Spielbericht 09.11.2019 - 00:00 Uhr
Aufholjagd kommt zu spät, FSV unterliegt Union
Die Aufholjagd blieb am Ende unbelohnt: Der 1. FSV Mainz 05 unterlag Aufsteiger Union Berlin am Samstagnachmittag in der OPEL ARENA mit 2:3 (0:2). Dabei schien die Partie nach dem 3:0 der Gäste kurz nach dem Seitenwechsel bereits entscheiden, der FSV kämpfte sich aber ins Spiel zurück und hätte sich nach den späten Treffern von Karim Onisiwo und Daniel Brosinski beinahe noch mit einem Zähler belohnt.
Sandro Schwarz hatte seine Elf gegen den Aufsteiger gegenüber dem Leipzig-Spiel auf drei Positionen verändert. Für Alex Hack, Ronaël Pierre-Gabriel und Kunde Malong rückten Moussa Niakhaté nach abgesessener Sperre, Daniel Brosinski, Edimilson Fernandes ins Team.
In einer verhaltenen Anfangsphase neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend. So entsprang die erste Gelegenheit auch einem Zufallsprodukt, Christian Gentner geriet aber bei seinem Schuss aus zehn Metern in Rücklage – drüber (15.). Ebenfalls zu hoch angesetzt war wenig später der Versuch von Jean-Paul Boëtius nach Flanke von Levin Öztunali (17.). Die Gelegenheit tat den Gastgebern, die danach druckvoller agierten, gut. In der 20. Minute setzte sich Ádám Szalai energisch durch, schloss aber einen Tick zu überhastet ab, Rafael Gikewicz parierte (20.). Auch die nächste Gelegenheit sollte dem FSV gehören. Nach einem Konter über Robin Quaison spielte der Schwede einen überlegten Ball in den Rückraum, aber Ridle Baku schlenzte das Leder um Zentimeter am Tor vorbei (28.). Fast im direkten Gegenzug dann die Führung für Union: Christopher Trimmel flankte von der rechten Seite, Brosinski kam zwar vor Marcus Ingvartsen an den Ball, bugsierte ihn beim Klärungsversuch jedoch ins eigene Tor (30.). Weil Quaison auch die nächste Riesengelegenheit vor der Pause nicht verwerten konnte, als er Gikiewicz freistehend anschoss, kam es in der Nachspielzeit wie es kommen musste. Ein Eckball von Trimmel fand in der Mitte den blank stehenden Sebastian Andersson, der Robin Zentner aus zehn Metern überwand (45.+3).
Früher Rückschlag, spätes Comeback
Die erste Gelegenheit nach dem Seitenwechsel hatte dann zwar der FSV durch Öztunali (50., drüber), das Tor trafen aber erneut die Gäste nach einem Eckball. Wieder trat Trimmel als Vorlagengeber in Erscheinung, und wieder traf Andersson per Kopf (51.). Die 3:0-Führung spiegelte zu diesem Zeitpunkt zwar keinesfalls den Spielverlauf wider, verdient hatte sie sich der Aufsteiger jedoch mit seiner Effizienz vor dem Tor. Diese Kaltschnäuzigkeit ließen die 05ER auch bei ihren nächsten Gelegenheiten vermissen. Zunächst setzte sich der kurz zuvor ins Spiel gekommene Onisiwo stark durch, schloss aber zu zentral ab, um Gikiewicz zu überwinden. Anschließend landete der Schuss von Alexandru Maxim, ebenfalls eingewechselt, nur am Außennetz. Der Anschlusstreffer, der nochmal eine Initialzündung hätte bedeuten können, wollte aber lange einfach nicht fallen. Auch nicht beim Versuch von Fernandes, dessen Schuss noch entscheidend abgefälscht wurde, und genauso wenig nach dem darauffolgenden Brosinski-Eckball, als Joker Nummer drei Jonathan Burkardt am kurzen Pfosten mit dem Kopf ans Leder kam, das Tor aber um Zentimeter verfehlte (beides 80.).
Im nächsten Versuch klappte es dann zwar mit dem hochverdienten Anschlusstreffer, als Niakhaté sich durchtankte und Onisiwo bediente, der aus zehn Metern einnetzte (81.). Letztlich war es aber zu spät für die ganz große Aufholjagd, auch, weil Marvin Friedrich Szalai nach einer Flanke des Torschützen zum 1:3 im letzten Moment entscheidend störte (85.). Die Mainzer rannten unbeirrt an und belohnten sich eine Minute vor Ablauf der fünfminütigen Nachspielzeit nach feiner Vorarbeit von Onisiwo noch mit dem 2:3 durch Brosinski. Danach aber war Schluss, die drückende Mainzer Überlegenheit über weite Strecken der zweiten Hälfte nur Makulatur. Unter dem Strich stand eine ernüchternde, weil völlig unnötige Heimniederlage. Vor der Länderspielpause bleibt das Punktekonto der 05ER bei neun Punkten aus elf Spielen stehen. Am Sonntag in zwei Wochen gastieren die Mainzer bei der TSG 1899 Hoffenheim.