Sieb: "Ein bisschen Freigeist sein"

Drei Tore gelangen Armindo Sieb während seiner ersten 45 Minuten im FSV-Trikot beim ersten Testspiel des FSV in Langenlonsheim, wodurch der neu verpflichtete Offensivmann seinen Torinstinkt untermauerte, wenngleich der sportliche Stellenwert des Tests beim A-Ligisten naturgemäß überschaubar war. "Als Offensivspieler tun Tore immer gut, unabhängig vom Gegner. Insofern habe ich mich natürlich gefreut", so der 21-Jährige am Montagmittag im Rahmen einer Medienrunde auf der Tribüne des Bruchwegstadions nach der ersten Trainingseinheit der Woche an neuer Wirkungsstätte. Nach zwei Lehrjahren in Liga zwei bei der SpVgg Greuther Fürth (16 Tore) hat sich der gebürtige Hallenser von Stammverein Bayern München nun für zwei Jahre an den Rhein verleihen lassen. Auch eine Etage höher möchte er sich nun durchsetzen und mit Mainz 05 eine erfolgreiche Saison spielen. Die Chance, mich hier zu beweisen, möchte ich nutzen. Denn für mich war immer klar, dass ich es in die Bundesliga schaffen will, je früher, desto besser." 

Zwischen den ersten Einheiten als Mainzer hat Sieb zuletzt bereits Zeit genutzt, seine neue sportliche Heimat ein wenig zu erkunden, ist "mit dem Scooter durch die Gegend gefahren" und hat sich die Stadt angesehen. Darüber hinaus liegt der Fokus derzeit neben den kräftezehrenden Einheiten auf der Regeneration, auf gutem Essen und viel Schlaf. Generell, so sagt er, genieße er es auch, zuhause zu sein. Weshalb er sich für Rheinhessen als Wahlheimat für die kommenden zwei Jahren entschieden hat, erläutert der 05-Profi wie folgt: "Ich glaube, dass die Gespräche einfach sehr gut waren. Der Klub hat sich längere Zeit sehr um mich bemüht und hatte sich intensiv mit mir beschäftigt, das waren ausschlaggebende Punkte. Diese Wertschätzung ist wichtig für mich, um mich wohlzufühlen", so Sieb.

Am liebsten hinter den Spitzen

Dass die auf ihn wartende Herausforderung im Oberhaus nun ungleich größer wird, dessen ist sich der Sommerneuzugang vollumfänglich bewusst, aber gleichzeitig davon überzeugt, den Schritt mit harter Arbeit bewältigen zu können: "Die Liga wird nochmal was anderes, die Konkurrenz ist größer. Ich muss mich reinhängen und sehen, wie der Trainer mit mir plant." Der variable Offensivspieler sieht sich auf einer Position hinter den Spitzen am stärksten, mit Freiräumen in den Halbräumen, wo er seine Kreativität entfalten, aber gleichzeitig Torgefahr ausstrahlen kann. "Ein bisschen Freigeist sein und meine offensiven Qualitäten zeigen", wie er selbst sagt. In Fürth habe er zudem gelernt, die "richtige Mischung zu finden zwischen spielerischer Qualität und physischem Durchsetzungsvermögen", erklärt er. Gleichzeitig habe er viel anlaufen müssen, "das wird auch hier gefordert sein".

Grundsätzlich sei ihm wichtig, dazuzulernen, sich in der Bundesliga zu etablieren und erfolgreich Fußball zu spielen. Ob er dann nach Ablauf der Leihe zu Bayern München zurückkehrt, sei Zukunftsmusik. "Mein ganzer Fokus liegt hier in Mainz, hier gebe ich alles, um meine beste Leistung zeigen zu können. Ich bin immer noch ein junger Spieler und brauche Spielpraxis." Von dieser möchte er im 05-Trikot so schnell wie möglich so viel wie möglich sammeln. Und vor allem alsbald sein Bundesliga-Debüt feiern.