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U23 19.09.2015 - 15:59 Uhr

05-Sturmlauf endet mit zweitem Erfurter Elfer

Erfurt netzt in der Schlussminute doppelt und gewinnt mit 3:0.

Patrick Pflücke beherrschte die linke Bahn in der Schlussphase nach Belieben, Zählbares sprang aber nicht heraus | Foto: imago

In einem über lange Zeit offenen Spiel verbuchten die Mainzer zunächst die einzige klare Chance und zeigten sich zum Ende auch spielerisch überlegen. Doch die Hoffnung auf einen weiteren Punkterfolg fand ein jähes Ende: Mit zwei Elfmetern und einem letzten Tor nach Abpraller in der Nachspielzeit sicherte sich Erfurt einen 3:0-Heimsieg.

Auf der Baustelle des Steigerwaldstadions in Erfurt musste Sandro Schwarz auf Philipp Klement und Devante Parker verzichten, die am Vorabend im Bundesligakader der Nullfünfer gegen Hannover 96 standen. Nichtsdestotrotz hatten die Gäste keinen Grund, beim Tabellensiebzehnten mit Selbstvertrauen zu geizen. Nach wenigen Minuten des Abtastens gab es den ersten Aufreger aber im Sechzehner der Mainzer: Okan Aydin kam im Zweikampf mit Fabi Kalig zu Fall, Schiedsrichter Reichel ließ trotz anderslautender Forderungen der Erfurter aber weiterspielen.

Torchancen blieben in der Anfangsphase zunächst aus, die Nullfünfer arbeiteten robust gegen die Preußer-Elf, die sich nach schwachem Saisonstart offensichtlich einiges vorgenommen hatte. Aydin, von Carsten Kammlott schön in den Strafraum geschickt, zog direkt ab, verfehlte das Tor aber doch deutlich (18.). Kurz darauf gab es die nächsten Stimmen, die Strafstoß forderten. Doch Kammlott hatte vielleicht etwas zu dankbar eingefädelt, um den ruhenden Ball zu bekommen (20.). Erfurt verbuchte insgesamt zwar etwas mehr Spielanteile, klare Chancen sprangen aber dabei nicht heraus. Das machten die Mainzer besser: Lucas Höler legte mustergültig auf Julian Derstroff ab, dem nach sauberer Annahme an der Strafraumgrenze und gutem Abschluss aber die letzten Millimeter fehlten (37.).

Nach der Pause wurde Erfurt dann langsam effektiver: Kammlott versuchte es nach Höcher-Flanke per Fallrückzieher, noch ohne Erfolg. Die nächste Flanke von Marc Höcher hatte es dann aber in sich. Im Strafraumgetümmel gab es wieder kollektiven Protest im RWE-Dress, auch der Schiedsrichter-Assistent hob die Fahne – Handelfmeter. Sebastian Tyrala verwandelte eiskalt zum 1:0 (58.). Mit der ersten Niederlage seit April konnten sich die Mainzer aber nicht anfreunden und drehten noch mal richtig auf. Todor Nedelev prüfte RWE-Keeper Domaschke, der den Ball nicht festmachen konnte. Den zentralen Abpraller hatten Nedelevs Kollegen aber nicht auf der Rechnung, Erfurt konnte klären (66.).

Inzwischen kamen die Hausherren kaum mehr aus der eigenen Hälfte und hatten mit der spielerischen Qualität und dem Tempo der Nullfünfer sichtliche Probleme.  Mit Aaron Seydel für Sechser Saller und Debütant Bilal Kamarieh für Rechtsverteidiger Moos befeuerte Sandro Schwarz die Offensive in der Schlussphase zusätzlich. Und RWE geriet mächtig ins Wanken. Fiel aber nicht. Stattdessen pfiff Reichel den nächsten Elfmeter, Tyrala verwandelte erneut, 2:0 (89.). Und nur Sekunden später nutzte Aydin einen Aluminium-Abpraller nach 30-Meter-Schuss von Uzan zum 3:0. In der Höhe ganz sicher zu viel des Guten für die im Spielverlauf deutlich erstarkten Mainzer. Schon am Dienstag geht es für die Nullfünfer aber im Bruchwegstadion weiter, zu Gast ist dann Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue (Anpfiff ist um 18.30 Uhr).

"Wir sind etwas fahrig reingekommen, haben uns erst nach gut zwanzig Minuten die Kontrolle erkämpft", kommentierte Sandro Schwarz. "In vielen Kleinigkeiten war aber heute - trotz der besseren Chancen auf unserer Seite - zu spüren, dass es vielleicht nicht reichen könnte. Und so war es dann auch, ob Elfmeter oder nicht: Wir müssen mit der Niederlage leben und wir können damit leben. Für Dienstag ziehen wir die Schärfe in allen Inhalten dann wieder etwas an und können mit Überzegung ins Heimspiel gehen."

FC Rot-Weiß Erfurt – 1. FSV Mainz 05 U23 3:0 (0:0)

Erfurt: Domaschke - Odak, Erb, Laurito, Hergesell - Tyrala, Nikolaou (74. Bergmann) - Höcher (62. Pigl), Aydin - Szimayer, Kammlott (81. Uzan)
Mainz:  Huth – Moos (78. Kamarieh), Kalig, Hack, Wachs – Saller (78. Seydel), D. Bohl - Nedelev, Pflücke, Derstroff - Höler    
Tore:  1:0 Tyrala (58./Handelfmeter), 2:0 Tyrala (89./Foulelfmeter), 3:0 Aydin (90.)
Schiedsrichter:  Tobias Reichel (Sindelfingen)
Zuschauer:  3830