Vorberichte 12.02.2015 - 10:59 Uhr

Wieder mit Rückenwind

Interview mit Shinji Kagawa vor dem Duell mit Borussia Dortmund

Shinji gegen Shinji

Hallo Shinji, vielen Dank, dass du dir Zeit für ein kurzes Interview nimmst. Zunächst einmal die große Frage, die sich aktuell alle in Fußball-Deutschland stellen: Wie erklärst du dir das überraschend schlechte Abschneiden von Borussia Dortmund in der Bundesliga bislang?

Kagawa: „Wenn es DEN einen Grund geben würde, hätten wir ihn längst beseitigt. Unser bisheriges Abschneiden basiert aber auf vielen Gründen: Einer Rekordanzahl von Verletzungen im vergangenen Sommer, einer zerstückelten Vorbereitung, einem schwachen Start – und bedingt durch all das hat natürlich unser Selbstbewusstsein zwischenzeitlich gelitten. Aber der 3:0-Sieg in Freiburg und die Vertragsverlängerung von Marco Reus haben uns hoffentlich rechtzeitig Rückenwind für den Abstiegskampf beschert.“

War das 3:0 in Freiburg nun die Wende zum Guten?

Kagawa: „Es gibt keine Garantien, aber wir glauben daran. An uns und unsere Fähigkeiten, schließlich haben wir sie in der Vergangenheit häufig genug unter Beweis gestellt. Wir arbeiten wirklich hart dafür, um so schnell wie möglich aus dem Tabellenkeller zu kommen. Dass wir am Freitag gegen Mainz nachlegen, ist das Einzige, was zählt. Wir denken keine Sekunde weiter als bis zum Freitag, 20.30 Uhr.“

Wie zufrieden bist du mit deinen persönlichen Leistungen in dieser Saison?

Kagawa: „Natürlich kann ich noch besser Fußball spielen. Ich kam aus Manchester, ohne echten Spielrhythmus, hatte einen echt guten Start und dann sicher auch ein paar weniger gute Spiele. Aber in Freiburg habe auch ich mich wieder besser und absolut bereit gefühlt. Ich will der Mannschaft helfen. Und ich glaube durchaus auch, dass ich das kann.“

Wie schwer ist es dir gefallen, nach dem Aus beim Asien-Cup wieder auf Bundesliga umzuschalten?

Kagawa: „Das ist mein Beruf, den ich seit Jahren professionell betreibe. Ich sehe das nicht als Problem an. Ein, zwei Trainingseinheiten, und du hast dich wieder an die Automatismen gewöhnt. Ich kenne den BVB-Fußball jetzt schon seit vielen Jahren. Als ich zurückkam, waren da lauter nette Jungs, die wie ich nur den Wunsch hatten, endlich da unten rauszukommen. Fußballerisch hat mich nichts überraschen können.“

Wie gut sprichst du mittlerweile Deutsch?

Kagawa: „Ich bemühe mich, verstehe viel, und es wird immer besser – nur das Sprechen ist manchmal noch schwierig. Aber mit einem Mix aus Deutsch und Englisch schlage ich mich ganz gut durch.“

Shinji Okazaki hat in der vergangenen Saison deinen Rekord als bester japanischer Bundesliga-Torschütze gebrochen. Ist es ein Ziel für dich, deinen Nationalmannschaftskollegen wieder zu überbieten?

Kagawa: (lacht) „Witzig, dass wir jetzt über ihn sprechen. Ich stehe gerade im Büro unseres Pressesprechers und versuche, ein paar Karten für Shinji zu ergattern. Schwierige Kiste, denn der Signal Iduna Park ist ja immer ausverkauft. Im Ernst: Er ist ein super Spieler, ein echter Freund, und natürlich möchte ich meinen Rekord zurück. Aber aktuell zählt wie gesagt nur der Klassenerhalt.“

Wie sehr freust du dich auf das Wiedersehen mit ihm?

Kagawa: „Nach dem Spiel, wenn wir hoffentlich die drei Punkte geholt haben, werde ich mich freuen, ihn zu sehen.“

Was erwartest du vom Spiel gegen Mainz 05?

Kagawa: „Kampf. Leidenschaft. Sieg.“