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Spielbericht 08.01.2022 - 00:00 Uhr

05ER unterliegen Leipzig zum Rückrundenauftakt

Nach frühem Platzverweis und Elfmeter-Gegentor stecken die Mainzer gegen RB bis zum Spielende nicht auf, erzielen den Anschlusstreffer, müssen sich am Ende aber dennoch deutlich geschlagen geben

Der 1. FSV Mainz 05 hat am Samstagnachmittag das erste Bundesliga Spiel des neuen Jahres bei RB Leipzig mit 1:4 (0:1) verloren. Nach einem konzentrierten und engagierten Start mussten die Rheinhessen früh den ersten Rückschlag hinnehmen: Alexander Hack hatte einen RB-Abschluss im Strafraum an die Hand bekommen und dafür die Rote Karte gesehen, André Silva verwandelte den fälligen Strafstoß zur Leipziger Führung, bevor Dominik Szoboszlai kurz nach der Pause erhöhen konnte. Die tapfer kämpfenden Mainzer kamen durch Jae-sung Lee wenig später wieder zurück ins Spiel, doch die Hoffnung währte nicht lange. Nur eine Minute später erhöhte der eingewechselte Christopher Nkunku für Leipzig, Silva sorgte schließlich eine halbe Stunde vor Spielende für die endgültige Entscheidung.

Drei Wochen nach der knappen Auswärtsniederlage gegen Eintracht Frankfurt veränderte FSV-Cheftrainer Bo Svensson seine Anfangself auf zwei Positionen. Jean-Paul Boëtius und Daniel Brosinski - erstmals seit dem 7. Spieltag in der Mainzer Startformation - ersetzten Leandro Barreiro und Kapitän Moussa Niakhaté, der aufgrund eines positiven Covid-Tests ausgefallen war. Jungprofi Ben Bobzien nahm, wie schon im Hinspiel, auf der Bank Platz.

Platzverweis & Elfmeter nach energischem Start

Auf dem Rasen formierten sich die in schwarz gekleideten 05ER zu Spielbeginn im gewohnten 3-5-2-System, Silvan Widmer übernahm Niakhatés Position in der defensiven Dreierkette, Brosinski beackerte die rechte Außenbahn. Die Gäste aus Mainz schienen sich einiges vorgenommen zu haben und starteten entsprechend energisch. Boëtius, Karim Onisiwo und Jonathan Burkardt versuchten die Leipziger Defensivabteilung durch frühes Anlaufen immer wieder unter Druck zu setzen. Die Roten Bullen brauchten etwa zehn Minuten, um einen besseren Zugang zum Spiel zu bekommen, kamen dann aber prompt zu Möglichkeiten. Zunächst konnte Silva Widmers Stellungsfehler nicht nutzen und köpfte aus aussichtsreicher Position links am Mainzer Tor vorbei (12.), anschließend lenkte Zentner einen tückischen Distanzschuss von Josko Gvardiol glänzend ab (18.). 

Nur eine Minute später dann die Schlüsselszene der Partie: Nach Hacks Ballverlust im Spielaufbau schalteten die Leipziger um. Poulsens Schuss konnte Zentner zunächst noch entschärfen, Silvas anschließenden Versuch blockte Hack dann per Hand (19.). Schiedsrichter Deniz Aytekin zögerte keine Sekunde, entschied auf Platzverweis und Elfmeter für RB. Silva verwandelte vom Punkt zum 1:0 (21.). Nach dem bitteren Rückstand und mit nun einem Spieler in Unterzahl verzichtete Svensson auf Wechsel und stellte auf Viererkette um. Naturgemäß hatte Leipzig nun die größeren Spielanteile, die Rheinhessen verstanden es aber zumeist, im Kollektiv das Zentrum dicht zu halten, ließen nur wenige RB-Großchancen zu und wurden kurz vor der Pause selbst offensiv aktiv. Ein indirekter 05-Freistoß im Leipziger Strafraum blieb jedoch in der Mauer stecken, sodass es mit dem 0:1-Rückstand in die Katakomben ging. 

Mainzer Hoffnung währt nur kurz

Ohne personelle Wechsel starteten die Mainzer in den zweiten Spielabschnitt, bei Leipzig hatte Poulsen Platz für Christopher Nkunku gemacht, der schnell entscheidend beteiligt war. Nach nicht einmal zwei gespielten Minuten legte der Franzose auf Mitspieler Szoboszlai ab, der den Ball aus zehn Metern unter die Latte ins Mainzer Tor versenkte. Nach intensiver Betrachtung der Videobilder zählte der Treffer - das 2:0 aus Sicht der Sachsen (49.), die nun klar spielbestimmend waren. Nachdem in der Folge der auffällig spielende Gvardiol per Dropkick noch am nächsten RB-Treffer gescheitert war (56.), schlugen aber plötzlich die 05ER zurück. Jae-sung Lee brachte die Rheinhessen nach gelungenem Zusammenspiel mit Onisiwo aus sieben Metern zurück ins Spiel (57.). Doch der Mainzer Hoffnungsfunken verglühte schnell, nur 62 Sekunden nach dem 2:1-Anschlusstreffer sorgten die Hausherren für die nächste bittere Pille aus 05-Sicht.

Nkunku, dessen Einwechslung das Leipziger Spiel belebt hatte, traf nach Szoboszlais Vorlage zum 3:1 (58.), Silva sorgte mit seinem zweiten Treffer des Spiels drei Minuten später für die endgültige Vorentscheidung (61.) - es sollte nicht mehr der Tag der 05ER werden, die trotz schier aussichtsloser Situation zu keinem Zeitpunkt des Spiels aufsteckten und weiter alles in die Waagschale warfen. Svensson reagierte und brachte zunächst David Nemeth und Barreiro für Jonathan Burkardt und Brosinski ins Spiel (64.) und wenig später Paul Nebel, Merveille Papela und Anderson Lucoqui anstelle von Lee, Onisiwo und Aaron. Mit der deutlichen Führung im Rücken ließ es Leipzig nun etwas gemächlicher angehen, am Spielverlauf änderte sich in der Folge aber nichts mehr. 

Damit haben die 05ER nach 18 Spieltagen weiter 24 Punkte auf dem Konto. Am kommenden Samstag geht es in der Bundesliga weiter. Dann ist Aufsteiger VfL Bochum (15.30 Uhr/live auf Sky & 05ER.fm) zu Gast in der MEWA ARENA.