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Spielbericht 07.02.2018 - 00:00 Uhr

05er verspielen Halbfinaleinzug

Eintracht Frankfurt bestraft defensive Aussetzer des FSV eiskalt

Aufgrund dreier folgenschwerer individueller Patzer ist der 1. FSV Mainz 05 am Mittwochabend im Viertelfinale des DFB-Pokals ausgeschieden. Im Rhein-Main-Derby unterlag der FSV Eintracht Frankfurt mit 3:0 (1:0). Die Tore für die Gastgeber erzielten Ante Rebic (17.), Alexander Hack per Eigentor (53.) und Omar Mascarell (62.). Sandro Schwarz musste in Frankfurt verletzungsbedingt auf Robin Zentner verzichten, der sich im Abschlusstraining eine Augapfel-Prellung zugezogen hatte. Für ihn rückte der wiedergenesene René Adler zurück zwischen die Pfosten, während Daniel Brosinski, Suat Serdar, Nigel de Jong, Karim Onisiwo und Robin Quaison Giulio Donati, den ebenfalls verletzten Jean-Philippe Gbamin, Yoshinori Muto, Alexandru Maxim und Gerrit Holtmann nach der Partie gegen den FC Bayern München ersetzten.

Rund 47.000 Zuschauer in der Commerzbank-Arena sahen von Beginn an eine umkämpfte Partie, in der die Mainzer den ersten Torschuss abgaben. Serdar versuchte es nach drei Minuten aus der zweiten Reihe, stellte Eintracht-Schlussmann Lukas Hradecky dabei aber vor keine Probleme. Nach dem ersten Ausrufezeichen der Gäste übernahmen dann zunächst die Frankfurter die Kontrolle über die Partie. Sebastian Haller setzte sich gegen Stefan Bell durch, bediente Marius Wolf und dessen Gewaltschuss aus 16 Metern rauschte über den Querbalken (6.). Nach einer Ecke von Wolf war fünf Minuten später René Adler bei einem Kopfball von Marco Russ zur Stelle. Kurz darauf stand die Nummer eins der 05er wieder im Blickpunkt. Eine Rückgabe von Stefan Bell sprang dem Torhüter zu weit vom Fuß, Wolf legt quer auf Rebic, der das Leder aus Nahdistanz nur noch über die Linie drücken musste (17.). Dem FSV gelang es in der Folge nicht, selbst Nadelstiche in der Offensive zu setzen, und so hatte die Eintracht auch die nächste Gelegenheit, die Führung auszubauen. Nach einer Freistoßflanke von Wolf landete die Direktabnahme von Kevin-Prince Boateng am Außennetz (28.). Aus dem Spiel ging bei den Gästen zwar nicht viel im ersten Durchgang, so wurde es aber auch vor dem Frankfurter Tor wenig später nach einem Standard gefährlich. Danny Latza nahm einen abgewehrten Ball aus 20 Metern per Dropkick direkt, doch das Leder flog knapp über das rechte Toreck (36.). Viel tat sich danach bis zum Halbzeitpfiff von Deniz Aytekin nicht, so dass es nach 45 chancenarmen Minuten mit einem 0:1 aus 05-Sicht in die Katakomben ging.

Mainz stärker, aber mit individuellen Fehlern

Zu Beginn des zweiten Durchgangs stellte Schwarz um und schickte seine unveränderte Elf im 5-3-2-System gegenüber dem 4-2-3-1 aus der ersten Halbzeit ins Rennen. Aus der neuen Grundordnung heraus wirkten die Mainzer nach Wiederbeginn zunächst präsenter und hatten auch die erste Gelegenheit nach der Pause – allerdings eher zufällig. Brosinski flankte von der linken Seite und das immer länger werdende Leder senkte sich auf das Tornetz des Frankfurter Gehäuses (49.). Der FSV war stark verbessert aus der Halbzeit gekommen, musste jedoch kurz darauf aus dem Nichts das zweite Gegentor schlucken. Bell verschätzte sich bei einem langen Ball von Hradecky gegen Haller und Hack spitzelte die flache Hereingabe des Frankfurter Stürmers unglücklich an Adler vorbei ins eigene Tor (54.). Im Gegenzug hatte Ujah die Chance auf den Ausgleich nach einer Hereingabe von Bell auf dem Fuß, doch der Nigerianer kam in Rücklage, der Ball landete deutlich über dem Kasten (55.). Es sollte noch bitterer für den FSV kommen, denn auch den dritten Gegentreffer erzielten die Hessen auf Einladung der Mainzer. Hack versprang das Leder kurz vor dem eigenen Strafraum, Omar Mascarell bedankte sich und lupfte das Leder zum 3:0 über den chancenlosen Adler ins Tor (62.). Kurz zuvor hatte Schwarz reagiert und Emil Berggreen sowie Alexandru Maxim für Serdar und Ujah ins Rennen geschickt.

Das 0:3 bedeutete aber letztlich eine zu große Bürde in der Schlussphase, in der die Frankfurter das Ergebnis zu verwalten versuchten und die Mainzer sich sichtlich geschockt von drei mehr als unglücklich zustande gekommenen Gegentoren präsentierten. So kam zwar auch die Eintracht nicht mehr zwingend vor den Kasten von Adler, doch auch bei den 05-Offensivbemühungen blieb zu viel Stückwerk, um dem Anschlusstreffer näher zu kommen. Noch schwerer wurde es spätestens nach der Roten Karte für Latza nach einem Foulspiel am eingewechselten Marco Fabian (82.). Aus war der Traum vom zweiten Halbfinale der Vereinsgeschichte. Die Frankfurter Eintracht zieht dank dreier Gastgeschenke der 05er in die Runde der letzten Vier ein. Mainz verabschiedet sich durch die 0:3-Niederlage aus der DFB-Pokal-Saison 2017/2018 und ist am Samstagnachmittag (15:30 Uhr) in der Bundesliga bei der TSG 1899 Hoffenheim gefordert.

Mainz 05: Adler – Brosinski, Bell, Hack (67. Balogun), Diallo – De Jong, Latza, Serdar (56. Maxim), Onisiwo, Quaison – Ujah (56. Berggreen)

Eintracht: Hradecky – da Costa, Salcedo, Hasebe, Russ, Willems – Mascarell (79. Fernandes), Wolf (67. Fabian), Boateng, Rebic - Haller

Tore: 1:0 Rebic (17.), 2:0 Hack (53., Eigentor), 3:0 Mascarell (62.)
Zuschauer: 48.000
Schiedsrichter: Deniz Aytekin