Spielbericht 06.11.2016 - 00:00 Uhr

05er unterliegen RB Leipzig

Leistungssteigerung nach der Pause reicht beim Aufsteiger nicht zum Punktgewinn

Trotz einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit unterlag der 1. FSV Mainz 05 am Sonntagnachmittag beim Tabellenzweiten RB Leipzig mit 1:3 (0:3). Die Partie beim Aufsteiger wurde dabei in erster Linie im ersten Durchgang verloren, als die 05er dem Gegner zu viele Räume für ihr brandgefährliches Umschaltspiel gestatteten. Diese wussten insbesondere Doppeltorschütze Timo Werner und Emil Forsberg, der das zwischenzeitliche 2:0 erzielte, für sich auszunutzen. Der Anschlusstreffer gelang Stefan Bell nach 74 Minuten. Martin Schmidt hatte sein Team nach der Niederlage in Anderlecht auf drei Positionen umgebaut. Alexander Hack ersetzte Stefan Bell in der Innenverteidigung. Jairo und Gaetan Bussmann rückten für Yunus Malli und Pablo De Blasis in die Startelf.

Als Kapitän führte Daniel Brosinski die 05er in Leipzig aufs Feld und komplettierte die defensive Dreierkette im Mittelfeld. Diese hatte sich nach nur drei Minuten und einem folgenschweren Ballverlust von Jhon Córdoba noch nicht recht sortiert, da klingelte es bereits im Kasten von Jonas Lössl. Die Gastgeber schalteten blitzschnell um, Marcel Sabitzer schickte Emil Forsberg steil, der Schwede bediente Timo Werner und der Stürmer überwand unsere Nummer eins ein wenig glücklich zur frühen 1:0-Führung (3.). Trotz des stürmischen Auftakts des Aufsteigers und dem frühen Nackenschlag zeigte sich der FSV jedoch nicht geschockt und hatte kurz darauf die Gelegenheit, früh zurückzuschlagen. Bussmann setzte sich auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch, spielte einen Rückpass auf Jairo, der aber zu überhastet abschloss und den Ball freistehend nicht voll erwischte (5.). In der Folge blieben die Leipziger spielbestimmend, ohne jedoch zu weiteren Großchancen zu kommen. Diese bot sich in der 21. Minute und wurde wiederum eiskalt ausgenutzt. Werner war auf dem rechten Flügel einen Tick schneller als Leon Balogun, passte in die Mitte, wo Forsberg sich gegen Giulio Donati durchsetzte und Lössl aus zehn Metern keine Chance ließ.

Die nächste Offensivaktionaktion gehörte dann fünf Minuten später den 05ern. Karim Onisiwo flankte von der rechten Seite, Bussmann zog Volley ab, verfehlte den Kasten jedoch um Zentimeter (26.). Im Gegenzug tauchte erneut Werner frei vor Lössl auf, der den Winkel jedoch geschickt verkürzte und so den dritten Gegentreffer nach weniger als einer halben Stunde zu verhindern wusste. Kurz darauf scheiterte der früh für den verletzten Suat Serdar eingewechselte 05-Regisseur Malli in der 34. Minute per Dropkick. Sein Abschluss stand aber stellvertretend für den Auftritt der Mainzer, deren Spiel in der ersten Halbzeit von zu vielen Ungenauigkeiten geprägt war. Ganz im Gegensatz die Gastgeber, die sich in der 42. Minute eine Doppelchance zum Ausbau der Führung erspielten. Wieder setzte sich Werner auf der rechten Seite durch, bediente den im Rückraum lauerndern Forsberg, der von Bussmanns beherzter Grätsche gestoppt wurde. Der Ball landete jedoch genau vor den Füßen von Naby Keita. Hack klärte in höchster Not. Das 3:0 fiel dann aber doch noch vor dem Pausenpfiff. Wieder schaltete RB blitzschnell um, Sabitzer bediente Forsberg, der sich gegen Balogun durchsetzte und den freistehenden Werner bediente, der nur noch einzuschieben brauchte (44.).

Leistungssteigerung nach der Pause

Mit Beginn des zweiten Durchgangs reagierte 05-Trainer Schmidt und brachte Bell für Jairo. Die Gäste wirkten in der Defensive nun stabiler und gestatteten dem Aufsteiger weniger Räume für ihren Angriffswirbel. Torgefahr entwickelten die 05er dennoch allenfalls nach Standardsituationen. Deutlich gefährlicher blieben die Gäste, bei denen Poulsen (58.) und abermals Werner (60.) durchaus auf 4:0 hätten stellen können. Weniger dominant, aber dennoch brandgefährlich agierte Leipzig im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte, während die 05er erkennbar darum bemüht waren, eine höhere Niederlage zu vermeiden. Dies gelang, auch weil Forsberg freistehend vor Lössl über das Tor schoss, nachdem er von Poulsen freigespielt worden war (72.). Auf der Gegenseite nutzten die Gäste dann die nächste Standardsituation, um zumindest so etwas wie Ergebniskosmetik zu betreiben. Der Eckball von Malli wurde von Hack zurück in die Mitte befördert, wo Bell aus fünf Metern platziert einköpfte (74.).

Das Spiel von RB war nun weniger zielstrebig und so taten sich den Mainzern auch in der Offensive mehr Räume auf. In der 81. Minute wurde Donati im Strafraum der Gastgeber von Marvin Compper elfmeterreif gefoult, doch die Pfeife von Schiedsrichter Marco Fritz blieb stumm und dem FSV so die große Chance versagt, noch einmal für Spannung zu sorgen (81.). Der Anschlusstreffer wäre nach dem Spielverlauf allerdings mehr als schmeichelhaft gewesen, wenn auch die Chancen sich nun häuften. Bussmann scheiterte nach einer Donati-Flanke an der Parade von Gulacsi. In der Nachspielzeit bot sich André Ramalho per Kopf dann noch eine letzte Chance, das Ergebnis freundlicher zu gestalten. Sein Kopfball nach Malli-Eckstoß landete aber über dem RB-Kasten. Somit blieb es beim 3:1, womit die Gastgeber nach Punkten mit Tabellenführer Bayern München gleichziehen. Die Mainzer rangieren nach zehn Spieltagen vor der Länderspielpause mit 14 Punkten im gesicherten Mittelfeld auf Rang zehn und treffen in 13 Tagen in der OPEL ARENA auf den SC Freiburg.

Mainz 05: Lössl – Donati, Balogun, Hack, Bussmann – Gbamin (67. Ramalho), Serdar (32. Malli), Brosinski, Onisiwo, Jairo (46. Bell) – Córdoba

Leipzig: Gulacsi – Ilsanker, Orban, Compper, Halstenberg – Keita, Demme, Sabitzer, Forsberg (86. Kaiser) – Werner (69. Burke), Poulsen (79. Selke)

Tore: 1:0 Werner (3.), 2:0 Forsberg (21.), 3:0 Werner (44.), 3:1 Bell (74.)

Zuschauer: 42.558

Schiedsrichter: Marco Fritz