U23 06.02.2017 - 14:57 Uhr
Aufrecht bleiben ohne Alternative
U23 erwartet Osnabrück und Duisburg als nächste Etappen der Mission 2017
Aufwand und Ertrag sind in der Welt der Mainzer U23 derzeit nur als Antagonisten vertreten. Die scheinbare Korrelation, die ursächlich für das Betreiben des Ersteren angenommen wird, hat sich in der Drittliga-Spielzeit 2016/17 noch nicht nachhaltig offenbart. Mit zwei Duellen gegen Konkurrenten aus dem unteren Tabellendrittel sind die Nullfünfer von Trainer Sandro Schwarz in die „Mission 2017“ gestartet, Zwickau und Paderborn hießen die ersten Etappen der höchsten Ausbildungsmannschaft vom Bruchweg. Und die Geschichte dieser beiden Partien ist schnell erzählt, weil sie schon so oft erzählt wurde in der Hinrunde. Zu oft, zweifellos.
Mit großer Dominanz beherrschte die jüngste Profimannschaft des Landes den SC Paderborn im ersten Durchgang der Samstagsbegegnung. Nicht nur angesichts des Tabellenranges eine starke Vorstellung der Mainzer - ihre Platzierung sah man der Mannschaft in dieser Saison sowieso nie an. Mit großem Einsatz und Leidenschaft wurden die Zweikämpfe angenommen, wurde mutig und aggressiv verteidigt und Torwart Jannik Huths Aktionen auf das Spiel mit dem Fuß beschränkt. Wirklich parieren musste der 05-Keeper nichts – ganz im Gegensatz zu Lukas Kruse im Gehäuse der Gäste. Wie auch in Zwickau war am gegnerischen Schlussmann häufig Endstation. Zu häufig, denn der wichtige Treffer wollte wieder nicht fallen. Feiner Fußball gepaart mit Top-Mentalität und es schien doch nur auf ein torloses Remis hinauszulaufen. Und erneut fehlte nicht nur das Glück, sondern es kam auch Pech dazu. Ein abgefälschter Schuss schlug in der 84. Minute im langen Eck ein und führte jede Rechnung aus Aufwand und Ertrag ad absurdum.
Denn bislang besteht die Mission 2017 nur aus Aufwand. Und den betreiben die Nullfünfer in einem Ausmaß, das größten Respekt abnötigt. Vor der Sturheit, mit der die junge Mannschaft jeden Nackenschlag abschüttelt und in der Folgewoche wieder eine Leistung abruft, die alles beinhaltet, was man zum Gewinnen von Fußballspielen braucht. Außer dem Ergebnis. Und doch ist es genau das, was die neunzig Minuten an jedem Wochenende überdauert. „Wenn wir so weiterspielen, können wir unseren ersten Sieg gar nicht dauerhaft verhindern“, sagte Sandro Schwarz. Vor rund zwei Jahren und vor einer beeindruckenden Rückrundenserie, die im Klassenerhalt 2015 mündete.
An den Voraussetzungen jedenfalls hat sich nichts geändert: Das konsequente Anlaufen gegen Ball, Gegner und gegen die Ungerechtigkeit des Fußballs bleibt alternativlos. „Garantien auf Ergebnisse gibt es keine“, weiß auch Sandro Schwarz. „Wir können nur die Wahrscheinlichkeit mit unserer eigenen Leistung erhöhen.“ Und wenn die Stochastik im unteren Drittel gegen Zwickau und Paderborn die Ergebnisse nicht liefern wollte: Auch an der Spitze gegen Osnabrück und den MSV Duisburg beginnt die Rechnung wieder bei Null. Und dafür müssen die Nullfünfer nicht erst wieder aufstehen. Sondern aufrecht weitergehen. Oder wie es Robert Kiyosaki kalenderspruchreif formuliert: „Verlierer hören auf, wenn sie scheitern. Gewinner scheitern bis sie Erfolg haben.“ Mindestens die erste Etappe dieses Weges sollte ausgetreten genug sein, wenn am Freitag um 19 Uhr an der Bremer Brücke angepfiffen wird. Zum nächsten Heimspiel empfängt die U23 den MSV Duisburg im Bruchwegstadion. Anstoß ist am Freitag, den 17. Februar um 19 Uhr.