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Spielbericht 19.11.2016 - 00:00 Uhr

05er gewinnen mitreißendes Spiel

Entscheidung gegen Freiburg fällt erst in der vierten Minute der Nachspielzeit

Die Partie der 05er gegen den SC Freiburg am 12. Spieltag war nichts für schwache Nerven. Bis zur Schlusssekunde mussten die Gastgeber beim wichtigen 4:2-Heimsieg zittern, bis der dritte Heimsieg in Folge in trockenen Tüchern war. Nach einer 2:0-Pausenführung durch Tore von Niko Bungert und Yunus Malli verkürzten die Freiburger durch Vincenco Grifo (1:2) und Nils Petersen (2:3) gleich zwei Mal. Zwischenzeitlich hatte Stefan Bell das 3:1 besorgt. Die endgültige Entscheidung in einer temporeichen Partie mit vielen Chancen auf beiden Seiten. besorgte Karim Onisiwo jedoch erst in der vierten Minute der Nachspielzeit.

05-Trainer Schmidt hatte sein Team nach der Niederlage in Leipzig und zweiwöchiger Länderspielpause auf gleich vier Positionen umgebaut. Kapitän Bungert und Bell ersetzten in der Innenverteidigung Leon Balogun und Alexander Hack. Malli ersetzte Jairo und Fabian Frei den verletzten Suat Serdar. Wie zuvor prognostiziert entwickelte sich eine hochintensive Partie, in der Florian Niederlechner nach nur wenigen Sekunden bereits die erste Gelbe Karte sah. Wenig später gehörte jedoch auch die erste Chance den Gästen. Vincenco Grifo schlug einen Freistoß mit viel Effet vor den Kasten der 05er und Maximilian Philipp kam frei zum Abschluss, schoss jedoch über das Tor (5.). Danach agierten dann auch die Mainzer konzentrierter und kamen mit der ersten echten Chance gleich zum Führungstreffer. Bungert stand nach einem Eckball von Malli völlig frei und köpfte platziert zum 1:0 ein (15.). Spätestens jetzt hatte der FSV in die Partie gefunden und legte gleich nach. Jhon Córdoba erkämpfte sich den Ball gegen Marc Torrejón und wurde von Caglar Söyüncü im Strafraum elfmeterreif zu Fall gebracht. Schiedsrichter Patrick Ittrich entschied sofort auf Foulelfmeter für die Gastgeber (19.). Malli trat an, wurde beim ersten erfolgreichen Versuch jedoch von Ittrich zurückgepfiffen, da De Blasis zu früh in den Sechzehner gestartet war. Der türkische Nationalspieler trat somit zum zweiten Mal an, behielt erneut die Nerven und traf beim 2:0 zum vierten Mal in Folge bei einem Heimspiel des FSV (20.). Das bereist achte Tor der 05er nach einem Standard in der laufenden Saison.

Fünf bittere Minuten aus Sicht der Gäste, die aber schnell zurück ins Spiel fanden. Zunächst prüfte Nicola Höfler Jonas Lössl aus rund 25 Metern (25.), drei Minuten später kam Petersen nach einer Flanke frei zum Abschluss, doch unsere Nummer eins tauchte ab und hielt auch diesen Versuch sicher (28.). Auch auf der Gegenseite gab es kurz darauf die nächste Chance. Malli spielte Karim Onisiwo im Strafraum frei, der sich mit einer Finte durchsetzen konnte, aber aus zehn Metern an der Parade von Alexander Schwolow scheiterte (30.). In einem ansehnlichen Spiel ging es nun hin und her. Grifo verpasste den Anschluss zunächst mit einem Freistoß und Lössl-Parade (32.), auf der Gegenseite versuchte Giulio Donati es aus rund 30 Metern, doch Schwolow war auf dem Posten und verhinderte das dritte Tor der 05er. Die stärkste Reaktion zeigte dann in der 36. Minute Lössl, der einen strammen Schuss vom ehemaligen 05er Niederlechner reaktionsschnell abwehren konnte. Bungert klärte den Abpraller im Anschluss vor dem heraneilenden Nils Petersen zur Ecke (36.). In der 40. Minute lag dann wieder das 3:0 in der Luft. Fabian Frei zog von der Strafraumgrenze volley ab, hatte aber Pech und traf nur den Querbalken des Freiburger Gehäuses. Ruhepausen waren in dieser ersten Hälfte Fehlanzeige: Nur zwei Minuten später verfehlte der SCF-Kapitän Mike Frantz den linken Pfosten des 05-Tores nach schöner Kombination mit Niederlechner nur um Zentimeter (43.). So blieb es bis zum Gang in die Katakomben bei der 2:0-Führung aus Sicht der der 05er.

Gbamin mit Alu-Pech

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten konnten beide Teams das hohe Tempo zunächst nicht aufrechterhalten. Der FSV agierte aus einer disziplinierten Defensive, ohne jedoch in den ersten Minuten weitere Torchancen zu kreieren. Einen Hauch von Torgefahr versprühten nach 56 Minuten dann erstmals wieder die Gäste, als Niederlechner mit einem Kopfball aus zwölf Metern an Lössl scheiterte. Zwei Minuten später war der Däne dann erneut gefordert, als er einen 20-Meter-Kracher von Petersen entschärfen konnte (59.). Die Mainzer erholten sich schnell von den beiden Weckrufen. Jean-Philippe Gbamin hatte im Mittelfeld viel Platz, zog aus rund 25 Metern ungestört ab, traf aber nur den linken Pfosten des Gehäuses. Kurz darauf hatte Gbamin dann allerdings folgenschweres Pech. Er verlor den Ball im Mittelfeld an Niederlechner, der bediente Grifo, der keine Mühe hatte Lössl freistehend zum Anschlusstreffer zu überlupfen (67.). Gbamin war auch an der nächsten Szene beteiligt. De Blasis legte auf den französischen U21-Nationalspieler ab, der aus gut 20 Metern knapp über den Kasten der Freiburger zielte (73.).

Es entwickelte sich eine packende und umkämpfte Schlussphase, in der die Freiburger auf den Ausgleich drängten und sich den 05ern Chancen zum Kontern boten. Die vermeintliche Entscheidung brachte dann aber kein ebensolcher, sondern erneut eine Standardsituation. Malli trat zur Ecke an und dieses Mal stieg Stefan Bell am höchsten, um zum umjubelten 3:1 einzunicken (82.). Mitten hinein in den Jubel platzte dann aber der zweite Anschlusstreffer der Gäste. Lössl rutschte eine Flanke durch die Handschuhe und Petersen drückte das Leder zum 2:3 über die Linie (85). Die letzten Minuten waren an Hochspannung kaum zu überbieten. Die Gäste warfen alles nach vorne und hatten in der Nachspielzeit durch Petersen und Grifo die große Doppelchance zum Ausgleich. Beide Male warfen sich die 05er in den Ball und retteten somit die Führung. Kurz darauf machte der FSV dann aber alles klar. Onisiwo hatte viel Raum, umspielte Schwolow und netzte in buchstäblich letzter Sekunde zum 4:2 ein. Die 05er tanken damit vor dem wichtigen Europa-League-Spiel in St. Étienne Selbstvertrauen und rangieren dank des fünften Saisonsiegs mit nun 17 Punkten auf Tabellenplatz acht.

Mainz 05: Lössl – Donati, Bungert, Bell, Brosinski – Gbamin, Frei, Onisiwo, De Blasis (76. Ramalho), Malli (90.+3 Jairo) – Córdoba (90. Balogun)

SC Freiburg: Schwolow – Stenzel, Torrejon, Söyüncü, Föhrenbach (80. Möller Daehli) – Abrashi, Höfler, Grifo, Frantz – Philipp (15. Petersen) , Niederlechner (83. Haberer)

Tore: 1:0 Bungert (15.), 2:0 Malli (20.), 2:1 Grifo (67.), 3:1 Bell (82.), 3:2 Petersen (85.), 4:2 Onisiwo (90.+4)

Zuschauer: 26.573

Schiedsrichter: Patrick Ittrich