Profis 17.07.2019 - 09:00 Uhr

Aarón: "Mental in Mainz"

Spanischer Linksverteidiger kommt als Europameister aus dem Urlaub und will nun Rückstände aufholen - Wechsel kein Thema

Zum Start ins Trainingslager im bayerischen Grassau sind am Montag mit Ausnahme von Levin Öztunali (Urlaubsverlängerung) die übrigen U21-Nationalspieler des 1. FSV Mainz 05 in die Saisonvorbereitung eingestiegen. Nach zwei Wochen Ferien im Anschluss an die EM in Italien meldeten sich Florian Müller, Moussa Niakhaté, Jean-Philippe Mateta und Aarón gesund und munter zurück. Der 05-Linksverteidiger kommt als gefeierter Europameister. Die Spanier hatten im Finale in Udine das deutsche Team mit 2:1 besiegt.

Dass sich beim Wiedersehen in Grassau Müller sowie die beiden Franzosen, die im Halbfinale mit 1:4 gegen Spanien unterlegen waren, einige Frotzeleien gefallen lassen mussten, liegt in der Natur der Dinge. "Das ist normal und gehört dazu", sagt der amtierende Champion im Pressegespräch im  Mannschaftshotel. Zwei Begegnungen hat Aarón in der Mannschaft von Nationaltrainer Luis de la Fuente absolviert: Beim 1:3 in der Vorrunde gegen Gastgeber Italien sowie beim 5:0-Erfolg über Polen spielte der 22-Jährige auf seiner Stammposition links hinten in der Viererkette. Die restlichen Spiele lief Junior von  Betis Sevilla auf.

"Es hängt an dir selber"

"Ich bin sehr froh, dabei und ein Teil dieser erfolgreichen Mannschaft gewesen zu sein. Der Trainer hat es sehr gerade verteilt. Ich habe zweimal gespielt, drei Spiele nicht. Du gewinnst sehr viel Erfahrung in einem solchen internationalen Wettbewerb. Es ist eine EM, da lernt man automatisch viel und hat viel Kommunikation mit den anderen Nationalspielern", sagt der 05-Profi, der in der abgelaufenen Saison 33 von 34 Saisonspielen absolviert hat. Aarón kann noch ein Jahr in der U21 spielen und könnte bei Olympia 2020 dabei sein. Auf die Frage, ob der nächste Schrott dann der Sprung in die A-Nationalmannschaft sei, reagierte der Spanier ganz gelassen: "Man muss einfach Schritt für Schritt besser werden und entsprechend arbeiten. Es hängt an dir selber, auf welchem Niveau du deine Leistung ablieferst."

Im Training der 05er muss sich Aarón wie die anderen Späteinsteiger nun heranarbeiten, um den Vorsprung aufzuholen, den die Daheimgebliebenen inzwischen vor allem im konditionellen und athletischen Bereich aufgebaut haben. "Ich denke, der Rhythmus ist in den zwei Wochen Urlaub nicht groß verloren gegangen", sagt der Verteidiger. "Vielleicht fehlt noch ein bisschen zu den anderen, aber das kann ich aufholen."

Interner Wettbewerb

Nach dem Weggang von Gaetan Bussmann hat Aarón nun einen neuen Konkurrenten bekommen. Jonathan Meier, aus der zweiten Mannschaft des FC Bayern gekommen, hat angekündigt, den Platzhalter auf der Linksverteidiger-Position unter Druck setzen zu wollen mit Leistung, einen Konkurrenzkampf anzubieten, von dem beide Spieler profitieren. "Das ist sehr gut, wenn du Wettbewerb hast. Das gibt einem immer auch noch den Kick, um eventuell die letzten Prozente herauszuholen", sagt auch Aarón. "Ich möchte mich weiterhin in allen Bereichen verbessern. Daran ändert sich nichts." Und auch die Mannschaft habe die große Chance, sich in dieser neuen Spielzeit weiter zu steigern und zu entwickeln. "Wir sind jetzt ein Jahr zusammen mit dem größten Teil der Mannschaft. Wir konnten ein Jahr lang lernen. Wir merken natürlich, dass wir jetzt eingespielt und mit Sicherheit einen Schritt weiter sind."

Nach der Saison hatte es Gerüchte um einen möglichen Wechsel des Spaniers gegeben. Der schließt jedoch in diesem Jahr eine Veränderung aus. "Ich bin mental in Mainz, habe mich richtig akklimatisiert und fühle mich wohl."