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Nachwuchs 27.09.2018 - 13:00 Uhr

Schritt für Schritt zum Bundesliga-Torwart

Sven Hoffmeister leitet als Chef-Torwarttrainer im NLZ die Torwartausbildung im Nachwuchs der 05er

Sven Hoffmeister (Hintere Reihe, 7.v. li.) mit seinen Towarttrainer-Kollegen Mario Schieferstein (5. v. li.) und Frederik Drechsler (6. v. re.) und allen Nachwuchs-Keepern von U19 bis U11.

Der Traum von der Bundesliga geht bei Mainz 05 regelmäßig in Erfüllung. Im Heimspiel gegen den FC Augsburg war es für Jonathan Burkardt und Ahmet Gürleyen soweit, in der vergangenen Spielzeit sorgten neben Ridle Baku vor allem die Torhüter aus dem eigenen Nachwuchs für Aufsehen. Auch in der aktuellen Saison zählen vier Torhüter zum Kader der Profis: Huth, der bereits in der Saison 2016/17 debütierte, Florian Müller und Robin Zentner, die in der abgelaufenen Spielzeit ihr Debüt feierten, sowie Finn Dahmen. Mit jedem von ihnen stand Sven Hoffmeister, Chef-Torwarttrainer am Mainzer Nachwuchsleistungszentrum, tagein tagaus auf den Trainingsplätzen am Bruchweg, um sie auf ihren Weg zum Bundesligaprofi vorzubereiten und zu begleiten.

Seit 2014 coacht Hoffmeister am Bruchweg, verlängerte dieses Jahr seinen Kontrakt langfristig. Für die kommenden Jahre wird der Trainer also weiterhin seine Expertise an die Talente vermitteln. "Die Torwartausbildung ist ungemein vielfältig und setzt sich aus den Komponenten: Taktik, Technik, Athletik und Persönlichkeit zusammen, aber auch schulische Aspekte fließen dabei mit ein. Besonders der persönliche Austausch mit meinen Schützlingen ist intensiv, die Jungs müssen sich gut betreut fühlen", so der 47-Jährige. Dank der UEFA-Torwarttrainer-A-Lizenz im Rahmen einer achtmonatigen Lehr- und Prüfungszeit beim DFB konnte Hoffmeister sein Wissen noch einmal hinterfragen und vertiefen. Diese Erkenntnisse fließen nun in seine tägliche Arbeit am Bruchweg ein. "In dieser Zeit war der Austausch mit anderen Bundesliga-Torwarttrainern extrem hoch, dort habe ich unheimlich viel mitgenommen. Die Inhalte waren nicht weit entfernt von der eigenen Lehre, was einem wiederum Sicherheit gibt."

Enger Austausch mit Profi-Torwarttrainer Stephan Kuhnert

Mit genau dieser Ausbildung zum Bundesliga-Torhüter will Hoffmeister die Jungs in ihrer Laufbahn bestmöglich begleiten. "Wir führen die Jungs Schritt für Schritt an den Profibereich heran. Dafür beobachte ich viele Trainingseinheiten unserer ersten Mannschaft und versuche, die Übungen für die Jungs altersgemäß zu gestalten. Denn das Spieltempo auf höchstem Bundesliganiveau ist enorm. So erkennen die Spieler schon die Übungsabläufe und wissen, was auf sie zukommt. Die Geschwindigkeit müssen sie allerdings selbst erfahren." Der stetige Dialog mit Profi-Torwarttrainer Stephan Kuhnert führe dazu, dass "wir uns über Trainingsinhalte und Leistungen der Torhüter austauschen. Er weiß über jeden Torhüter Bescheid. Dieser Austausch ist unser Anspruch in der Mainzer Torwartausbildung. Die Jungs merken, wie verzahnt die Kommunikation zwischen NLZ und Profiabteilung ist. Das ist auch ein enormer Mehrwert für den Verein und eine Sache, die uns auszeichnet. Die Profis sind nicht abgetrennt vom Nachwuchs, sondern unsere gesamte Arbeit ist eng miteinander verstrickt und es findet ein fließender Informationsaustausch statt."

Umso mehr freut sich Hoffmeister, dass in der vergangenen Spielzeit Robin Zentner und Florian Müller ihr Bundesligadebüt feierten. "Das ist eine große Auszeichnung für unser Nachwuchsleistungszentrum und persönlich freut man sich natürlich auch riesig. Unsere Intention und Antriebskraft ist es nämlich, die Torhüter so auszubilden, damit sie im Bundesligakader auftauchen. An diesen beiden Beispielen erkennen meine jüngeren Schützlinge, dass der Weg bei Mainz 05 über ein gutes Torwarttraining führt. Dabei müssen wir ihnen aber auch das Komplettpaket vermitteln: vernünftiges Training, Athletik, Einstellung, Ernährung- all das zählt dazu."

Reibungsloser Trainingsablauf dank geschickter Organisation

Nicht nur der Austausch nach oben zu Kuhnert ist Bestandteil von Hoffmeisters täglicher Arbeit, sondern auch jener mit den Torwarttrainern der jüngeren Teams Mario Schieferstein sowie Frederik Drechsler. Zudem leistet Hoffmeister jeden Tag ein organisatorisches Meisterwerk in der Koordination des Torwarttrainings. "Die Torhüter sollen einen flüssigen Ablauf in ihren Trainingseinheiten haben. Die Einheiten der Tormänner fangen meist früher an als das Mannschaftstraining. Wenn der Trainer unsere Jungs dann benötigt, müssen sie bei hundert Prozent Leistungsfähigkeit sein und voll im Saft stehen. Die Herausforderung besteht darin, die Spannung immer hoch zu halten", berichtet der Chef-Torwarttrainer, der nicht zuletzt den gesamten Trainingsbetrieb von der U11 bis hin zur U23 inhaltlich und zeitlich selbst organisiert.

Sorgen um nachrückende Talente müsse man sich am Bruchweg gewiss nicht machen. "Wir haben eine hohe Qualität im Nachwuchsbereich. Auch das Scouting spielt eine große Rolle, um zu wissen, was in anderen Vereinen passiert." Letztlich wünscht sich Hoffmeister, "dass die Jungs brennen. Den Lichtblick nach oben haben bereits einige unserer Spieler unter Beweis gestellt. Es liegt allerdings an jedem Einzelnen, mit der nötigen Motivation und Einstellung jeden Tag im Training Gas zu geben und sein Können unter Beweis zu stellen."