05er haben 20-Punkte-Marke im Visier

Viele positive Aspekte und "viel Selbstbewusstsein" nehme sein Team mit in die am Sonntagnachmittag anstehende Partie des 14. Bundesliga-Spieltags, zeigte sich 05-Trainer Martin Schmidt nach dem 2:0-Sieg im abschließenden Gruppenspiel der Europa League gegen FK Qäbälä zufrieden mit dem überzeugenden Auftritt und einem ungefährdeten Sieg gegen das Team aus Aserbaidschan. Angesichts des unglücklichen Ausscheidens trotz der ordentlichen Bilanz von neun Punkten aus den sechs Partien gelte es nun, sich bis zum Saisonende voll auf das Kerngeschäft Bundesliga zu fokussieren und bestenfalls schon am Sonntag die 20-Punkte-Marke zu erreichen. "Volles Rohr" im Borussia-Park lautet daher die Devise des Trainers, der aber gleichzeitig darauf verweist, welch hohe Hürde den FSV am Sonntag erwartet.

Wenn auch der aktuelle Tabellenstand (aktuell 13. mit 13 Punkten aus 13 Partien) das Potenzial des Gegners nur bedingt widerspiegelt, erwartet Schmidt bei der heimstarken Fohlen-Elf ein "hochspannendes Spiel mit viel Zündstoff" auf dem Rasen. Dass auch der Borussia nach deren sportlich bedeutungslosen Auftritt in Barcelona (0:4) eine englische Woche in den Beinen steckt, spielt in den Augen des Schweizers allerdings keine Rolle. "Sie haben fünf Tage Pause gehabt, zudem viel rotiert und werden am Sonntag sechs, sieben frische Spieler in der Startelf haben", ist unser Cheftrainer vor dem Duell mit einem "spielerisch hochinteressanten Gegner" überzeugt. Allen voran die Offensive um Spieler wie Raffael, Lars Stindl, André Hahn oder Fabian Johnson gelte es auszuschalten und gleichzeitig auf eigene Umschaltgelegenheiten zu lauern. 

Wer ersetzt Córdoba?

In der eigenen Offensivabteilung muss Schmidt hingegen auf den zumeist gesetzten Stammspieler Jhon Córdoba verzichten, der die Reise nach seiner fünften Gelben Karte nicht mit antreten wird. Ganz ungelegen dürfte sie dem Kolumbianer wie auch seinem Trainer dennoch nicht kommen, hat Córdoba doch in den vergangenen Monaten fast jede Partie von Anfang an bestritten und kann die Pause gut gebrauchen, um seine Kräfte für den Liga-Enspurt noch einmal zu bündeln. "Wir können und werden Jhon ersetzen", vertraut Schmidt dabei auf die Breite seines Kaders. Nicht zuletzt Aaron Seydel, der bereits in Berlin als Vertretung für Córdoba auflief und dort sein erstes Bundesliga-Tor erzielen konnte, ist eine denkbare Alternative. Klar ist auch bereits jetzt, dass Jonas Lössl ins Tor zurückkehren wird, nachdem Jannik Huth ihn am Donnerstagabend vertreten hatte, dabei aber weitestgehend beschäftigungslos geblieben war. Ob es für die gegen Qäbälä angeschlagen pausierenden Niko Bungert und Suat Serdar am Sonntag für einen Platz im Kader reichen wird, entscheidet sich kurzfristig. 

In jedem Fall stellt sich die Kadersituation inzwischen wieder deutliche entspannter dar, als noch vor einigen Wochen, so dass Schmidt die Qual der Wahl hat bei der Nominierung seines 18er-Kaders. Minimum vier weitere Zähler streben die 05er in den ausstehenden drei Partien in Gladbach, zuhause gegen den Hamburger SV und im Derby bei Eintracht Frankfurt drei Tage vor Heiligabend an. "Wir wollen ähnlich gut dastehen wie in der vergangenen Saison", so Schmidt. Vor Jahresfrist standen nach 16 Spieltagen gar 24 Punkte auf dem Konto der Rheinhessen, die angesichts der Dreifach-Belastung der laufenden Saison vorerst bereit sind, etwas kleinere Brötchen backen. Spätestens im neuen Jahr geht es dann dann darum, die Punkteausbeute in der Liga noch weiter zu verbessern und auf Tuchfühlung zum oberen Tabellendrittel bleiben. Dann, so der Trainer, freue er sich allen voran wieder "auf echte Trainingswochen", in denen taktische Detailarbeit wieder vermehrt in den Mittelpunkt gerückt werden kann. Zugunsten eines weiteren internationalen Abenteuers würde Schmidt darauf aber sicher jederzeit gerne wieder verzichten.