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Profis 23.11.2017 - 17:02 Uhr

Alles hängt von der Grundordnung ab

Schwarz: "Wenn die Entscheidung hinten steht, gehen wir alle Linien nach vorne durch, um die bestmögliche Besetzung zu haben"

Giulio Donati steht den 05ern am Samstagnachmittag in Freiburg nicht zur Verfügung, Daniel Brosinski wird ihn vertreten. ©rscp

In den drei zurückliegenden Bundesligaspielen hat sich 05-Trainer Sandro Schwarz jeweils für eine Viererabwehr entschieden. Nach dem 1:1 im Derby gegen die Frankfurter, dem 1:1 in Mönchengladbach und dem 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln kommt für die Auswärtspartie beim Sportclub Freiburg nun personell Bewegung in die Defensive des Tabellenzwölften. Einerseits, weil Sandro Schwarz noch die Option prüft, wieder auf eine Fünfer-Abwehr umzustellen. Vor allem aber, weil der Coach den rotgesperrten Giulio Donati ersetzen muss, Abdou Diallo wegen einer Kniereizung wahrscheinlich ausfällt und Leon Balogun wegen seines Mittelhandbruchs noch nicht zur Verfügung steht. Weil dazu auch Pablo De Blasis (Fußprellung) auszufallen droht, dürfte die Startaufstellung diesmal einige Veränderungen aufweisen.

Donati hat die eher unberechtigte Rote Karte aus dem Köln-Spiel eine Sperre für eine Partie eingebracht. Unabhängig von allen Überlegungen, die Sandro Schwarz im Vorfeld in Sachen Grundordnung und Taktik anstellt, hat der Trainer jedoch entschieden, wer in Freiburg die Position des Italieners einnimmt. "Daniel Brosinski wird definitiv rechts anfangen", erklärte der 39-Jährige auf der Pressekonferenz zwei Tage vor der Partie. Das ist allerdings die einzige Personalie in der Abwehr, die derzeit geklärt ist. Da Diallo wegen seiner Verletzung höchstwahrscheinlich nicht zum Einsatz kommt, muss Schwarz seine hintere Verteidigungsreihe komplett neu aufstellen.

Kette, Kette, welche Kette?

"Die Frage dabei ist, ob wir uns für die 3er- bzw. 5er-Kette oder wieder für die 4er-Kette entscheiden. Wenn es die 4er-Kette werden sollte, dann ist es klar, dass Gerrit Holtmann eine Option ist", so Schwarz. Holtmann dürfte nach seinem Kurzauftritt am Wochenende gute Chancen haben, die Position von Brosinski auf der linken Seite zu übernehmen. "Gerrit hat das am Samstag gut gemacht in einer schwierigen Situation in Unterzahl, in der es in erster Linie darum ging, das sauber zu verteidigen", sagt der FSV-Coach. "Ich traue es allen Kader-Spielern zu, dass sie am Tag 'x', wenn sie gebraucht werden, auch Leistung abrufen. Klar gehören da immer auch solche Belege dazu wie die Viertelstunde von Gerrit gegen Köln. Im schwierigen Moment sofort da zu sein, da sehe ich, dass er das spielen kann. Er hat das zuvor auch in den Testspielen bewiesen."

Ansonsten betont der 05-Coach, gebe es noch einige Fragezeichen in der Abwehr. "Die hängen damit zusammen, in welcher Grundordnung wir in Freiburg antreten wollen. Das wiederum ist auch abhängig davon, in welcher Grundordnung der Gegner spielt. Da warten wir nochmal das Abschlusstraining ab. Wir sind aber in der Lage, Lösungen zu finden, wie wir das auffangen. Ob mit zwei neuen Innenverteidigern plus Stefan Bell oder mit einem Eins-zu-eins-Wechsel auf der Innenverteidiger-Position. Oder, dass wir Jean-Philippe Gbamin nach hinten ziehen. Wir beschäftigen uns derzeit mit mehreren dieser Optionen und entscheiden am Freitag", sagt Schwarz.

Kader bietet Alternativen

Der Coach muss zudem in Mittelfeld und Angriff umstellen. Falls er Gbamin nach hinten zieht, sowieso. Durch den drohenden Ausfall von De Blasis (Fußprellung), der zuletzt immer in der Startelf stand, muss sich Schwarz auch da etwas Neues einfallen lassen. "Es hängt letztendlich alles von unserer Grundordnung ab. Wenn die Entscheidung hinten steht, gehen wir alle Linien nach vorne durch, um die bestmögliche Besetzung zu haben", sagt der Trainer.

Das Gute an der Geschichte ist, dass der 05-Kader breit aufgestellt ist, besonders im zentralen und offensiven Mittelfeld. Suat Serdar und Fabian Frei saßen zuletzt nur auf der Bank. Viktor Fischer stand gegen Köln schon zur Einwechslung bereit, musste sich aber wegen der Roten Karte notgedrungen das Trikot wieder ausziehen. "Wir haben einen überragenden Konkurrenzkampf", sagt Schwarz. "Ich finde es gut, wie die Spieler damit umgehen, auch im Training. Wie sie in der Form drin bleiben möchten und nach vorne kommen wollen." Jemanden nicht zu berücksichtigen falle ihm jedesmal sehr schwer. "Das sind unangenehme Entscheidungen, aber sie gehören trotz allem dazu", betont der 39-Jährige. Jeder der Profis wolle auf dem Platz stehen. "Es wird immer an der Form ausgerichtet sein, plus dem, was der Gegner vom Profil her anbietet." Wofür auch immer sich der Trainer entscheidet - hinten rauskommen soll ein Auswärtssieg: "Wir sind auswärts zuletzt zwei Mal sehr ordentlich aufgetreten, wollen diese Leistungen bestätigen & am Samstag drei Punkte mit nach Hause nehmen", unterstrich der Trainer den Anspruch der 05er.