten.

TSV 1860 München – 1. FSV Mainz 05 3:2 (1:0)

Mainz: Dahmen – Breitenbach, Grau, Leinhos, Baku – Andreas, Mörschel – Judith (83. Mouhaman), Richter (80. Petermann), Kern (61. Yüksel)- Knöll (74. Wimmer)
Tore: 1:0 Daferner (2.), 1:1 Richter (50.), 1:2 Mörschel (53.), 2:2 Daferner (65.), 3:2 Heinrich (79.)