U23 12.02.2015 - 14:37 Uhr
Ansehnlicher Abstiegskampf
BVB-U23 am Bruchweg - ein Spiel zwischen Ergebniskampf und Talententwicklung.
Gleich zweimal treffen die Nullfünfer und der BVB am morgigen Abend aufeinander, und in beiden Fällen birgt die Tabellensituation Brisanz. „Verlieren verboten und fast schon: Gewinnen ein Muss“, beschreibt U23-Trainer Martin Schmidt die „spannende Konstellation“. Seine Ausbildungsmannschaft empfängt die U23 von Borussia Dortmund am Bruchweg, 90 Minuten vor dem Spiel der Profis im Signal-Iduna Park wird die Drittliga-Begegnung in Mainz angepfiffen.
„Für uns ist die Situation sicher die klarere“, weiß Schmidt: „Wir wussten im Sommer schon, dass wir genau da stehen werden mit eben diesen Konkurrenten.“ „Da“ bedeutet auf Platz 17 der Tabelle, einen Punkt hinter dem BVB II und einen Platz über dem Strich. „Das ist unser Minimalziel, hier müssen wir uns jetzt behaupten.“
Nicht nur dem Namen nach also ein starkes Duell am Freitagabend, sondern auch ein klarer Gradmesser und ein inhaltlicher Leistungsvergleich in der Talententwicklung beider Vereine: „In diesem Bereich sind das natürlich die wichtigen Spiele für uns im Vergleich zu beispielsweise Hansa Rostock nächste Woche, wo wieder ganz andere Voraussetzungen herrschen. Schade, dass das morgen nicht mehr Zuschauer sehen können“, bedauert Schmidt die Ansetzung der Begegnung am gleichen Abend wie das traditionell attraktive Duell der Profimannschaften in Dortmund am Fastnachtsfreitag.
Die erwähnten Konkurrenten sind neben dem BVB zum Beispiel Stuttgart II, Hansa Rostock, Mitaufsteiger Großaspach und Unterhaching. Dort wurde das Spiel am letzten Wochenende abgesagt, was die Nullfünfer mit gemischten Gefühlen aufgenommen haben. Nach der knappen Niederlage und der guten Leistung gegen die Stuttgarter Kickers (2:3) hätte Schmidt „gerne schnell wieder gespielt, auf der anderen Seite hat die Pause unserem Kader gut getan.“ Ohne Führungsspieler und insgesamt „fast mit dem letzten Aufgebot“ und zwei A-Junioren auf der Bank startete das Team in die Restrunde gegen den Aufstiegsaspiranten. Das sieht morgen schon entspannter aus: Daniel Bohl, Tobias Schilk und auch Richard Weil sind wieder einsatzfähig.
Auch für die Dortmunder Elf von Trainer David Wagner lautet das Ziel Klassenerhalt, daneben sieht Schmidt noch weitere Parallelen: „Das ist ein Team wie wir, mit vielen sehr jungen sehr talentierten Spielern.“ Dementsprechend hatte die Mannschaft auch ähnlich „mit diesem Weg zu kämpfen: Viele gute und schöne Spiele mit viel zu wenig Ertrag.“ Ertrag brauchen am Freitagabend beide Trainer, dennoch wird auch der Fußball nicht zu kurz kommen. Martin Schmidt erwartet „ein sehr ansehnliches und gutes Fußballspiel, spannend und mit hohem Tempo.“ Abstiegskampf heißt im Nachwuchs sicher nicht reine Ergebnisorientierung, die Nullfünfer „sind absolut gewillt, ein gutes Spiel zu bieten. Und das geht bei beiden Teams über Tempo und Umschaltaktionen statt über die Robustheit.“