Profis 01.10.2020 - 18:30 Uhr
"Am Ende war es nicht aufzuhalten"
Schröder und Lichte zum Baku-Transfer - Mateta-Wechsel kein Thema
Der nun vollzogene Wechsel von Ridle Baku zum VfL Wolfsburg hat in Mainz und rund um den 1. FSV Mainz 05 sehr viele bewegt. 13 Jahre lang ist der U21-Nationalspieler am Bruchweg aus- und weitergebildet worden. Der 22-jährige, gebürtige Mainzer hat den Sprung vom Talent in den Profibereich geschafft, ist Stammspieler in der Bundesliga geworden. Letztlich entschied sich das 05-Eigengewächs nun jedoch für einen anderen Weg, als bei seinem Heimatverein zu bleiben.
"Es beschäftigt schon alle rund um Mainz 05, denn Ridle ist wirklich ein ganz besonderer Spieler durch seine ganze Entwicklung hier. Wie er es in den Lizenzbereich geschafft und sich durchgesetzt hat", sagte Rouven Schröder. Der Sportvorstand bezeichnete den Rechtsverteidiger in der digitalen Pressekonferenz am Donnerstagmittag als ein Aushängeschild, "auf das wir alle stolz sind. Sein ganzer Werdegang ist vorbildlich. Trotzdem war auch zu sehen, dass der Spieler sehr ehrgeizig ist und seine eigenen, persönlichen Ziele verfolgte. Das ist das, was jeder verstehen muss. Wer Ridle näher kennt, hat deutlich seinen Drang gespürt, diesen Schritt zu gehen. Und zwar nicht erst in den vergangenen ein bis vier Wochen, sondern sein Wunsch war schon seit geraumer Zeit hinterlegt."
Als dann der VfL Wolfsburg ins Rennen gekommen sei, habe die Aussicht, sportlich und wirtschaftlich den nächsten Schritt machen zu können, bei Baku ganz klar im Fokus gestanden. "Und es hat ihn nicht freier gemacht im Kopf. Am Ende war es dann nicht aufzuhalten. Mit dem wirtschaftlichen Gesamtpaket, war dieser Transfer elementar wichtig für uns", erklärte der Sportvorstand. "Es ist ein Wechsel, der auf der einen Seite wehtut, aber man muss dem Jungen dann auch seinen weiteren sportlichen Weg genehmigen. Wir sind stolz, dass er ein Teil von uns war."
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Spannende Tage
Es komme eben vor, betonte Schröder, dass die Würfel manchmal anders fielen, als das, was man sich im Vorfeld vielleicht vorgestellt habe. "In der jetzigen Situation ist es so, dass Ridle der erste große Transfer ist in dieser Periode. Sollte es noch einen großen Transfer geben, haben wir nochmal die Möglichkeit, Geld einzusetzen, aber alles vernünftig und im Sinne der Sache."
Der Sportvorstand rechnet damit, dass die kommenden Tage nochmal spannend werden könnten. Schröder erklärte aber auch, dass es im Moment keinerlei Anzeichen dafür gebe, dass zum Beispiel Jean-Philippe Mateta den Klub noch verlassen werde in der bis Montag andauernden Transferperiode. Trotzdem sei Bewegung im Markt.
Jan-Moritz Lichte erklärte, dass es für einen Trainer nicht gerade ein Wunsch sei, wenn Stammspieler den Klub verließen. "Aber ich finde, du musst auch als Trainer die Gesamtsituation sehen. Dieser Verein ist wichtiger als einzelne Funktionen, als einzelne Spieler. Wenn man sich die Situation betrachtet, mit dem, was durch Corona im letzten halben Jahr passiert ist, müssen wir klar sagen, es gibt wichtigere Dinge als auf Teufel komm raus alle Spieler versuchen zu halten und am Ende damit vielleicht den Verein zu gefährden. Das ist glaube ich ein ganz entscheidender Punkt", sagte der neue 05-Cheftrainer. "Kompliment an alle, die in dem Verein daran beteiligt und aktiv waren und auch sind, dass wir in dieser schweren Situation die Möglichkeit haben, gut weiterzuarbeiten. Der Transfer von Ridle Baku gehört dazu, dass es so gut weitergehen kann."